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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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schweigen davon, daß man ihn auch bewunderte. Vor nicht allzu langer Zeit hatte Croaker einer Serie von Todesdrohungen gegen Roubinnet ein Ende gesetzt. Er hatte einen einheimischen Gangster ausfindig gemacht, der ein paar Verbrecher aus Miami angeheuert hatte, weil er einen Teil von Roubinnets beträchtlichen Einkünften erpressen wollte.
    Roubinnet grinste breit. Er begrüßte Sonia mit einem Handkuß, ergriff dann Croakers rechte Hand und drückte sie zugleich professionell und kraftvoll. Die Art und Weise, wie ein Mann einem die Hand gab, verriet vieles. Bevor Roubinnet Restaurantbesitzer geworden war, war er für eine Amtszeit Bürgermeister von Miami gewesen. Es hatte ihm nicht geschadet, daß er zur Hälfte Hispanic war und daß Bennie ihn durch sein Geld und seinen Einfluß unterstützt hatte.
    »Schön, dich wiederzusehen«, sagte Roubinnet auf die ihm eigene Art, die einem das Gefühl vermittelte, daß man im Mittelpunkt seines Interesses stand. »Du hast zuviel Zeit auf deinem Boot verbracht. Laß es mal etwas langsamer angehen und entspann dich. So wie jetzt.«
    Irgend jemand rief ihn, und er winkte. »Eine Minute!« Er schlug Croaker auf die Schulter. »Benimm dich nicht wie ein Fremder,
compadre
. Genieß die Gastfreundschaft des Hauses. Geld brauchst du hier nicht.« Dann ging er durch die Menschenmenge, schüttelte Hände und lachte, während er dem Gerede seiner Stammkunden lauschte.
    »Was für ein Typ«, sagte Sonia.
    »Er ist vielleicht etwas laut, aber ein guter Kerl. Er hat ein großes Herz und ist geradeheraus.« Croaker lächelte. »Möchten sie einen Drink?«
    »Im Augenblick möchte ich lieber tanzen.«
    »Wird mir ein Vergnügen sein«, sagte Croaker und führte sie zur Tanzfläche. »Sonia Ist das gleichzeitig ihr Vor- und Ihr Nachnahme, wie bei Madonna?«
    »Madonna ist out«‚ sagte Sonia. »Es ist auch nicht mehr angesagt, nur einen Namen zu haben.« Sie überließen sich dem sinnlichen Rhythmus des Merengue-Beats. »Ich heiße Villalobos. Wie der Komponist.« Sie lächelte. »Ich mag es, wie sie tanzen. Ihre Bewegungen sind sehr flüssig. Das erinnert mich an meinen Bruder Carlito. Wir haben immer zusammen getanzt, als wir Kinder waren.«
    »Ich habe bei Experten gelernt«‚ antwortete Croaker. »Ich habe so lange in Spanish Harlem oben in New York rumgehangen, daß die Latinos sich endlich an mich gewöhnt hatten.«
    Er beobachtete, wie sie sich im Takt der eindringlichen Musik bewegte. »Warum sind sie heute nacht gekommen?«
    Sonia blickte ihn neugierig an. Sie hatte die Arme um seine Schultern gelegt, während ihre Körper Figuren auf der Tanzfläche vollführten. »Weil Bennie mich darum gebeten hat.«
    Jetzt war Croaker neugierig. »Das ist alles?«
    Sonia blickte ihn an, als müßte er es besser wissen. Dann lachte sie. »Bennie, Maria und ich stammen aus Asunción. Wir kennen uns schon sehr lange.«
    Die Band legte eine Pause ein, und die Gäste strömten von der Tanzfläche zur Bar, deren Vorderseite aus Fiberglas bestand, auf die ziemlich realistisch ein riesiger Hai gemalt worden war. An der holzgetäfelten Wand hinter der Theke hatte man die Kiefer eines echten weißen Hais mitsamt der unversehrten, bösartigen Zähne angebracht. Das Bild verdoppelte sich in den Spiegeln, in denen sich auch das Bild der dichtgedrängten, lässig gekleideten Menge reflektierte. In den Florida Keys ging es immer lässig zu.
    »Möchten sie jetzt einen Drink?« fragte Croaker.
    Sonia nickte. »Aber danach möchte ich weitertanzen.« Ihre Augen funkelten. »Schließlich habe ich nicht jede Nacht die Möglichkeit, mit einem Amerikaner zu tanzen, der den Merengue beherrscht.«
    »Sie mögen diesen Tanz.«
    »Er ist sehr sexy.«
    Er ergriff ihre Hand und führte sie durch das wilde Gedränge. Jetzt wurden Schallplatten aufgelegt. Zuerst kam Jimmy Buffet, danach eine Reihe bekannter Salsamusiker. Croaker bahnte sich mit den Ellbogen den Weg zur Bar und brüllte Frank, einem der drei Barkeeper, die in dieser Nacht Dienst hatten, seine Bestellung entgegen. Er orderte einen eiskalten Margarita für Sonia und einen weiteren Mescal für sich. Was soll's, dachte er.
    Sie verließen die Bar, zwängten sich durch den bevölkerten Raum und schritten durch die Glastüren in den großen Innenhof. Die kühle Luft der Klimaanlage war nur noch eine vage Erinnerung, als ihnen die feuchte Luft auf der Terrasse entgegenschlug. Sie sogen den Duft der Mangroven ein, der üppig und schwer in der funkelnden

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