Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
Vom Netzwerk:
Metro-Dade-Patrouillenwagens hinter sich wahrnahm. Obwohl er wußte, daß er das Tempolimit nicht überschritten hatte, warf er einen Blick auf den Tacho. Das fehlte ihm gerade noch, daß ihn jetzt ein übereifriger Cop aufforderte, am Bordstein anzuhalten. Doch genau dies war der Fall.
    Er bremste am Straßenrand und wartete, während der Streifenwagen hinter ihm stehenblieb. Zwischen dem Thunderbird und dem Chevy-Streifenwagen lagen ungefähr fünf Meter. Das Blaulicht flackerte, der Verkehr rauschte vorbei. Nichts geschah.
    Das war okay. Der Polizist telefonierte und überprüfte die Zulassung des Thunderbirds. Die übliche Routineprozedur.
    Croaker blickte im Rückspiegel auf die Windschutzscheibe des Polizeiwagens, als sein Handy klingelte. Wahrscheinlich Jenny, die ihm erzählen wollte, daß das Sicherheitspersonal des Krankenhauses Stellung bezogen habe. Aber er hatte sich getäuscht.
    »Ich bin froh, daß ich dich erwischt habe, Lew.« Rocky Saguas Stimme summte in seinem Ohr. Er war einer von Croakers Kontaktleuten, ein Detective Lieutenant, der für eine Abteilung der Metro-Dade-Polizei verantwortlich war. »Bestimmt nicht so froh wie ich, daß du dich meldest. Mir sitzt einer deiner Insektenkiller im Nacken.«
    »Jetzt?«
    Croaker blickte weiter in den Rückspiegel. »Während wir telefonieren.«
    »Gefällt mir ganz und gar nicht«, ärgerte sich Saguas. »Verdammt, das sieht nicht gut aus.«
    Croaker richtete sich in seinem Sitz auf. »Was ist los, Rock?«
    »Verflucht‚ ich habe keine Ahnung, was hier läuft, aber ich bin sicher, daß es mir nicht gefällt. Ich kam gerade in mein Büro zurück und fand eine Dringlichkeitsmeldung, die mir das FBI gefaxt hat. Sie wollen, daß wir dich verhaften und dich so lange in Isolationshaft festhalten, bis du dem FBI überstellt werden kannst.«
    Croakers Magen zog sich zusammen. Das FBI. Die ACTF mußte verzweifelt sein. Wenn sie die Jagd auf ihn eröffneten und sich dabei auf die örtliche Polizei verließen, würde das unausweichlich zu Fragen führen, die sie lieber nicht beantworteten. Deshalb die Aufforderung, ihn zu isolieren. Sie wollten, daß er in strikter Isolationshaft gehalten wurde, bis sie ihn in die Finger bekamen.
    »Haben sie einen Grund genannt?« fragte Croaker.
    »Hier steht, daß du gesucht wirst, weil sie dich zum Mord an einer Vonda Shepherd befragen wollen. Ich sage, daß das Unsinn ist. Ich habe mir die Akte angesehen. Diese Vonda Shepherd war eine weiße sechsundzwanzigjährige Blondine, die beim Gold Coast Exotic Auto Rental in Margate gearbeitet hat. Ich habe ein paar Anrufe erledigt und mit dem Polizisten gesprochen, der den Tip bekommen hat. Er hat gesagt, daß er ihren Kopf gefunden hätte, aber ohne ihren verdammten Körper, Mann. Es war wie in einem elenden Horrorfilm. Er hat sich seine schönen polierten Schuhe mit seinem Mittagessen vollgekotzt.«
    Croaker sah, daß sich die Tür des Streifenwagens öffnete und ein Paar glänzender Stiefel zum Vorschein kam.
    »Ich war's nicht, Rock. Ich habe sie nicht kaltgemacht.«
    »Natürlich nicht. Aber irgendwas mußt du getan haben. Hier ist die Hektik ausgebrochen, und das nur wegen dir.«
    Die glänzenden Stiefel gehörten einem kräftigen jungen Polizisten. Sein hohlwangiges Gesicht hatte einen grimmigen Ausdruck, und sein kurzgeschnittenes blondes Haar war durch die Hitze schweißnaß. Seine rechte Hand umklammerte den Griff der Dienstwaffe. Es war unmöglich, seine Absichten zu ergründen, weil er eine verspiegelte Pilotensonnenbrille trug, und das war Absicht. Wie auch immer, er steuerte mit der Entschlossenheit eines Panzers auf Croaker zu.
    »Lew?«
    Croaker schwieg. Er beobachtete den Polizisten und spürte, daß seine Chancen rapide sanken. Er glich einem Höhlenforscher. je weiter er vorstieß, desto enger wurde die nächste Höhle. Und jetzt fand er sich auf allen Seiten von Steinwänden eingeschlossen.
    »Lew?« Rockys Stimme. »Bist du noch da?«
    »Ja‚«
    »Dann hau ab. Zum Teufel, ich meine, verlaß meinen Bezirk, und zwar sofort. Dieser Befehl hat oberste Priorität. Hier hast du keine Chance, Kumpel. Ich muß jeden Mann, den ich entbehren kann, auf dich ansetzen. Verstanden?«
    »Natürlich«, sagte Croaker. »Aber was ist mit diesem Kerl, der mir im Nacken sitzt?«
    »Vielleicht hat er die Nachricht noch nicht erhalten. Gib mir die Nummer seines Wagens durch.«
    Croaker reckte sich auf seinem Sitz, um die Nummer des Autokennzeichens im Rückspiegel lesen zu können.

Weitere Kostenlose Bücher