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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Crake einen seltsamen Blick zu, packte ihn dann am Arm und schob ihn die Schrägung hinauf zum Kamm.
    Hinter der Barrikade gab es eine weitere Barrikade. Der Gang war wie eine Ziehharmonika zusammengedrückt worden, so dass dazwischen nur ein schmales, mit Schrott übersätes Schlachtfeld übrig geblieben war. Hier und dort lagen Leichen. Bess war damit beschäftigt, weitere zu produzieren. Frey, Malvery und Jez verbargen sich in den Trümmern und putzten die Wächter weg, die vor dem Zorn des Golems flohen. Hinter der zweiten Barrikade war der rote Lichtschein von Flammen zu sehen. Dicker schwarzer Rauch strudelte an der Decke entlang.
    Silo stieß Crake zu Boden, als ihnen Kugeln um die Ohren
flogen, und sie begannen, durch den Wald aus verbogenem Metall zu kriechen. Die Hitze und der Rauch auf der Barrikade waren höchstens ein paar Sekunden lang zu ertragen. Crake versuchte, auf einen fliehenden Wächter zu schießen, aber seine Waffe gab nur ein leeres Klicken von sich. Er fand eine geschützte Stelle und fummelte ein paar Patronen in die Trommel, während Silo wild drauflosballerte.
    Dann schlug ganz plötzlich die Angst zu.
    Sie kam mit überwältigender Intensität aus dem Nichts, krallte sich in seine Kehle und raubte ihm den Atem. Sie war so stark, dass sie ihn wie ein physisches Gewicht zu Boden drückte. Er wollte schreien und weglaufen, konnte sich aber nicht bewegen. Mit großen, verzweifelten Augen starrte er hierhin und dorthin, erfüllt von einer urtümlichen Furcht. Er sah, dass Silo zu seiner Rechten genauso betroffen war. Der Murthianer hockte zusammengekauert da wie ein Kaninchen im Schatten eines Falken.
    Was geschieht mit uns?
    Auf dem improvisierten Schlachtfeld war es still geworden. Crake legte zitternde Finger um den Rand seines Unterschlupfs und spähte hinaus.
    Auf dem Kamm der zweiten Brustwehr stand eine Gestalt, beschienen vom unruhigen Lichtschein des Feuers in ihrem Rücken. Sie trug Mantel, Kapuze und Maske und war von Kopf bis Fuß in eng anliegendes schwarzes Leder gekleidet. Crake spürte, wie sich sein Magen bei diesem Anblick zu einem Knäuel verknotete.
    Ein Imperator. Ein Angehöriger der tödlichen Erwecker-Elite: Männer, die Gedanken lesen, die einen Geist mit ihrem schrecklichen Blick leerfegen konnten. Die ultimativen Inquisitoren.

    Spucke und Blut. Wir sind alle tot.
    Der Imperator kam ohne jede Hast von der Barrikade herunter. Die Wächter waren jetzt alle fort, getötet von Bess oder ihren Verbündeten, aber den Imperator störte es nicht, dass er es als Einzelner mit einer großen Zahl von Gegnern aufnehmen musste. Niemand wagte es, eine Waffe gegen ihn zu erheben. Sie waren alle von derselben schrecklichen Furcht befallen.
    Er ging auf die Stelle zu, wo Frey sich verbarg. Crake sah, wie sein Kapitän auf Händen und Füßen davonkrabbelte, den Kopf schüttelte und unzusammenhängend flehte. Der Imperator zog ein langes schwarzes Messer aus seinem Gürtel und ging erbarmungslos weiter.
    Metall kreischte, und Crakes Blick wanderte zu Bess, die einen Träger beiseite zog, der ihr im Weg war. Sie schien nicht von Furcht gelähmt zu sein wie alle anderen, sondern nur verwirrt vom plötzlichen Ende der Gewalt. Als sie den Imperator auf Frey zugehen sah, stapfte sie hinüber, um ihn anzugreifen.
    Der Imperator hob verächtlich eine Hand. Bess erstarrte mitten im Schritt und kippte krachend um. Sie rührte sich nicht mehr.
    Der Anblick war für Crake wie ein Schlag vor die Brust. Er wollte ihren Namen schreien, bekam aber keinen Laut heraus. Was war mit ihr geschehen? Warum bewegte sie sich nicht? War sie in Schlaf versetzt worden, so wie er sie mit seiner Pfeife in Schlaf versetzte? Oder war sie ausgelöscht worden wie eine Kerze? Der Gedanke, dass er ein für allemal die Chance versäumt haben könnte, seine Nichte zu retten, für sein Verbrechen zu büßen – das war mehr, als er ertragen konnte. Wenn es so war, würde er lieber jetzt gleich sterben.

    Der Imperator richtete seinen schwarzen Blick auf Frey und spießte ihn damit auf wie ein Insekt. Frey rollte sich wimmernd auf den Rücken. Der Imperator setzte seinen Stiefel auf Freys Brust und stieß ihn nieder. Er beugte sich mit erhobenem Messer über sein Opfer.
    Ein Schuss ließ Crake zusammenzucken. Der Imperator taumelte zur Seite, die Hand um seine Schulter gekrallt. Ein zweiter Schuss, der die schwarz gekleidete Gestalt noch weiter zurücktrieb.
    Jez, die auf die Beine kam, die Pistole in der Hand. Jez, und

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