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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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akzentuierte ein grüner Lichtschein ihre nußbraunen Augen.
    Croaker bemerkte, daß er sich mit der rechten Hand verkrampft an der Rückenlehne des Sofas festklammerte. Er dachte daran, wie Sonias Kopf, einem dargebrachten Opfer gleich, in dem Kühlschrank gelegen hatte. Was hatten Antonio und Heitor mit ihren Organen angestellt? Das war die Frage, die Bennie und er sich gestellt hatten. Nun hatten sich ihre schlimmsten Befürchtungen plötzlich bestätigt. Croaker spürte, wie ihn ein Zittern durchfuhr, und fühlte wieder diese Verletzlichkeit, als würden seine Nerven bloßliegen. »Wer organisiert diesen Handel?«
    »Wir wissen seit Jahren, daß Araber, Chinesen und Pakistanis mit gestohlenen Organen Geschäfte machen. Sie sind berüchtigt dafür.«
    »Auch Lateinamerikaner, wenn ich richtig verstanden habe. Wenn sie Menschen verschwinden lassen - beispielsweise Dissidenten, Rebellen, politische Gegner oder wen auch immer -‚ verdienen sie sich damit noch ein wenig zusätzliches Geld.«
    Jenny Marsh nickte. »Ich habe davon gehört.«
    »Und wie sieht's hier bei uns aus?« Sie zuckte die Achseln.
    Croaker gab nicht nach. War es möglich, daß die Bonitas ihren Organhandel in die Vereinigten Staaten verlagert hatten? »Heißt das, daß sie es nicht wissen oder daß sie es nicht sagen wollen?«
    »Ich weiß es nicht. Niemand weiß es.«
    »Irgend jemand muß Bescheid wissen.« Croaker dachte einen Moment lang nach. »Verraten sie mir etwas. Wenn alle Leute ihres Berufes moralisch so unbestechlich sind - wer kauft dann diese Organe?«
    »Alle, die ich kenne, verhalten sich ethisch korrekt.«
    »Weiter«, sagte Croaker.
    Jenny Marsh blickte sich im Raum um, als befürchtete sie, daß man sie belauschte. Dann gab sie ihm einen Wink, daß er ihr folgen sollte. Sie verließen den Raum, ginge durch das Dialysezentrum und gelangten am Ende eine kurzen Flurs zu einer Tür, auf der ACHTUNG: OPERATIONSRAUM stand. Sie führte ihn in den kleinen Raum und schaltete das Licht an. An der Wand stand ein Gegenstand aus rostfreiem Stahl und Porzellan, aus dessen Gehäuse Schläuche hervorragten und der nicht größer als ein tragbarer Schreibtisch war. Er war länglich und hatte Füße und Laufrollen aus Gummi.
    Dr. Marsh trat zu dem Gegenstand. »Dies ist eine Perfusionsmaschine.« Sie legte eine Hand auf die glatte Oberfläche. »Damit erhalten wir eine Niere so lange funktionsfähig, bis wir die Transplantation vornehmen können.«
    Croaker sah sich die Perfusionsmaschine genauer an, aber nichts an ihr war merkwürdig oder ungewöhnlich. Sie wirkte wie irgendein anderer chirurgischer Apparat, mysteriös und deshalb ein wenig bedrohlich.
    »Lassen sie uns von einer hypothetischen Situation ausgehen«, sagte Jenny Marsh. »Es gibt einen Autounfall auf der I-95 mit vielen Toten. Heutzutage liegen die Dinge so, daß die Körper nicht einmal mehr ins Krankenhaus gekarrt werden. Ein Arzt, der Spezialist für Autopsien ist, übernimmt sie, bis sie identifiziert sind, dann kommen sie in die Leichenhalle.« Sie strich sich einige Haarsträhnen hinter die Ohren. »Jetzt lassen sie uns angesichts dieses hypothetischen Szenarios einmal annehmen, daß dieser Arzt skrupellos ist. Er hat Schulden oder will einfach etwas dazuverdienen. Wie auch immer, er wirtschaftet in die eigene Tasche. Er muß die Bauchhöhlen der Leichen bei minus 32 Grad tieffrieren, bevor er die Körper auf die Perfusionsmaschine legen kann. Dann füllt er Belzer-Lösung in die Bauchhöhle. Sie erinnern sich, bei einer Niere bleiben ihm dafür zweiundsiebzig Stunden Zeit. Aber wie dem auch sei, wahrscheinlich hat er bereits eine Liste mit Kunden. Er bestimmt die HLA-Antigene, was in der Regel sechs bis acht Stunden dauert. Treffer! Er vergleicht die Niere mit den Angaben auf seiner Liste und verkauft sie. Niemand bekommt etwas davon mit, weil Unfallopfer gewöhnlich so verstümmelt sind, daß der Leichenbestatter den chirurgischen Eingriff gar nicht bemerkt.«
    Croaker hob den Kopf. »Ist das ein hypothetisches oder ein typisches Szenario?«
    Sie blickte ihn unglücklich an. »Man weiß, daß es schon vorgekommen ist.«
    »Okay. Aber was geschieht dann? Wer immer eine solche Niere kauft, kommt anschließend nicht zu Ihnen oder einem Ihrer Kollegen, damit sie die Transplantation vornehmen.«
    Jenny strich mit ihren langen, schlanken Fingern über die Vorderseite ihres Laborkittels. »Es gibt zweifellos andere, die sich darauf einlassen würden.«
    »Leute mit Ihrem

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