Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
Vom Netzwerk:
Niedriger Stehende hatte er höflich behandelt, wie es sich für Menschen mit guter Kinderstube gehörte, aber sie waren nun einmal nicht gleichwertig. Er hätte nicht sagen können, warum, und er hätte es auch niemals offen zugegeben, aber sie waren es einfach nicht.
    Auf der Universität hatte er den Dämonismus entdeckt, und das war sein Erweckungserlebnis gewesen. Schon bald hatte ihn das hohle Geplapper der höheren Schichten zu langweilen begonnen. Während sie über Fusionen und Hochzeiten, Erbschaften und Seitensprünge sprachen, kommunizierte er mit Wesen aus einer anderen Dimension. Angesichts dessen kamen ihm die Dinge, mit denen sie sich beschäftigten, ziemlich infantil vor.
    Doch er hatte immer noch die Arroganz der Aristokratie besessen. Ganz gleich, was er tat, er wusste, dass er niemals nicht reich sein würde. In welche Schwierigkeiten er auch geriet, irgendjemand würde schon auf ihn aufpassen.

    Vielleicht tat er deshalb, was er tat. Bis dahin hatte er nicht gewusst, was Kummer, Qual und Not bedeuteten. Doch in der darauf folgenden Zeit lernte er diese Lektionen sehr gut.
    »Okay.« Hodd klatschte in die Hände. »Sind wir alle soweit?«
    Gurte wurden gestrafft, Mäntel zugeknöpft, Schnürsenkel gebunden und noch einmal gebunden. Pinn machte ein paar Probeschritte, um das Gewicht seines Rucksacks zu testen.
    »Dann wollen wir mal!«, rief Hodd.
    »Und wohin soll’s gehen?«, fragte Jez.
    Das brachte Hodd einen Moment lang aus dem Konzept. »Äh … zu dem abgestürzten Azryx-Sch—«
    »Nein, ich meine … Haben Sie keine Karte? Keine Wegbeschreibung? Sie haben gesagt, es wäre mehr als ein Tagesmarsch. Ich habe mich nur gefragt, wie Sie die Stelle wiederfinden wollen.« Sie ließ den Blick über die Gruppe schweifen und zuckte die Achseln. »Tut mir leid. Navigatorin. Ich will’s einfach wissen.«
    Hodd lächelte breit und tippte sich an den Kopf. »Ist alles hier drin, Miss.«
    »Sie haben sich den Weg gemerkt«, sagte Jez skeptisch und musterte die bewaldeten Hänge um sie herum. »Sind Sie sicher? Wenn wir erst mal da drin sind, werden wir uns ziemlich böse verlaufen, falls Sie sich irren.«
    »Glauben Sie mir, ich vergesse nie einen Weg«, beteuerte er. »Ich war schon als Kind ein erstaunlich begabter Pfadfinder. Das hat mich übrigens auf den Gedanken gebracht, Forscher zu werden.«
    »Und was hat Daddy davon gehalten?«, fragte Crake und bereute es sofort. Er legte keinen Wert auf ein Gespräch
mit diesem Clown, aber er hatte einfach nicht widerstehen können. Die Stichelei war ihm so herausgerutscht.
    Hodd bekam Crakes Ton und die implizite Beleidigung gar nicht mit. »Er war ziemlich enttäuscht«, sagte er mit niedergeschlagener Miene. »Mein Vater sitzt für das Herzogtum Rabban im Kanzlerkabinett, und meine sechs Brüder arbeiten alle in der Jurisprudenz. Aber ich fühlte mich zu etwas anderem berufen.«
    »Sie wollten Forscher werden«, sagte Crake. »Ich verstehe. Schon mal was entdeckt?« Frey warf ihm einen Blick zu, aber er ignorierte ihn.
    »Nun ja, nichts, was man auf den Titelseiten der Zeitungen finden würde, aber ich habe viele Expeditionen zu weit entfernten Orten geführt und wertvolle Beiträge auf den Gebieten der …«
    »Und wie viele Leute haben Sie auf Ihren Expeditionen verloren? Abgesehen von ihrem gesamten Team, als Sie das letzte Mal hier waren?«
    Hodd wirkte gekränkt; er schien die Ursache dieser plötzlichen Feindseligkeit nicht zu verstehen. »Ich habe keine Ahnung, womit ich mir Ihren Unmut zugezogen haben könnte, Sir, aber …«
    »Wissen Sie es überhaupt?«, fragte Crake. Die Wut explodierte aus dem Nichts heraus. Auf einmal lief er rot an, und seine Stimme wurde sehr laut. »Wissen Sie überhaupt, wie viele Träger, Piloten und Eingeborene gestorben sind, während Sie mit dem Geld Ihres Vaters Forscher gespielt haben? Wie viele Menschen?«
    Die Gruppe starrte Crake schockiert an. Hodd war bleich geworden. Er schaute zu Grist hinüber, als würde der beleibte Kapitän ihn vielleicht verteidigen.

    »Crake«, sagte Jez leise. »Lass gut sein.«
    »Leute wie er!«, schnaubte Crake. »Für ihre Träume vom Ruhm sterben andere. Er wird nicht derjenige sein, der da drin getötet wird.«
    »Na, na«, sagte Grist und hob die Hände. »Seien wir nett zueinander, hmm? Wir alle vertrauen Mr. Hodd, wenn er sagt, dass er uns zu großen Schätzen führen wird.« Er legte den Arm um Hodd und drückte ihn bedrohlich an sich. »Er weiß ja, was passieren

Weitere Kostenlose Bücher