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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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aufrechterhalten hatte, um Croaker zu der mitternächtlichen Bootsfahrt zu überreden? Was zum Teufel war daran so verdammt wichtig?
    Croaker war einst auf einer Angelpartie im Hinterland von einer kleinen Klapperschlange gebissen worden. Ich spüre deine Anspannung, hatte Stone Tree gesagt, während er die Wunde aufgeschnitten hatte. Das Gift wird innerhalb einiger Minuten neutralisiert sein. Warum machst du dir Sorgen? Und als Croaker ihm erzählte, daß der Grund darin bestehe, daß es im Leben so viele Fragen gebe, die unbeantwortbar seien, erwiderte Stone Tree: Wenn du glaubst‚ daß das so ist, stellst du die falschen Fragen.
    Bevor er sich auf die Suche nach Jenny Marsh macht sah Croaker bei Rachel vorbei. Dr. Stansky stand mit auf dem Rücken verschränkten Händen neben ihrem Bett. Er blickte schnell auf, als Croaker den Raum betrat, und nickte kühl.
    Croaker bückte sich und küßte Rachel auf die Stirn. Ihre, Haut fühlte sich an, als würde sie brennen. Ein Anflug von Panik überfiel ihn. »Was ist passiert?«
    Dr. Stanskys ausgeprägtes Ego war beruhigt, weil er die Angst in Croakers Stimme wahrgenommen hatte. Das war eine menschliche Empfindung, mit der er umgehen konnte. »Schlechte Nachrichten. Die Ärzte haben Probleme, die Blutvergiftung unter Kontrolle zu bekommen. Rachels besorgniserregende Schwäche trägt dazu bei.« Er veränderte seinen Tonfall und verlieh seiner Stimme einen beruhigenden Klang. »Aber die Belegschaft hier tut alles, was in ihrer Macht steht.« Er zeigte auf zwei neue Schläuche bei den Infusionsgeräten. »Sie verabreichen ihr inzwischen stärkere Antibiotika. Man kann jetzt nur abwarten. Deshalb habe ich Mrs. Duke bedrängt, eine Pause einzulegen. Sie war fast den ganzen Tag hier, und ihr Nervenkostüm ist etwas dünn.« Er bemerkte Croakers Zustand. »Auch sie sehen ziemlich mitgenommen aus.«
    Croaker zog eine Grimasse. »Ich bin von einem Lastwagen gefallen.«
    »In jedem steckt ein Komiker.« Stansky blickte tadelnd unter Augenbrauen hervor, die keinerlei Humor verrieten. »Dann will ich mir die Sache mal ansehen.« Er knöpfte Croakers Hemd auf und untersuchte ihn. »Muß ein ziemlich ekelhafter Sturz gewesen sein.«
    »Hatten sie Glück bei Ihrer Suche nach einer Niere?« fragte Croaker. Vielleicht konnte er Majeur doch noch vom Haken gehen und dem schrecklichen Handel entkommen.
    Dr. Stansky schüttelte den Kopf, während er sich Gummihandschuhe anzog und verschiedene Gegenstände von einem Tisch nahm. »Es tut mir leid, aber es hat keinen Sinn.« Er benutzte eine Pinzette mit gebogenen Zinken, um aus den rötlichen Schürfwunden an Croakers rechter Schulter mehrere kleine Steinsplitter zu entfernen. »Ich kann nichts für sie tun. Überhaupt nichts.« Er tupfte mit einem Wattebausch ein Desinfektionsmittel und eine Antibiotikasalbe auf die Schnitte und Kratzer. »Ich habe alle meine Beziehungen in Anspruch genommen und sämtliche Hebel gezogen.« Er warf den verschmutzten Wattebausch in eine Mülltonne, auf der VORSICHT - KRANKENHAUSABFALL stand. »Niemand kann ihr helfen. Ich habe gedacht, meine Bekannten wären dazu in der Lage, aber es geht einfach nicht.« Er streifte die Handschuhe ab und warf sie ebenfalls in den Mülleimer. »Das Ganze ist eine Frage der Ethik. Diese Mediziner und Organvermittler definieren sich durch ethische Prinzipien.« Seine Augen leuchteten auf, als er auf das Gesicht der im Koma liegenden Rachel blickte. »Ihr Schicksal liegt jetzt in Gottes Hand, mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    Croaker dankte Dr. Stansky und verließ das Krankenzimmer. Er war entmutigt, hatte Schmerzen und Hunger. Erst jetzt wurde ihm bewußt, daß er den ganzen Tag nichts gegessen hatte.
    Jenny Marsh kam ihm aus dem Ärztezimmer entgegen, in dem sie ihm gestern von der Praxis der Organvergabe in Amerika berichtet hatte. Die Aktivitäten der Bonitas verliehen der ganzen Sache einen völlig neuen Aspekt, und das machte ihre Rolle um so wichtiger.
    Er blieb wie angewurzelt stehen. Sie trug eine schwarze Baumwollhose und ein Jackett aus Seide über einer blaugrünen Bluse. Auf ihrem Gesicht erkannte er Spuren von Make-up, aber nicht so viel, daß es sie deutlich verändert hätte. Und was hatte sie mit ihrem Haar angestellt? Offen, voll und glänzend berührte es ihre Schultern.
    »Dr. Stansky hat mir erzählt, daß sie eine anstrengende Zeit mit meiner Nichte hatten«, sagte er, während er sie bewundernd ansah.
    Sie nickte grimmig. »Ich verstehe es nicht. Die

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