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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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im Gehirn zu Boden. Selbst Drave und Grudge, die in ihrer
schweren Rüstung schwerfälliger waren, schienen unantastbar zu sein. Sie waren nicht so schnell wie ihre Kameraden, sahen aber jeden Schlag voraus und konterten ihn, bevor er kam. Die Manen konnten es nicht mit ihnen aufnehmen.
    Für eine Weile verlor sich Frey. Alle Gedanken verschwanden in einem blutigen Chaos aus Gliedmaßen, Klingen und Zähnen. Seine Hände waren rot von Blut. Sein Atem rasselte laut in seinen Ohren, sein Herz pumpte heftig. Mit zusammengebissenen Zähnen schwang er wieder und wieder das Entermesser und hackte die zugreifenden Hände der Feinde ab. Fingernägel zerkratzten ihm die Wange. Er fand den Eigentümer, gerade als ein Schuss aus einer Schrotflinte dessen Kopf zerriss.
    Wann würde es aufhören? Wann würden sie aufgeben?
    Hinter sich hörte er einen Schrei. Crake. Er riskierte einen Blick und sah, dass einer der Manen durchgebrochen war. Eine schreckliche, rotäugige, zerlumpte Kreatur. Sie hatte Crakes Waffenarm gepackt und schlug die Zähne ins Fleisch seiner Hand. Freys Klinge sauste auf ihr Genick herab. Crake taumelte zurück, den Kopf der Kreatur immer noch an seiner Hand.
    Dann war Bess auf einmal unter ihnen, herbeigerufen von der Stimme ihres Herrn. Sie hatte ihren Posten verlassen und pflügte von hinten in die Manen hinein, schaufelte sie auf und schleuderte sie in alle Richtungen. Die Manen zögerten, schauten sich um. Die Ritter zögerten nicht und nutzten den Vorteil. Sie schossen und hieben auf die Kreaturen ein, trieben sie zurück, gewannen ein wenig Boden und ein paar kostbare Sekunden, um sich neu zu gruppieren.
    Ein durchdringendes Kreischen hallte über den Platz
und ließ sie alle erstarren. Selbst die Ritter hielten inne. Sogar Bess. Sie spürten etwas. Ein Signal vielleicht. Frey wischte sich Blut vom Gesicht und suchte nach der Quelle.
    Da war sie. Ein Mane, ein Hüne von zweieinhalb Metern, genauso groß wie Bess. Er trug Gürtel und Bänder aus gehärtetem schwarzen Leder, die seinen dünnen gelben Körper kreuz und quer überzogen. Überall hingen Schnallen und Riemen herab. Selbst sein Gesicht verschwand halb hinter einander überlappenden Riemen. Das Wenige, was davon zu sehen war, wirkte finster, hohläugig und furchterregend. Er trug zwei lange, dicke Ketten, viel schwerer, als ein Mann sie heben konnte. Sie hingen an Armbändern um seine Handgelenke, und als Frey ihn sah, schwang er eine, ließ sie wie eine Peitsche durch die Luft sausen und kreischte ein zweites Mal.
    Ein Anführer, ein General. Gekommen, um sie neu zu sammeln und den endgültigen Angriff zu leiten.
    Aber nein. Die Manen traten jetzt zurück, räumten das Feld. Bess drehte sich fragend zu Crake um und hielt Ausschau nach Anweisungen. Er war grau vor Schmerz, aber es gelang ihm, seine heile Hand auszustrecken. Halt. Tu nichts.
    Die Ritter dachten dasselbe. Sie standen kampfbereit da, aber keiner von ihnen feuerte einen Schuss ab. Die Manen wichen zurück, machten kehrt und rannten auf demselben Weg, den sie gekommen waren, vom Platz. Der General wartete, bis alle an ihm vorbeigelaufen waren, und marschierte dann steifbeinig hinterher, ohne den Rittern oder den Dutzenden gefallener Manen auf den Steinplatten des Platzes auch nur einen einzigen Blick zu gönnen.

    Frey sank in sich zusammen und atmete zitternd aus. Sie hatten aufgegeben. Einfach so. Die Kosten des Kampfes waren ihnen zu hoch gewesen. Er wechselte einen so glücklichen wie ungläubigen Blick mit Malvery. Der Doc schwang die Flinte auf seine Schulter und stieß einen Pfiff aus.
    »Schätze mal, denen haben wir’s gezeigt, hm, Käpt’n?«, sagte er.
    »Schätze ich auch. Kümmere dich um Crake, ja?«
    »Alles klar.« Malvery ging zu Crake hinüber, der zu Boden gesackt war und den blutigen Kopf des Manen in einer Hand hielt. Dessen Zähne waren immer noch in der anderen vergraben. Gelbe Augen starrten ihn bösartig über die Knöchel hinweg an.
    »Uhh. Hässlicher Bursche«, sagte Malvery, während er sich hinhockte.
    Crake war nicht in der Stimmung für nettes Geplauder. »Mach mir diesen verdammten Horror weg«, sagte er.
    Malvery holte Verbandszeug und eine Desinfektionssalbe aus seiner Innentasche. »Damit sollte es gehen, bis wir wieder auf der Ketty Jay sind.« Er tastete mit einer Miene des Abscheus um den Kopf des Manen herum, bis er die Finger zwischen dessen Zähne bekam. »Also«, sagte er, »das könnte jetzt ’n bisschen weh tun.«
    Crakes

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