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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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gedrosselt.
    Grissom und Jask richteten ihre Aufmerksamkeit auf jene Manen, die es geschafft hatten. Sie schalteten ihre Ziele aus, bevor sie näher als fünf Meter an die Reihe herankamen. Die Ghule wanden sich und rollten mit einem Loch in der Stirn auf dem Boden umher.
    Frey nahm sich einen Moment Zeit, um nachzuladen, und ließ den Blick durch den beißenden Dunst des Pulverdampfs über seine Leute schweifen. Malvery und Silo schauten grimmig drein. Crake hatte eine Heidenangst. Aber Freys eigentliches Interesse galt Jez. Betrachtete sie die Manen voller Hass, oder tat es ihr weh, sie zu töten? Spürte sie jeden Tod, oder war sie froh über das Gemetzel? Er konnte es nicht sagen, aber er machte sich Sorgen um ihre seelische Verfassung.
    Es dauerte nicht lange, bis die Flut Bess zu überwältigen begann. Obwohl ihr Körper die Manen blockierte, kletterten sie über sie hinweg oder schlüpften unter ihren gewaltigen Armen hindurch. Um den Golem herum häuften sich die Leichen, aber nichts ließ darauf schließen, dass die Manen ihren Angriff aufgeben würden. Wenn überhaupt, hatte der Tod ihrer Kameraden sie nur noch mehr in Raserei versetzt.
    Der Damm brach ein zweites Mal, und diesmal war
der Druck der Masse zu stark, als dass Bess ihm standhalten konnte. Die Manen strömten auf den Platz. Die Schüsse der Verteidiger waren nicht mehr so gebündelt, als ihre Ziele ausschwärmten, was zur Folge hatte, dass noch mehr von ihnen durchbrachen. Die Waage hatte sich geneigt. Sie ließen sich nicht länger aufhalten.
    »Bleibt zusammen!«, rief Drave, eher an Freys Crew gerichtet als an die Ritter.
    Die Ritter suchten sich ihre Ziele mit eisiger Präzision aus und schossen sie nieder. Das Knallen von Gewehren, Flinten und Pistolen, unterlegt von dem stetigen Krachen von Grudges Maschinenkanone und den Artillerieexplosionen über ihnen, war wie ein furioses Schlagwerkgewitter. Deckung zu suchen hatte keinen Sinn, weil die Manen nicht zurückschossen. Es war ein Nervenkrieg. Crake hatte die Nerven bereits verloren: Er zitterte sichtbar beim Schießen. Auch Malvery geriet allmählich in Panik; er feuerte in alle Richtungen. Doch Frey und die anderen zogen Kraft aus der Anwesenheit der Männer und Frauen an ihrer Seite. Sie zielten und schossen in einem fort, und obwohl die brechende Welle der Manen immer näher kam, mussten sie für jeden Meter Boden, den sie gewannen, teuer bezahlen.
    Aber nichts konnte sie aufhalten.
    Freys Pistole klickte leer. Keine Zeit zum Nachladen. Er steckte sie in den Gürtel und zog sein Entermesser. Jetzt war ihm klar, dass sie überrannt werden würden. Es würde zum Nahkampf kommen.
    Na dann, nur her mit euch!
    Adrenalin überschwemmte ihn. Seine Zähne waren gebleckt. Zorn, Enttäuschung und Hass, ausgelöst von Trinicas Verrat, schärften sich in diesem Moment zu einer dünnen
Spitze. Es spielte keine Rolle, ob er am Leben blieb oder starb. Es kam nur darauf an, dass jemand bezahlte.
    Einige der anderen zogen ebenfalls ihre Waffen, bereit zum Kampf Mann gegen Mann. Kedmund Drave brachte einen riesigen Zweihänder zum Vorschein. Andere blieben bei ihren Flinten oder Gewehren. Sie würden versuchen, den Feind mit Hilfe von Stiefeln und Gewehrkolben lange genug abzuwehren, um einen Schuss aus kürzester Entfernung anbringen zu können. Zu seiner Rechten schlug Eldrew Grissom seinen langen Mantel auf und gab den Blick auf ein Sortiment von Messern wie im Innern eines Metzgerschranks frei. Er wählte zwei glänzende Hackbeile.
    »Schlachtfest!«, brüllte er mit einem irren Glitzern in den Augen und machte sich an die Arbeit.
    Die Manen griffen alle zugleich an, schartige Fingernägel krallten nach ihnen, dahinter wahnsinnige Gesichter. Frey trat nach vorn, geführt von seinem Entermesser. Ihm blieb nicht viel anderes übrig, als sich dessen Willen zu fügen. Fast konnte er den Singsang des Dämons darin hören, als dieser die Macht übernahm und das Messer in weitem Bogen herumsausen ließ, dieses zerteilte und jenes abtrennte. Er für seinen Teil konzentrierte sich einfach nur darauf, nicht verletzt zu werden.
    Doch trotz aller Anstrengungen Freys und seiner Crew waren es die Ritter, die die Manen zurückhielten. Sie bewegten sich wie Quecksilber, glitten flüssig von einer Position zur andern, immer dorthin, wo sie gebraucht wurden. Jedes Mal, wenn zwei Manen zugleich auf Frey loszugehen versuchten, war ein Ritter an seiner Seite, der ihm half, oder einer seiner Feinde ging mit einer Kugel

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