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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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Augenblick. »Schwörst du mir, daß es dir gut geht, Lew?«
    »Wenn man von ein paar weiteren Kratzern und blauen Flecken absieht, ist alles in Ordnung. Wirklich. Bis bald.«
    Das Haus war in eine Reihe von Kabinen unterteilt, von denen einige durch Schotten voneinander abgetrennt waren. An einer Seite des großen Salons sah man ein halbes Schott und eine Theke, hinter der sich die kleine, aber voll eingerichtete Kombüse befand, deren Einrichtung aus Stahl und Kupfer glänzte. Am Ende des Salons waren zwei Türen. Eine führte in die Kabine des Kapitäns, die andere auf einen kurzen Korridor, der vor zwei anderen Kabinen endete, die tagsüber als Büros und nachts als Schlafzimmer für Gäste benutzt wurden. Die Crew wurde in Kojen innerhalb der Pontons untergebracht.
    Ein Besatzungsrnitglied betrat den Raum und brachte ein Tablett in die Kombüse zurück. Weil die Schotten dünn waren, ging Croaker zu Rafes Kabine hinüber. Im engen Raum wähle er die Nummer von Stanskys Praxis in West Palm Beach. Die Empfangsdame teilte ihm mit klarer, gleichgültiger Stimme mit, daß der Arzt heute in der Klinik sei. Sie fragte, ob Croaker die Nummer brauche. Croaker bejahte. Er brach das Gespräch ab und wählte erneut.
    Croaker stellte sich Stansky als Juan Hildago vor. Er benutzte ein Mischmasch aus Spanisch und schlechtem, gebrochenem Englisch. Obwohl Stansky zeitweise in einer Klinik arbeitete, würde ein Mann wie er es verschmähen, Spanisch zu erlernen. Croaker erzählte dem Arzt etwas von Schmerzen im Unterleib. Endlich begriff Stansky. Croaker bemühte weiterhin Juan Hildagos schwerfällige Sprechweise und sagte, er sei noch an seinem Arbeitsplatz und brauche vielleicht eine oder zwei Stunden, bis er kommen könne. Der Doktor versicherte ihm, daß er warten werde.
    Croaker wußte jetzt, daß Stansky für die nächsten beiden Stunden im Krankenhaus bleiben würde, und rief Jenny an, um ihr Stanskys Nummer in der Klinik zu geben. Er steckte sein Handy in die Tasche.
    Als er gerade nach der Klinke der Tür greifen wollte, geriet der Katamaran durch die Wellen ins Schlingern. Croaker rutschte zur Seite, fiel aber nicht gegen das Schott, weil der runde, aus einzelnen Fliesen bestehende Teppich nicht nachgab. Neugierig kniete er nieder, schlug eine Ecke zurück und sah, daß der Teppich geschickt mit Klebestreifen angeheftet worden war. Er wollte die Teppichbodenfliese gerade wieder an ihrem alten Platz anbringen, als ihm etwas darunter auffiel.
    Er löste eine weitere Fliese ab und entdeckte einen runden Deckel, der in den Boden eingelassen und mit einem dicken Gummischlauch eingefaßt war. In der Mitte befand sich ein kleines Metallrad. Wenn der Deckel geöffnet gewesen wäre, wäre der Durchmesser des Kreises gerade groß genug gewesen, daß ein kräftiger Mann hätte hindurchschlüpfen können. Croaker dachte einen Augenblick lang darüber nach, Strich dann den Teppich mit den Klebestreifen wieder glatt und verließ den Raum.
    Er nahm die Pläne von Barbacenas umgestalteten Lagerhäusern, die Majeur ihm gegeben hatte, und ging zum Vorderdeck zurück. Dort breitete er die Pläne auf dem Tisch aus und beschwerte die Ecken mit Schüsseln und Tassen, damit der Wind sie nicht davontragen konnte.
    »Der obere Plan ist der seines Hauses in Miami«, sagte er.
    Rafe sah ihn sich genau an. »Du machst Witze, oder? Der Schuppen ist verrammelt wie Fort Knox. Ich sehe keine Möglichkeit, da reinzukommen.«
    »Aber ich«, sagte Croaker. Sein Zeigefinger schoß vor. »Sieh dir diese Stelle an, wo die elektrische Leitung von der Straße in den Keller führt. Normalerweise gibt es da keinen Ausgang. Aber als Barbacena das Gebäude renovieren ließ, brauchte er eine Unzahl von Leitungen für seine Computer, Satellitenverbindungen und was sonst noch. Das ist viel mehr, als beim Bau des Lagerhauses vorgesehen war. Sie mußten mehrere neue Verlegungsstellen für Kabel einbauen, und dafür brauchten sie einen Zugang.«
    »Ich sehe hier keine Verlegungsstellen, sondern nur eine Tiefkühltruhe und einen Weinkeller aus Fertigbauteilen.«
    »Schau noch mal hin.«
    Rafe studierte den Plan genauer.
    »Siehst du die Radierspuren?«
    Rafe legte einen Finger auf die Stelle. »Ja.«
    »Man hat hier drei Buchstaben ausradiert: FPL.«
    Rafe blickte auf. »Florida Power and Light.«
    Croaker nickte.
    »Da kenne ich jemand.«, sagte Rafe. »Es wird mich nur einen Anruf kosten, die Sache mit dem Zugang zu überprüfen.« Aber er ging nicht zum Führerhaus,

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