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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Watschelgang hinter ihnen hertaumelte.
    Der Wind peitschte durch die schmalen Lücken zwischen den Gebäuden und wehte den Pulverschnee vor sich her. Frey wischte sich die Augen und hielt Ausschau nach dem Jungen. Da! Das Klappern leerer Benzinkanister, irgendwo zu seiner Rechten. Er war über sie gestolpert.
    »Hey! Ich will dir nichts tun!«, brüllte er. Außer ich muss durch die ganze Stadt rennen, um dich zu kriegen.
    Der Junge konnte vielleicht etwas Licht in die Dinge bringen. Zum Beispiel, was mit den Zenturienrittern geschehen war. Wohin alle verschwunden waren. Oder wie man Almore Roke finden konnte, Grists früheres Besatzungsmitglied.
    Frey lief zur Ecke und sah eine weitere Gasse, breiter als die vorherige. Sie führte zwischen den Häusern hindurch. Die umgeworfenen Benzinkanister rollten immer noch über den steinigen, mit Raureif bedeckten Boden. An Ende der Gasse war der Junge, den Mund zu einem angstvollen O aufgerissen. Er wartete, um zu sehen, ob Frey ihm gefolgt war. Als er sah, dass die Jagd weiterging, verschwand er um die Ecke.
    »Komm zurück!«, rief Frey, während er einen zusätzlichen Sprint einlegte. »Ich will nur mit dir reden!«
    »Käpt’n!«, rief Silo ihm nach. »Warten Sie, Käpt’n!«
    Aber Frey konnte nicht warten, wenn er den Jungen erwischen wollte. Er umrundete die Ecke und kam schlitternd zum Stehen. Der Junge war weg. An seiner Stelle
kauerten sechs Männer hinter einem umgekippten Karren. Ihre Gewehre waren auf ihn gerichtet.
    Ein Hinterhalt. Frey starrte sie schockiert an.
    »Verdammte Arschkacke«, sagte er.
    Er spürte, wie jemand heftig an seinem Arm zerrte. Silo zog ihn zur Seite, als die Männer das Feuer eröffneten. Kugeln zischten durch die Luft und ließen Ziegelsplitter aus dem Mauerwerk spritzen. Er wurde um die Ecke herum zurückgerissen, aus der Schusslinie. Dort stolperte er und stürzte zu Boden.
    »Zu meiner Zeit habe ich nicht ganz so offensichtliche Fallen gesehen«, sagte der Murthianer.
    Frey ignorierte ihn. »He!«, brüllte er zu den Schützen hinüber, während er wieder auf die Beine kam. »Womit habe ich das verdient?«
    »Darian!«, rief Trinica. Er schaute zu der Stelle, auf die sie zeigte. Am anderen Ende der Gasse waren weitere sechs Männer erschienen, die ihnen den Rückweg versperrten. Sie hatten ebenfalls schussbereite Gewehre, die auf sie gerichtet waren.
    »Holla! Holla!«, rief er erschrocken und hob die Hände. »Nicht schießen!« Er schaute sich zu seinen Kameraden um. »Runter mit den Waffen. Wir wollen doch nicht, dass die netten Leute nervös werden, hm?«
    Sie legten ihre Waffen auf den Boden, ohne abrupte Bewegungen zu machen. Die Männer kamen argwöhnisch näher. Sie waren schmutzig, hatten gefurchte, faltige Gesichter und trugen schwere, schmuddelige Kleidung.
    »Das sind keine Söldner«, sagte einer.
    »Bloß weilse die Uniform nich tragen, heißt das nich, dassse nich für die Firma arbeiten«, wandte ein anderer ein.

    Der erste Mann schwenkte den Lauf seiner Waffe zu Trinica. »Söldner setzen keine Frauen ein, soweit ich weiß.« Er hob die Stimme und wandte sich an die Männer hinter der Ecke. »Alles klar! Wir haben sie!«
    Frey sah die sechs Männer, die auf ihn gefeuert hatten, mit großspurigem Gehabe um die Ecke kommen. »Kann ich irgendwas tun?«, fragte Jez in seinem Ohr. Sie hatte auf der Ketty Jay mitgehört.
    »Bleib, wo du bist«, flüsterte er. »Es sind zu viele.«
    »Nicht flüstern!«, schnauzte einer ihrer Häscher.
    Frey gelangte zu dem Schluss, dass sie nicht in unmittelbarer Gefahr schwebten, von jemandem mit einem nervösen Finger am Abzug umgelegt zu werden. Also war es an der Zeit für einige Antworten. »Wer seid ihr überhaupt?« , fragte er.
    »Das sollten wir euch fragen.«
    »Wir sind Besucher. Wir suchen jemanden. Mit euren Streitigkeiten hier haben wir nichts zu tun.«
    »Ihr sucht jemanden? Wen?«
    »Einen gewissen Almore Roke. Kennt ihr ihn?«
    Überraschte, erschrockene Ausrufe und das Klicken von Gewehren, die entsichert wurden. Frey schaute nervös auf das Bündel von Läufen, die auf seinen Kopf zielten. »Ich nehme an, das heißt ja«, sagte er mit dünner Stimme.
    »Ich hab’s ja gewusst, die stecken mit Roke unter einer Decke!«, sagte einer der Männer.
    »Ich stecke mit niemandem unter einer Decke!«, plapperte Frey rasch. »Ich bin hinter einem Mann namens Harvin Grist her. Ich habe gehört, dass Roke früher mal zu seiner Crew gehört hat. Vielleicht weiß er, wo Grist ist.

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