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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Bibberköter?« , fragte er Harkins.
    »Ich glaube, ich … Warte mal … Nein. Ja. Bereit.«
    »Gut. Häng dich an mich dran.«
    »Pinn?«
    »Was?«
    Eine Pause. »Es … das heißt … ich … äh …« Er hielt inne und sammelte sich. »Schön, dich zu sehen«, sagte er.
    Pinn spürte, wie sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. »Freut mich auch, dich zu sehen«, sagte er und stellte überrascht fest, dass es stimmte. Dann schob er den Steuerknüppel nach vorn und schoss im Sturzflug laut jauchzend zum Feind hinab.
    Es war an der Zeit, ein Held zu werden. Das war das Mindeste, was Emanda verdiente.

     
    Die Manen kamen wie eine Flut heran. Die Zenturienritter warteten auf sie.
    Mit erhobener Waffe standen sie in einer Reihe vor dem massiven Steinbrunnen, der den Mittelpunkt des tief liegenden Platzes bildete. Ihnen waren nur Sekunden geblieben, um sich zu formieren, aber sie hatten es auf einen Befehl von Kedmund Drave hin schnell und zügig getan. Sie waren eine gut funktionierende Einheit, diszipliniert und tödlich. Die Elitetruppe des Erzherzogs: die Besten der Besten. Frey und seine Leute standen bei ihnen.
    Als sie die Ritter auf dem Platz angetroffen hatten, war Frey durchaus geneigt gewesen, weiterzulaufen und es den Rittern zu überlassen, mit den Manen in ihrem Rücken fertig zu werden. Zumindest würden sie die Verfolger vielleicht ein wenig aufhalten, bevor sie überwältigt wurden. Doch dann hatte er spontan den einigermaßen absurden Entschluss gefasst zu bleiben. Er hatte eine leise Kameradschaft mit Bree und Grudge zu verspüren begonnen, so dass er sich wie eine Ratte vorgekommen wäre, wenn er sie im Stich gelassen hätte. Ihre Wege hatten sich in den letzten anderthalb Jahren mehrmals gekreuzt, und sie hatten ihm in der Vergangenheit das Leben gerettet.
    Vielleicht lag es daran, dass er etwas Ehrenhaftes tun musste, weil Trinica ihn so ehrlos behandelt hatte. Vielleicht war es auch bloß der Einfluss von Kindheitsträumen. Alle Jungen – und viele Mädchen – wuchsen mit dem Wunsch auf, Zenturienritter zu werden. An ihrer Seite zu kämpfen, kam dem schon sehr nahe.
    Oder vielleicht – und wahrscheinlicher – lag es einfach daran, dass Samandra Bree verdammt süß war und ihm der Gedanke, er könnte zulassen, dass ihr Gesicht von einem Manen weggefressen wurde, nicht gefiel.

    Die Horde hatte womöglich nicht mit Widerstand gerechnet. Jedenfalls nicht in dem Ausmaß, dem sie sich nun gegenüber sah. Die Manen kamen durch den schmalen Engpass, wo die Kopfsteinpflasterstraße auf den von hohen Mauern eingefassten Platz mündete. Mehr als ein Dutzend Schusswaffen eröffneten das Feuer auf sie, und sie wurden niedergemäht wie Weizen.
    Frey und seine Leute zielten und feuerten in die heranrasende Masse der Manen, um möglichst viele Treffer gleich welcher Art anzubringen. Die Ritter dagegen waren verblüffend präzise. Immer wenn Samandra Bree eine ihrer beiden Flinten oder Mordric Jask seine großkalibrigen Pistolen abfeuerte, war es ein Kopfschuss. Colden Grudges Maschinenkanone war weniger exakt, aber das machte er mit seiner schieren Vernichtungskraft wett. Jeder Bolzen durchbohrte mehrere Manen, zertrümmerte Gliedmaßen, Rippen und Schädel. Sie brüllten, als sie zu blutigem Fleisch zerfetzt wurden.
    Doch der vernichtende Kugelhagel konnte sie nicht lange aufhalten. Einer nach dem anderen hörten die Verteidiger auf zu schießen, um nachzuladen. Bei den Rittern war es ein gut geübtes Manöver, das mit eindrucksvoller Schnelligkeit ausgeführt wurde. Bei Freys Crew ging es eher darum, die Patronen in die Kammern zu fummeln, ohne welche fallen zu lassen.
    Die Manen nutzten die Feuerpause aus. Unerbittlich sprangen sie über ihre Gefallenen hinweg und huschten und glitten durch den Haufen zerschmetterter Körper. Die Verteidiger konnten sie nicht alle erwischen, und schon bald brachen die ersten Manen durch den Engpass und schwärmten auf dem Platz aus.
    »Bess!«, sagte Frey. »Geh da rein!«

    Das ließ sie sich nicht zweimal sagen. Sie preschte durch den Kugelhagel vorwärts und stürzte sich in die Manen-Horde. Mit ausgebreiteten Armen nahm sie die halbe Breite des Engpasses ein. Sie schaufelte die Manen auf und drängte sie mit schierer, unaufhaltsamer Stärke zurück. Die Manen kratzten und bissen an ihr herum, aber es war, als würden sie eine Felswand attackieren. Jetzt, wo Bess die Lücke verengte, wurde der Zustrom der Manen auf den Platz stark

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