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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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gewölbt, so dass eine chaotische Barrikade entstanden war.
    »Ich sehe nichts«, sagte Crake.
    »Wenn man so oft auf dich geschossen hat wie auf mich, gewöhnst du dich daran, das Schlimmste anzunehmen«, sagte Frey. »Sie werden auf uns warten.«
    Crake wischte sich die tränenden Augen. Dabei glaubte er, hinter der Barrikade eine Bewegung zu sehen. Doch als er noch einmal hinschaute, war er nicht mehr sicher.
    Frey ging zu ihrem Gefangenen. »Gibt es einen Weg drumherum?«
    »Das ist der einzige Weg«, sagte der Erwecker. »Die Fracht ist in einem Raum am Ende dieses Ganges.« Frey packte ihn am Kragen und funkelte ihn an, versuchte zu erkennen, ob er log. »Ich schwör’s bei der Allseele!«, schrie der Mann. Seine Stimme war hoch und angstvoll.
    Es bereitete Crake ein bitteres Vergnügen, zu sehen, wie sich der Gefangene krümmte. Er hasste Erwecker noch mehr als überprivilegierte Nichtstuer wie Hodd. Sie und ihre lächerliche Religion, die auf dem hirnrissigen Geschwafel des letzten Königs von Vardia beruhte. Man hätte sie komisch finden können, wenn nicht die Hälfte der Bevölkerung diesen Unsinn glauben würde. Es waren die Erwecker, die sich für die Verfolgung der Dämonisten einsetzten. Viele gute Männer und Frauen waren ihretwegen gehängt worden.
    Frey schob den Mann weg. Offenbar war er zu dem Schluss gekommen, dass er die Wahrheit sagte. »Verschwinde von hier«, befahl er. Das brauchte er dem Gefangenen nicht zweimal zu sagen.
    Jez schaute um die Ecke zur Barrikade hinüber und sah dann wieder ihren Kapitän an. »Frontalangriff?«, schlug sie im fröhlichen Ton vor.
    Frey seufzte. »Warum nicht?« Er klopfte Bess auf die Schulter. »Du zuerst, altes Mädchen.«
    Bess donnerte mit einem Brüllen davon. Kugeln und Schreie empfingen sie, als sie wie ein Rammbock in die Barrikade hineinstürmte.
    »Das hat sie aufgerüttelt«, grinste Malvery.
    »Du musst zugeben, sie ist wirkungsvoll«, sagte Frey und lud seinen Revolver.

    »Wollen wir ihr denn gar nicht helfen?«, fragte Jez.
    Frey ließ die Trommel zuschnappen. »Erst soll sie mal ein bisschen aufwischen.« Er zählte ein paar Sekunden ab und lauschte dem Gejammer von Bess’ unglückseligen Opfern. »Jetzt.«
    Eingehüllt vom Rauch rannten sie auf die Barrikade zu. Crake schlich geduckt an der Wand des breiten Ganges entlang, mit trockenem Mund und zugeschnürter Kehle. Bei einer Schießerei war er mehr als nutzlos, aber er brachte es nicht über sich, Bess alles allein machen zu lassen.
    Als Frey und die anderen an der Barrikade eintrafen, hatte Bess sie bereits überwunden. Sie kletterten zwischen verbogenen Trägern und zerfetzten Metallplatten hindurch und schossen auf jeden, den der Golem übersehen hatte. Crake hörte weitere Schüsse auf der anderen Seite. Er stieß auf einen Mann, der von Bess aufgespießt worden war; ein langer Dorn bohrte sich durch seine Gedärme, und er war schrecklicherweise noch am Leben. Silo schob sich an ihm vorbei und erlöste ihn mit einer Schrotflinte.
    Er sah Jez, die durch den Rauch nach oben zielte und feuerte. Eine Gestalt auf der Barrikade zuckte wie eine Marionette und kippte nach hinten. Bess brüllte irgendwo außer Sichtweite, und Männer kreischten und fluchten. Blut pochte in Crakes Kopf. Er sah eine Gestalt an der Barrikade entlangrennen, zielte und hätte beinahe geschossen, bevor Silo seine Hand packte und sie nach unten drückte.
    »Das ’s’ der Doc«, grunzte er und stieg die Schrägung hinauf.
    Crake kniff die Augen zusammen und sah, dass Silo
recht hatte. Von Erleichterung übermannt, sackte er an einem Träger zusammen. Wie dumm! Wie dumm! Fast hätte er einen Freund erschossen.
    Dann sah er eine Bewegung in ihrem Rücken – jemand, der sich in den Trümmern verbarg, an denen sie vorbeigekommen waren. Er hockte da, das Auge an einem Gewehr, und zielte aufwärts.
    Crake konnte nicht gut genug sehen, um zu erkennen, wer es war, aber das Gewehr verriet ihn. Keiner seiner Gefährten trug ein Gewehr. Mit einem Schrei streckte er den Arm aus und leerte seinen Revolver in Richtung des Wächters. Dieser zuckte zurück, als Kugeln überall um ihn herum Funken sprühend von der Barrikade abprallten. Ziemlich überrascht, dass er noch unverletzt war, richtete er dann sein Gewehr auf Crake.
    Eine Schrotflinte krachte betäubend nah an Crakes Ohr. Der Wächter schlug wild um sich und verschwand.
    Silo trat aus dem Rauch hervor, die Augen hell in seinem schmalen, hakennasigen Gesicht. Er warf

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