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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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wenn sie zornig war. Crake sah, wie sie einen Mann am Kopf packte; sie schloss ihre dicken Finger um seinen Schädel, hob ihn hoch und schüttelte ihn wie eine Puppe. Zufrieden, dass er kaputt war, schleuderte sie den Leichnam dann auf seine panischen Kameraden.

    Frey stieß einen Pfiff aus. »Hier entlang!«, rief er und winkte sie zu einer Türöffnung, die zu einem breiten Gang führte.
    »Warum dort entlang?«, fragte Malvery, als sie hinübereilten.
    Darauf schien Frey keine Antwort zu haben. »Einfach darum«, sagte er schließlich. »Crake, ruf deinen Golem, hm? Bess hat ihren Spaß gehabt.«
    »Bess! Komm!«, rief Crake. Bess kam eifrig durch die Trümmer gestampft. Er tätschelte ihr die Schulter und deutete in den Gang. Sie stapfte schwerfällig davon, und sie folgten ihr.
    In den Gängen war der Rauch dicker, und die Sicht reichte kaum weiter als ein paar Dutzend Meter. Crakes Augen brannten, und er verspürte einen starken Hustenreiz. Gestalten stolperten durch das Halbdunkel vor ihnen, riefen um Hilfe, stellten Fragen, bellten Befehle. Als sie Bess sahen, flohen sie.
    Die Crew der All Our Yesterdays war in Auflösung begriffen. Die Erwecker besaßen weder die soldatische Disziplin der Marine noch die Kampfinstinkte von Piraten und Freibeutern. Sie waren Gelehrte und Prediger, angewiesen auf den Schutz ihrer Wächter. Dieses Schiff taugte nicht für den Kampfeinsatz, und kaum jemand trug Waffen oder wusste, wie man sie benutzte.
    Ein kleines Stück den Gang entlang stießen sie auf einen Verwundeten, der an der Wand lehnte. Er war klein und kahlköpfig und trug eine Brille; ein Glas war zerbrochen. Blut lief aus einer Schnittwunde an seiner Stirn und befleckte seinen Kragen. Er trug eine weiße Soutane mit roten Paspeln, die Uniform eines Sprechers, eines einfachen Erweckers.

    Frey hockte sich vor ihn hin. Der Mann blickte benommen zu ihm auf.
    »Ihr transportiert eine bestimmte Fracht«, sagte Frey. »Wo ist sie?«
    Der Erwecker konzentrierte sich, und sein Blick wurde hart, als er erkannte, wer sie waren. »Ich sage nichts. Die Allseele wird mich sch—«
    Frey schlug ihm mit schockierender Geschwindigkeit die Pistole um die Ohren. Der Mann fiel winselnd und jammernd auf die Seite und hielt sich den schmerzenden Schädel.
    »Bisher macht sie ihre Sache aber nicht sehr gut«, sagte Frey. »Denkst du, die Allseele wird dich vor einer Kugel ins Ohr bewahren?«
    »Dort entlang!«, schrie der Erwecker und zeigte den Gang hinunter.
    Frey packte ihn am Kragen und zog ihn auf die Beine. »Bring uns hin.« Er stieß den kleinen Mann zu Malvery hinüber. »Pass auf ihn auf, Doc.«
    Malvery grinste und schwenkte seine Flinte. »Komm ja nicht auf die Idee, wegzulaufen«, riet er seinem Gefangenen. Dann stieß er ihm den Lauf in den Rücken. »Geh voran, Kumpel.«
    Sie gingen tiefer ins Schiff hinein, folgten ihrem durch den Rauch stolpernden Führer. Er hielt sich den Kopf, als könnte er platzen. In der trüben Notbeleuchtung rannten Leute hierhin und dorthin, den Arm über dem Mund, und husteten in ihre Ärmel. Das Murmeln ferner Flammen drang an Crakes Ohr, und einmal hörten sie eine Explosion, die das ganze Schiff erbeben ließ.
    Die Leute, denen sie begegneten, waren damit beschäftigt, kleine Feuer zu löschen oder die Flucht zu ergreifen.
Einige wanderten mit leerem Blick verstört durch das Trümmerfeld. Hin und wieder war ein Wächter tapfer oder dumm genug, sich den Eindringlingen entgegenzustellen, aber er wurde schnell niedergeschossen oder von Bess zu Brei geschlagen.
    Crake stieg über ihre Leichen und die einiger Opfer des Absturzes hinweg. Ihre Augen waren weit aufgerissen, und sie starrten ins Nichts. Bei dem Anblick würgte er trocken. Er hatte schon früher Tote gesehen, aber im Moment war er zu empfindlich, um den Anblick zu verkraften. Er wollte nur, dass die ganze Sache bald vorüber war, damit er sich ein Bett suchen und in Bewusstlosigkeit versinken konnte.
    Der Rauch wurde stärker, als sie weitergingen, und bald husteten alle, außer Jez. Das Knistern und Knacken eines Feuers war jetzt deutlich zu hören, und sie spürten seine Bruthitze.
    Vor ihnen blieb Frey an einer Stelle stehen, wo ein Gang abzweigte. Er schaute vorsichtig um die Ecke und hob eine Hand. »Ärger«, warnte er.
    Crake trat zu ihm und schaute ebenfalls um die Ecke. Durch die Rauchschwaden konnte er das Hindernis andeutungsweise erkennen. Der Gang war von zerrissenem Metall verstopft, und der Boden hatte sich nach oben

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