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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Blackhawk, so dass sie spiralförmig zur Seite wegscherte. Sie krachte in ihr Pendant, das immer noch in enger Formation flog. Die beiden verhedderten sich in einer kreischenden Kollision und explodierten.
    »Waaa-huuu!«, schrie eine vertraute Stimme in Harkins’ Ohr.
    »Pinn?«, sagte er ungläubig.

    Die Skylance kam durch die Rauchwolke geschossen, die von den zerstörten Blackhawks übrig geblieben war.
    »Der einzig Wahre!«, rief Pinn. »Zur Stelle, um wieder mal deinen erbärmlichen Arsch zu retten!«
     
    Pinn lachte gackernd. Verdammt, es war schön, am Leben zu sein! Und am lebendigsten fühlte er sich, wenn er ein paar dämliche Mistkerle kaltmachen konnte, die nicht so gut flogen wie er.
    Er warf einen Blick auf die Ferrotypie, die an seiner Instrumententafel hing. In dem Rahmen, aus dem ihn früher einmal Lisinda angelächelt hatte, befand sich ein neues Gesicht. Ein Gesicht, das in Pinns Augen unendlich viel schöner war. Diese roten Locken. Dieser üppige weiße Busen. Die anbetungswürdige Art, wie ihre Schneidezähne übereinanderstanden.
    Emanda.
    Er wusste fast schon nicht mehr, wie seine vorherige Liebste ausgesehen hatte. Ohne ein Bild, das ihn an sie erinnerte, war sie aus seinem Gedächtnis entschwunden. Aber wen interessierte das schon? Sollte sie mit ihrem neuen Mann zusammen sein. Eines Tages, wenn Pinn ein Held war und die Kunde von seinen Großtaten sich überall verbreitete, würde sie es bereuen. Sie würde in ihr Kissen weinen, wenn sie seine Ferrotypien in den Zeitungen sah, mit Emanda am Arm. Einer besseren, hübscheren, geistreicheren und charmanteren Frau als sie. Einer, die in jeder Hinsicht perfekt war.
    Das Gesicht im Rahmen ließ eine Flut von Erinnerungen hochsteigen. Wundervolle Tage in Kingspire, ein berauschender Nebel von Schnaps, Karten und Bettspielen. Er hatte sich etwas Geld von ihr geliehen und zehnmal so
viel daraus gemacht. Emanda an seiner Seite zu haben – allein das bescherte ihm schon eine Glückssträhne. Und sie wich ihm nie von der Seite, außer wenn sie auf ihm oder unter ihm war oder in irgendeiner anderen Stellung, die ihnen gerade einfiel. Verdammt, die Frau war einfach unersättlich! Und Pinn gefielen unersättliche Frauen.
    Wie war er bloß auf die Idee gekommen, er könnte mit Lisinda zusammen sein wollen? Sie war ein Kleinstadtmädchen mit einer Kleinstadt-Denke. Er hatte davon geträumt, als Held zurückzukehren, aber hätte er sich jemals an das langweilige, heimelige Leben gewöhnen können, das sie ihm versprach? Nein! Da hatte er wirklich noch einmal Glück gehabt! Das Leben, das Emanda ihm bot, das war ein Leben, wie es sich für einen Helden geziemte. Das war die Art Frau, die er brauchte. Eine Frau, die beim Trinken problemlos mithalten und ihn hinterher noch ins Bett bringen konnte.
    Nach ein paar Tagen seliger, überwältigender Glücksgefühle war der schicksalhafte Moment gekommen. Sie lagen betrunken im Bett, und sie dachte, er schliefe. Sie beugte sich zu ihm herüber und lallte ihm leise ins Ohr.
    »Weißt du, Artis Pinn, ich glaube, ich bin drauf und dran, mich in dich zu verlieben.«
    Da wusste er, dass sie die Richtige war. Die Einzige, die er jemals lieben würde. Sein Herz machte einen Satz, als ihm das klar wurde. Er tat so, als schliefe er, bis er sie schnarchen hörte. Dann schlüpfte er aus dem Bett, nahm einen Stift und schrieb eine Nachricht.
    An den genauen Wortlaut konnte er sich nicht mehr erinnern. Er war kaum nüchtern genug gewesen, um den Stift zu halten. Aber er wusste, dass seine Geliebte verstehen würde, so wie sie alles verstand, wenn es um ihn
ging. Er müsse gehen, stand in der Nachricht, aber er verspreche, dass er zurückkehren werde. Wenn er reich sei. Wenn er ein Held sei. Wenn er es wert sei, mit einer Frau wie ihr zusammen zu sein.
    Und damit schlüpfte er hinaus. Von dem gewonnenen Geld betankte er seine Skylance, und dann fragte er sich bis in die Stadt Endurance durch. Er kam gerade noch rechtzeitig dort an, um eine Flottille von Marine-Fregatten mit Höchstgeschwindigkeit abfliegen zu sehen. Die Erfahrung sagte ihm, dass der Käpt’n höchstwahrscheinlich irgendwie in die Sache verwickelt war, also flog er hinterher. In der Nähe von Sakkan fing er Harkins’ ängstliches Geplärr über seinen Ohrclip auf. Danach ging es nur noch darum, ihn zu finden.
    Er war genau im richtigen Augenblick gekommen, wie es schien. So wie es sich für Helden gehörte.
    »Bereit, noch mal da reinzufliegen, du alter

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