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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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war in lange, schmerzvolle, pfeifende Keuchlaute übergegangen, die sich schrecklich anhörten.
    Frey packte ihn an der Schulter und schüttelte ihn. »Hey! Hey! Was soll das heißen, Tausende werden sterben? Was ist diese Kugel?«
    »Tausende …«, flüsterte der Deuter. Dann tat er einen letzten, rasselnden Atemzug und sackte zu Boden.
    Frey stieß mit zusammengebissenen Zähnen einen kleinen Laut der Enttäuschung aus. Malvery hockte sich hin, fühlte dem Deuter den Puls, hob seinen Kopf und schaute ihm in die Augen. Dann ließ er den Kopf unsanft zu Boden fallen, so dass er mit einem dumpfen Laut aufschlug.
    »Tot«, sagte Malvery.
    »Ach wirklich?«, fauchte Frey. »Ist das deine berufliche Meinung?«
    »Lassen Sie Ihren Ärger nicht an mir aus. Ich mache nur meinen Job.«
    »Hätte der alte Mistkerl nicht noch ein paar Sätze länger durchhalten können, bevor er abgekratzt ist?«
    Malvery klopfte ihm auf die Schulter. »Pech, Käpt’n. Wenigstens haben wir, was wir wollten. Verschwinden wir von hier. Dieser ganze Rauch kann nicht gut für uns sein.«
    Frey starrte auf den Leichnam des Deuters. Er hörte dessen letzte Worte immer wieder. Tausende werden sterben.
    Er hatte das unangenehme Gefühl, dass sie komplett den Boden unter den Füßen verloren hatten.
     
    Als sie die Bark verließen, wartete die Storm Dog bereits auf sie.
    Grists Schiff hatte auf dem Hochmoor aufgesetzt, nicht
weit von der All Our Yesterdays entfernt. Es war zernarbt und zerbeult und von schweren Schäden durch den Kanonenbeschuss gezeichnet. Seine Crew trieb gerade die Erwecker zusammen, die ihre Bark räumten und sich jetzt, wo die Delirium Trigger sie im Stich gelassen hatte, ohne großen Widerstand ergaben. Die Gefangenen standen in einer lockeren, gut bewachten Gruppe im Regen, elend und durchnässt.
    Frey fluchte, als er Grist mit ein paar Männern auf sich und seine Leute zukommen sah. Er hatte gehofft, Trinica würde Grist so lange beschäftigen, dass er mit der Kugel das Weite suchen konnte. Tatsächlich hatte er gehofft, sie würden sich gegenseitig vom Himmel pusten. Zu spät wurde ihm klar, dass er seinen Ohrclip hätte dranbehalten sollen, damit Harkins und Pinn ihn auf dem Laufenden halten konnten. Er hatte sich darauf verlassen, dass Jez die Informationen weitergeben würde, aber sie war momentan nicht in der Verfassung, irgendetwas weiterzugeben.
    Sie kletterten den Erdwall hinab, den die All Our Yesterdays  um sich herum aufgeworfen hatte, und trafen unten auf Grist. Er wurde von Crattle und zwei weiteren Männern begleitet, die Frey nicht kannte.
    »Käpt’n Frey!«, rief Grist mit einem Grinsen und zeigte dabei gelbe Zähne um den Stummel einer vom Regen gelöschten Zigarre, die er trotzdem im Mund behielt. »Freut mich zu sehen, dass Sie wohlauf sind.«
    »Gleichfalls«, log Frey. »Haben Sie die Delirium Trigger erledigt?«
    »Die ist abgehauen«, erklärte Grist stolz. Er machte eine Handbewegung zu Jez, die über Silos Schulter hing. »Eine der Ihren hat’s erwischt, hm?«

    »Sie wird’s überleben.«
    »Darauf würde ich wetten«, sagte Grist. »Bei ihr heilt alles sehr schnell, nicht wahr?« Er ging zu Silo und hob eine von Jez’ schlaff herabhängenden Händen an. »Schließlich hat sie vor nicht einmal zwei Wochen einen Pfeil durch diese Hand bekommen, und sie sieht so gut wie neu aus.«
    Frey gefiel sein wissender Ton nicht.
    »Es wäre schrecklich, jemanden zu verlieren, der den Wind so gut liest wie sie«, meinte Grist. »Sie hat uns im Blindflug direkt über die Delirium Trigger gebracht. Das ist schon sehr ungewöhnlich.«
    »Sie ist eine begabte Frau«, sagte Frey.
    Grist hielt ihr Handgelenk einen Moment lang fest, dann wandte er sich mit einer Miene geheuchelter Überraschung an Frey. »Nun sieh mal einer an, Käpt’n. Sie hat ja gar keinen Puls. Ich schätze, sie ist tot!«
    Frey hatte genug. »Wir bringen sie in die Krankenstube.« Er wollte gehen, aber Grist versperrte ihm mit einer schwieligen, nikotingelben Hand den Weg.
    »Langsam, Käpt’n. Haben Sie da nicht was vergessen?« Sein Blick wanderte zu der Kugel, die Frey im Arm hielt. Er hatte wieder diesen hungrigen Ausdruck in den Augen.
    »Die behalte ich bei mir«, sagte Frey. »Bis wir sie verkaufen. Fifty-fifty, Partner. Wissen Sie noch?«
    Crattle und die anderen Männer hoben ihre Pistolen.
    »Oh, ich glaube, so läuft das nicht«, sagte Grist.
    Bess knurrte und regte sich, aber Crattles Pistole war auf Crake gerichtet. Er

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