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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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Details über den Zustand meiner Nichte mitteilen könnten«, sagte Croaker zu Dr. Marsh, während der Pfleger Rachel Blut abzunehmen begann.
    Der enge Raum war mittlerweile ungemütlich voll. »Warum unterhalten wir uns nicht draußen weiter?« fragte Dr. Marsh. Sie ging mit Croaker auf die Schwesternstation. Matty blieb zurück.
    »Meine Schwester ….«
    »Ich bin erleichtert, daß sie hier sind«‚ unterbrach Dr. Marsh ihn. »Mrs. Duke hat Probleme, das zu akzeptieren, was Rachel zugestoßen ist. Angesichts der Lage ist das auch völlig verständlich. Wie dem auch sei, sie hat mir erzählt, daß sie einmal Polizist waren. Stimmt das?«
    Croaker nickte.
    »Dann nehme ich an, daß sie Erfahrungen mit drogensüchtigen Jugendlichen haben.«
    »Mehr als mir lieb ist.«
    Jenny Marsh nickte, während sie ihn aus dem Dialysezentrum zu einer Milchglastür brachte, an der ein Pappschild angebracht war:
    DROGENMISSBRAUCHSFORSCHUNGSPROJEKT DES KREISES PALM BEACH - NUR AUTORISIERTEM PERSONAL IST DER ZUTRITT GESTATTET.
    Croaker fand sich in einem von zwei fensterlosen Räumen wieder, der mit Zinktischen vollgestopft war, auf denen Bunsenbrenner, Sterilisationsapparate, Zentrifugen und Mikroskope standen. Dahinter sah er ordentliche Reihen von Teströhrchen, Retorten, Pipetten, Deckgläsern, Okularen und präzise beschrifteten Glasflaschen mit chemischen Reagenzien. In einer Ecke stand ein Elektronenmikroskop. Inmitten all dieser medizinischen Geräte fühlte er sich ein wenig unbehaglich. Sie erinnerten ihn unweigerlich an die Leichenhallen‚ in die er Verwandte oder enge Freunde von Mordopfern begleitet hatte, die sich der schmerzhaften und traumatischen Prozedur der Identifizierung hatten unterziehen müssen. Croaker hatte stoisch und hilflos danebengestanden.
    An einer Wand befanden sich ein paar Schränke aus rostfreiem Stahl, ein betagter Kühlschrank und ein kleiner Tisch mit einer Kochplatte, einer Kaffeemaschine, Pappbechern, Büchsenmilchdosen und ähnlichem.
    »Wir führen hier ein Forschungsprojekt über Drogenmißbrauch durch«, sagte Jenny Marsh. »Es wird vom Staat finanziert, aber weil unser Krankenhaus beteiligt ist, habe ich mich freiwillig gemeldet, es zu überwachen.«
    »Haben sie nicht schon genug zu tun?«
    Jenny Marsh lächelte. Es war ein angenehmes Lächeln, das die kühle Maske der Ärztin für einen Sekundenbruchteil vergessen ließ. »Schon. Aber dieses Forschungsprojekt ist wichtig, und ich ziehe es, offen gesagt, vor dabeizusein, als es zu verschlafen.«
    Croaker beobachtete, wie der Pfleger, den er in Rachels Zimmer gesehen hatte, den Raum betrat. Er ging, wahrscheinlich mit ihrem Blut, in das andere Zimmer. Auch hier wurde gearbeitet, aber es war viel ruhiger als im Dialysezentrum.
    »Gleich nachdem wir diagnostiziert hatten, daß Rachel drogenabhängig ist, haben wir Blut- und Urinproben genommen, um sie für das Forschungsprojekt zu verwenden«‚ sagte Dr. Marsh. »Zweimal am Tag. Sie ist für den Erfolg des Forschungsprojektes sehr wichtig, aber ich verspreche Ihnen, daß die Blutmenge, die wir ihr entnehmen, ihr in keiner Weise schaden wird.«
    »Hat Matty ihr Einverständnis dazu gegeben?«
    »Ja, nachdem wir ihr den Nutzen des Forschungsprojektes erklärt hatten.«
    Croaker nickte. »Dann ist es mir auch recht.«
    »Okay. Das Wichtigste zuerst.« Jenny Marsh ging auf den Tisch mit der Kaffeemaschine zu. »Rachel wurde vom Notarzt eingeliefert, und man diagnostizierte alle klassischen Symptome einer Drogenüberdosis.«
    Croaker fragte: »Sie war verwirrt und hochgradig erregt? Hatte Halluzinationen?«
    Dr. Marsh nickte, während sie ihnen Kaffee einschenkte. »Genau. Außerdem hatte sie plötzliche, krampfartige Anfälle und mußte sich übergeben. Nach Ansicht des diensthabenden Arztes stand sie unter Schock.« Sie blickte ihn an. »Schwarz oder mit Milch?«
    »Schwarz ist okay.«
    Sie kippte methodisch den Inhalt von vier Tütchen Zucker in die dunkle und unergründliche Flüssigkeit ihres Kaffees. Dann reichte sie Croaker einen Pappbecher. »Dr. Niguel, der diensthabende Arzt, hat ohne Erfolg versucht, Rachel anzusprechen. Er beauftragte eine Schwester, mit Mrs. Duke zu reden, denn die hatte Rachels Einlieferung veranlaßt. Sie sollte fragen, welche Drogen Rachel nahm.« Dr. Marshs Blick wurde sanft. »Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber in diesem Moment ist Mrs. Duke ausgeflippt.«
    Croaker stellte den Pappbecher ab. »Was meinen sie damit?«
    Dr. Marsh saß auf dem Rand

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