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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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wird, wenn er’s nicht tut.«
    Der Forscher grinste nervös. »Dort entlang«, sagte er und zeigte in eine Richtung. Sie begannen, zum Wald zu schlurfen, wobei der eine oder andere Crake einen befremdeten Blick zuwarf. Jez sah ihn mitfühlend an und wandte sich dann ab. Crake schulterte seinen Rucksack und folgte ihr.
    Ich frage mich, ob ich lebendig zurückkommen werde, dachte Crake.
    Aber im Grunde war es ihm völlig egal.
     
    Am Nachmittag begann es zu regnen, und zwar in Strömen.
    Frey war schon früher nassgeregnet worden, aber solche Sturzfluten hatte er kaum je über sich ergehen lassen müssen. Blätter und Zweige bogen sich und schwankten unter dem Ansturm. Ein feuchter Nebel sammelte sich in der Luft, bis man kaum noch weiter als ein halbes Dutzend Meter schauen konnte. Der Wald füllte sich mit dem Rauschen des fallenden Wassers und dem Geschrei und Gekreisch aufgeregter Tiere in den Baumkronen.
    Der kleine Rest guter Laune, der ihren Aufbruch begleitet hatte, verflüchtigte sich rasant. Sie stapften im Gänsemarsch dahin und wünschten sich sehnlichst, woanders
zu sein. Pinn, der vor Frey ging, schimpfte unablässig vor sich hin. Der Boden hatte sich in einen Morast verwandelt und versuchte ihnen bei jedem Schritt die Stiefel von den Füßen zu saugen. Ihre Mäntel waren durchnässt. Zuvor warme Kleiderschichten darunter waren jetzt feucht und eiskalt. Frey konnte nur hoffen, dass Crakes Ausrüstung besser verpackt war als sie selbst.
    Der Einzige, der sich wohlzufühlen schien, war Hodd. »Spucke und Blut, wie habe ich diesen Ort vermisst!«, rief er, lachte dann und schüttelte die Faust zum Blätterhimmel empor. »Grausame Natur, mach, was du willst!«
    Frey sah, wie Pinns Hand zu seiner Pistole zuckte, und packte ihn am Handgelenk, bevor er etwas Unüberlegtes tun konnte.
    »Darf ich ihn nicht wenigstens ein kleines bisschen umbringen?« , jammerte Pinn.
    »Er ist der Einzige, der den Rückweg kennt, Pinn. Wir brauchen ihn, damit er uns wieder hier herausbringt, wenn wir fertig sind.«
    Pinn dachte einen Moment lang darüber nach. »In Ordnung, Käpt’n.« Er stach mit einem kurzen, dicken Finger nach Frey. »Aber ich tu das für Sie, okay?«
    »Weiß ich zu schätzen«, sagte Frey. Weiter vorn begann Hodd, ein Marschlied zu singen, laut und falsch. Pinn knirschte mit den Zähnen.
    »Lange halte ich das nicht mehr aus, Käpt’n«, sagte er.
    Frey seufzte und arbeitete sich an der Schlange entlang zu Hodd vor.
    Hodd stieß schwungvoll die Fäuste in die Luft. »O tapfere Solda-ten, nun mutig auf zum  – oh! Hallo, Käpt’n Frey.«
    Frey nickte grüßend und beugte sich nahe zu ihm, während sie dahinmarschierten. »Haben Sie von den Ungeheuern
gehört, die diese Insel unsicher machen sollen, Hodd?«
    »O ja!«, sagte Hodd. »Ich habe sogar mehrere gesehen. Eins davon hätte mich fast zum Frühstück verspeist.«
    »Sie haben mehrere gesehen«, wiederholte Frey. »Das ist gut. Haben Sie gesehen, ob sie Ohren hatten?«
    Hodd machte ein verwirrtes Gesicht. »Ohren?«
    »Der Gesang, Hodd. Hören Sie auf damit, verdammt noch mal. Man kann Sie noch in fünf Kloms Entfernung hören!«
    »Ah«, sagte Hodd. »Ja, ich verstehe. In Ordnung, Käpt’n. Habe nur versucht, die Leute bei Laune zu halten.«
    »Und das machen Sie prima«, sagte Frey. »Aber seien Sie dabei einfach leise, hm?«
    Hodd legte theatralisch einen Finger an die Lippen. Frey wandte sich ab, drehte die Augen zum Himmel und kehrte zu seinem Platz in der Schlange zurück. Grist bedachte ihn mit einem rauchgeschwängerten Grinsen um den Stumpen seiner Zigarre herum, und Frey gesellte sich zu ihm.
    »Schräge Type, was?«, sagte Grist.
    »Wissen Sie, die Tiere werden auch diese Zigarre überall am ganzen Berg riechen.«
    »Das Risiko gehe ich ein, Frey. Ein Leben ohne Zigarren ist kaum lebenswert, wenn Sie mich fragen.« Sein Lachen ging in einen Hustenanfall über, bei dem er sich zusammenkrümmte. Als er fertig war, richtete er sich auf und wischte sich Spucke aus dem Bart. Er betrachtete seine Zigarre mit einem tränenden Auge. »Tabak. Ist eine herbe Geliebte.«
    »Wir haben alle unsere Laster«, sagte Frey.
    »So? Was ist Ihres?«

    »Ich habe jede Menge. Aber ich schätze, Rake steht ganz oben auf der Liste.«
    »Ein Kartenspieler, hm? Meine Männer sind einem Spielchen nicht abgeneigt, aber ich? Ich bin kein Spieler. Hab kein Glück.«
    »Es geht nicht um Glück.«
    »Tja, worum es auch geht, ich hab’s nicht.«
    »Ich an manchen

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