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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Versehen getan?«
    »Glaub ich nicht, Käpt’n.«
    »Aber er kennt den Kurs nach Endurance doch gar nicht!«
    Einen Moment lang blieb es still. Dann dämmerte es Frey. »Er kommt nicht mit, oder?«
    »Ich … ich glaube nicht«, sagte Malvery. Docs Gesicht war aschfahl. Vielleicht überstieg der Gedanke, dass Pinn sie jemals verlassen würde, nicht nur Freys Begriffsvermögen, sondern auch seins. Pinn war zu dumm und zu wenig ehrgeizig, und außerdem konnte er nirgendwo anders hin.
    Sie hatten ihn falsch eingeschätzt. Der junge Flieger
konnte jede Menge Beleidigungen und Spötteleien ertragen und sie mit einem gutmütigen Lachen abtun, aber die Nachricht von seiner Liebsten hatte sich schließlich als zu viel erwiesen.
    Nein, dachte Frey bei sich. Daran liegt es nicht, und das weißt du. Es ist wegen Trinica. Weil du Trinica an Bord gebracht hast. Du wusstest, dass er sie hasst, aber du hast ihn ignoriert.
    Mit steinerner Miene wandte er sich wieder den Bedienungselementen zu. Seine gute Laune war verwelkt. »Gib mir einen Kurs, Jez. Ich bringe uns rauf.«
    »Aber was ist mit Pinn?«, jammerte Harkins in seinem Ohr.
    »Pinn ist weg, Harkins«, sagte Frey. »Vergiss ihn.«

ACHTUNDZWANZIG
Stille Landung – Beunruhigende Indizien – Ein Junge – Oldrew Sprine
    Früher Morgen, und die Stadt Endurance schlummerte unter einem ambossgrauen Himmel. Pulverschnee rieselte aus den Wolken, strudelte in Windstößen umher, bestäubte den Erdboden.
    Es war ein schäbiger, kahler Ort, der sich in eine Bergfalte quetschte, umgeben von harten Horizonten aus dunklem Gestein. Schlichte quadratische Gebäude drängten sich eng aneinander, kauerten sich zum Schutz vor den bitter kalten Nordostwinden zusammen. Nicht weit entfernt war ein Grubenschacht: der Grund für die Existenz der Stadt. Gigantische Maschinen – Pumpen, Aufzüge und Bohrer – umgaben den Eingang. Gleise führten hinein und heraus. Förderwagen standen untätig herum. Eine Straße führte am Berghang entlang zu einer Raffinerie am Stadtrand, einem schwarzen, weitläufigen Konglomerat von Rohren und Kaminen, gedrungen und niedrig, eine bösartige Präsenz, die auf die tristen, windschiefen Häuser und freudlosen Straßen herabblickte.
    Der Landeplatz war so gut wie verlassen, und niemand war da, um die Ketty Jay hereinzulotsen. Frey musterte die Siedlung, während er hinabsank. Kein Anzeichen von
Leben. Keine Aktivität beim Bergwerk. Die Raffinerie lag brach: Aus ihren Schornsteinen kam kein Rauch.
    »Es ist so still hier«, brummte er. Er machte eine dramatische Pause und sagte dann: »Z –«
    »Zu still?«, schlug Jez vor.
    »Das war mein Spruch«, beschwerte sich Frey. Er hatte schon immer einmal die Gelegenheit haben wollen, das zu sagen.
    »Tut mir leid, Käpt’n.« Tat es nicht, nach ihrem Grinsen zu urteilen.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Stadt unter ihm. Das gefiel ihm nicht. Ganz und gar nicht.
    »Weck Malvery auf, ja? Und Silo. Sag ihnen, sie sollen Schrotflinten mitnehmen.«
    »Was ist mit Kapitänin Dracken?«
    Er dachte einen Moment lang darüber nach. »Die auch.« Er wusste nicht recht, wie nützlich sie sein würde, aber sie würde sich niemals bereit erklären, im Schiff zu bleiben. »Du bleibst hier, zusammen mit Harkins. Halte über die Ohrclips Kontakt mit uns. Ich habe so das Gefühl, dass wir gezwungen sein könnten, uns schnell aus dem Staub zu machen, und dann musst du die Ketty Jay fliegen.«
    »Käpt’n.« Sie wollte gehen, aber Frey hielt sie auf.
    »Warte. Sag mir vorher noch, was du von denen hältst.« Er zeigte zum Landeplatz hinunter, wo drei sehr ungewöhnliche Flugmaschinen standen. Nur diese, keine anderen.
    »Die beiden dahinten sind eine Keeley Skywave und eine Modderich Grace«, sagte sie. »Echte Luxuskisten. Und die dritte ist eine Tabington Claw. Das Spitzenmodell des Werks, Jäger und Transporter in einem, das Beste vom Besten. Sie ist entweder das Begleitschiff für die anderen
beiden oder gehört Leuten, die ein bisschen raubeiniger sind als die Besitzer der Luxuskisten.«
    »Dachte ich mir«, sagte Frey. »Okay. Weck die anderen.«
    Er brachte die Ketty Jay herunter und setzte in einer aufstiebenden Schneewolke auf. Harkins sank an Steuerbord herab. Seit Pinns überraschendem Abgang hatte der Pilot kaum ein Wort gesagt. Frey fragte sich, ob Harkins ihr permanentes Gezänk vermisste. Pinn mochte eine Nervensäge sein, aber zumindest schenkte er seinem Kollegen Aufmerksamkeit.
    Frey

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