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Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Titel: Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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Schatten über die Gemeindewiese. Aber bis er zum Himmel aufblickte, war nichts mehr zu sehen. Das Quietschen und Klappern der Maschinerie hatte das Geräusch der sich nähernden Landungsboote fast bis zum letzten Augenblick übertönt, und die Landeplätze lagen flussabwärts hinter der Flussbiegung und somit außer Sichtweite. Nigekus schüttelte den Kopf und betrat die Kuppel, ohne etwas von der Drohung zu ahnen, die sich bereits durch das Tal dem Dorf näherte.
    Als er nur wenige Minuten später, nachdem er seine Inspektion beendet hatte, die Kuppel verließ, hatte alles sich verändert. Hochgewachsene Kreaturen in grün-braunem Körperpanzer arbeiteten sich auf breiter Front durch das Dorf vor, und ihre Waffen verwandelten die Hütten in ausgebrannte, zerbrochene Hüllen. Der Schrei eines Kindes übertönte den Maschinenlärm hinter ihm und endete dann unheilverheißend abrupt.
    Nigekus wurde lange genug ignoriert oder übersehen, dass er ein halbes Dutzend unsicherer Schritte auf die Dorfwiese tun konnte, lange genug, um schreckerfüllt zu begreifen, dass einige der geschwärzten Gebilde, die den Boden übersäten, Leichen waren. Lange genug, um eine wilde Aufwallung von Zorn und Ärger darüber zu empfinden, dass er nicht einmal wusste, welcher Spezies die Invasoren angehörten.
    Dann fand er seine Stimme wieder und schrie seinen Zorn hinaus, hob trotzig beide Fäuste und rannte quer über die Wiese auf den ihm am nächsten stehenden Soldaten zu. Eine Waffe mit silbrig blitzendem Lauf wurde zu ihm herum geschwenkt, und Nigekus fiel qualvoll. Sein letzter Atemzug war voll Feuer.
     
    Zwei der Grubenarbeiter in Grube Vier hatten die landenden Schiffe gesehen, und deshalb war die Crew jener Grube die erste, die zum Dorf zurückkehrte. Die schwarzen Rauchschwaden, die über die Bergkämme zogen, ließen die anderen Crews ihre Arbeit einstellen und auf den ausgetretenen Wegen nach unten ziehen. Einige hatten ihre Werkzeuge als Waffen geschultert, aber für die meisten war die Angst um ihre Familien die einzige Waffe, die sie besaßen. Sie hatten auf New Brigia keine Feinde gehabt, und Energiewaffen waren ein Luxus, den die Kolonie sich nicht leisten konnte.
    Die yevethanischen Truppen, alle mit Masken vor dem Rauch und dem Gestank des Ungeziefers geschützt, warteten geduldig im Dorf auf die Rückkehr der Bergarbeiter. Mehr zu tun war nicht nötig. Wie Nil Spaar vorhergesagt hatte, spornte der Anblick des verwüsteten Dorfes die Brigianer zu einem unsinnigen Angriff an.
    Es war ein methodisches Gemetzel. Rücken an Rücken im Kreis auf der Wiese stehend ließen die Soldaten die Erdarbeiter die Talsohle erreichen und mähten sie dann nieder.
    Die letzten Toten waren praktisch Selbstmörder. Das Gemetzel und ihre Chancenlosigkeit vor Augen ließen die letzten Brigianer ihre unzureichenden Waffen fallen, verließen ihre Deckung und gingen die Hänge zum Dorf hinab, boten sich selbst als Zielscheiben an, um nicht leben bleiben und sich an all das erinnern zu müssen.
    Als es vorbei war und die Brise aus dem Tal die letzten Rauchschwaden weggefegt hatte, standen nur noch die yevethanischen Truppen, die Erzschuppen und die Kuppel mit den Verarbeitungsanlagen.
    Es war kein Zufall, dass jene Gebäude den Angriff überlebt hatten. Als die Truppen flussabwärts zu ihren Landungsbooten zurückkehrten, landete ein klobiger Lastentransporter auf der Dorfwiese. Innerhalb einer Stunde verschlang sein leerer Bauch ohne Mühe den Inhalt der Erzschuppen und die Maschinerie aus der Verarbeitungskuppel.
    Sobald dann der Transporter die Zielzone verlassen hatte, vollendete eine lange Salve aus den schweren Batterien des Kreuzers Star Dream die Sterilisierung des Tals.
    Die Leichen verwandelten sich in Dampf und verschwanden, ihr Blut wurde von den Felsen gesengt. Der Boden verwandelte sich in schwarzes Glas, und der Fluss explodierte in eine Dampfwolke. Als der Dauerbeschuss beendet war, war von dem Ungeziefer nichts mehr übrig. Nur die Löcher, die sie mit den Händen in den Boden gegraben und die Wege, die sie mit ihren Schritten in die Hügelflanken gefurcht hatten.
    Die Star Dream kehrte nach N’zoth zurück, voll Triumph über ihren ruhmreichen Sieg, Chromit im Gegenwert einer Passage im Laderaum.
     
    In einer Gartenstadt auf J’t’p’tan, einer liebenswürdigen Welt, die geduldige Hände gezähmt hatten, erwachte eine Frau aus einem Traum, der in einen Alptraum überging. Eine Sternschnuppe wurde zu einem Sternschiff, das

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