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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Falten der Hügel verbargen sich Lichtungen und Wiesen.
    Es war ein angenehmer und völlig normaler Ort. Die meisten Menschen – Piraten und Schmuggler eingeschlossen  – wussten nicht, wo es lag. Ein guter Platz für die Besatzung der Ketty Jay, um für eine Weile unterzutauchen und ihre Wunden zu lecken.
    Der Landeplatz lag ein gutes Stück außerhalb der Stadt auf einer Hügelkuppe, umschlossen von hohen Bäumen. Der Randbereich wurde von Gaslaternen erhellt, die ein gelbes Licht auf die Unterseite der Blätter warfen. Er war
nicht groß, aber an einem Ort wie Thornlodge Hollow herrschte nicht sonderlich viel Verkehr. Zwanzig Maschinen unterschiedlicher Größe standen dort, von kleinen Einsitzern bis zu zwei Frachtbarken, die allein schon ein Viertel des Landeplatzes einnahmen. Ein tragbarer Ölgenerator brummte bei der Hütte des Hafenmeisters vor sich hin, wo es einen Scheinwerfer gab, mit dem man Luftfahrzeuge herunterlotsen konnte. Nächtliche Brisen wehten durchs Immergrün und trugen den Geruch junger Triebe heran.
    Jez und Silo wanderten langsam um die Ketty Jay herum und betrachteten sie dabei eingehend. Rein optisch war sie ein schäbiges Ding, an einem Dutzend Stellen geflickt, eine Kreuzung aus einem schweren Kampfflugzeug und einem Frachtschiff. Dennoch hatte sie etwas Trotziges an sich; sie strahlte eine ungeschliffene Kraft aus, die Jez liebte. Sie war von solider Statur, eine Überlebenskünstlerin. Wie der Kater, der in ihren Lüftungsschächten patrouillierte, war sie zernarbt, hässlich und unbesiegbar.
    Im Verlauf der letzten paar Tage waren das Windglas des Cockpits ausgetauscht und die Ketty Jay gereinigt worden. Silo und Jez hatten zahlreiche kleine Reparaturen an den Systemen des Schiffes vorgenommen: lose Platten festgelötet, rostige Mechanismen geölt, Tests durchgeführt. Jez war als Ingenieurin nicht halb so gut wie Silo, kannte sich aber als Tochter eines Schiffbauers genug aus, um ihm zur Hand zu gehen. Silo seinerseits war größtenteils mit der Behebung der Motorenprobleme beschäftigt gewesen, deretwegen ihre letzte Flucht in einem solchen Fiasko geendet hatte.
    Silo blieb stehen, als sie zur Steuerbordseite der Ketty Jay gelangten. Er musterte das schwere Düsentriebwerk
oberhalb und hinter ihrer Tragfläche. Der hochgewachsene Murthianer war wie immer schwer zu durchschauen. Dieses umbrafarbene Gesicht mit der Hakennase war wie eine Maske. Unbeweglich und undurchdringlich. Wenn seine Miene sich änderte, war dies eine Überraschung, so als sähe man, wie eine Statue sich plötzlich bewegte.
    »Brauchen Ersatzteile«, sagte er mit seiner dröhnenden Bassstimme. Nachdem er tagelang an den Schiffsmotoren herumgebastelt hatte, war dies für Jez das erste Anzeichen einer Diagnose.
    »Teure Ersatzteile?«, fragte sie.
    »Yuh.« Er holte Blättchen und eine Prise Kräuter heraus und begann, sich eine Zigarette zu drehen.
    Jez sah zu, wie seine langen, geschickten Finger arbeiteten. »Was ist kaputt?«
    »Die Zündeinstellung der Treibstoffeinspritzer. Völlig im Eimer. Ich repariere immer wieder, aber wird immer schlimmer.« Sein Akzent war langsam und hart, Konsonanten wie zerklüftete Felsen in der trägen Flut seiner Vokale.
    »Aha«, sagte Jez. Sie verstand. Die Zündeinstellung war das Wichtigste bei einem Prothan-Motor. Wenn der Mechanismus fehlerhaft war, musste er ausgetauscht werden. Aber die Maschine der Ketty Jay stammte aus einem längst geschlossenen Werk, und es konnte schwierig werden, Ersatzteile dafür zu finden. Sie bezweifelte ohnehin, dass Frey das Geld hatte, um sie zu kaufen.
    »Geht’s denn noch?«, fragte sie.
    »Vorläufig ja«, sagte Silo. »Könnte aber jeden Moment hinüber sein.«
    Jez seufzte. Das war eine ziemlich gute Beschreibung ihres ganzen Unternehmens. Zusammengehalten von Gummibändern
und Glück, an den Rändern stark strapaziert, immer kurz vor dem Zerreißen. Und doch geschah es nie.
    Silo bot ihr aus Höflichkeit eine Selbstgedrehte an. Sie hob die Hand und lächelte zum Dank. Selbst als Raucherin würde sie dieses Zeug nicht rauchen. Silos Selbstgedrehte enthielten eine murthianische Mischung, so stark, dass sie auch bei den Widerstandsfähigsten trockenen Husten und Gliederkrämpfe auslöste. Sie waren die einzige noch verbliebene Erinnerung an sein Geburtsland mehrere tausend Kloms südlich von hier. Silo war ein überall unerwünschter Exilant, der seine Heimat auf der Ketty Jay gefunden hatte.
    So wie wir alle, dachte Jez.
    Sie

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