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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Gesicht war rot; er erstickte beinahe vor Zorn. »Wie hat sie uns gefunden? Woher wusste sie das?« Er drehte sich zu der Gruppe um. »Wer von euch hat es ihr verraten?«
    Frey war derart eingeschüchtert, dass er unbewusst einen Schritt zurücktrat, aber Malvery blieb unbeeindruckt. »Nun beruhigen Sie sich mal, guter Mann«, sagte er. »Sie haben uns ja nicht aus den Augen gelassen, seit Sie mit dem Job zu uns gekommen sind. Es wird also wohl kaum einer von uns gewesen sein.«
    Hodd hob eine zitternde Hand. »Denken Sie daran, dass ich, äh, an mehrere Leute herangetreten bin, bevor ich die Bekanntschaft Ihrer werten Person gemacht habe, Käpt’n Grist. Es kann durchaus sein, dass …«
    Weiter kam er nicht. Grist stieß ein zorniges Gebrüll aus und schlug ihm mit erschreckender Wucht ins Gesicht. Hodd stürzte mit einem Aufschrei zu Boden und hielt sich den blutigen Mund, die Augen weit aufgerissen vor Furcht und Schmerz. Grist stampfte zu dem Waffenhaufen hinüber, griff sich eine Machete und stampfte zu Hodd zurück, der sich auf die Knie hochgerappelt hatte und durch seine Hände hindurch schrille, unzusammenhängende Laute von sich gab.
    »Hey, Moment mal …«, sagte Malvery, aber sein Protest war halbherzig. Keiner von ihnen glaubte wirklich, dass Grist es tun würde. Bis er die Machete mit aller Kraft herumschwang und sie seitlich in Hodds Hals begrub.
    Für Frey blieb die Zeit stehen. Der Schock des Augenblicks ließ sie alle erstarren. Hodd schaute mit offenem Mund verständnislos drein.
    Dann hustete er, und ein roter Sturzbach ergoss sich aus
seiner Kehle und lief ihm über die Lippen. Seine Hand kam hoch und tastete nach dem Griff der Machete, als wollte er herausfinden, was das war. Er unternahm einen kraftlosen Versuch, sie herauszuziehen, aber seine Hand rutschte in dem Blut aus, das den Griff bereits überzogen hatte. Es spritzte in grotesken Schüben aus der Wunde.
    In seinen Augen stand ein schrecklicher Blick. Ein Blick, den Frey schon oft gesehen hatte. Der Blick eines Mannes, der nicht recht glauben konnte, dass seine Zeit abgelaufen war.
    Er kippte zur Seite und lag still.
    Grist starrte auf den Forscher hinab. Seine Brust hob und senkte sich. Niemand sagte ein Wort. Sie beobachteten ihn aufmerksam und warteten ab, was er als Nächstes tun würde.
    »Wir holen uns die Kugel zurück«, sagte er schließlich. »Wir holen sie uns zurück, verstanden? Ihre Crew und meine. Wir spüren diese Frau auf und holen uns, was uns gehört, und noch mehr. Niemand bestiehlt Harvin Grist.« Er holte tief Luft, richtete sich auf und sah Frey an. »Sind Sie dabei oder nicht?«
    Frey erwiderte seinen Blick. Er versuchte, das Ausmaß des Wahnsinns in Grists Augen auszuloten. Mit seiner anfänglichen Einschätzung des Mannes hatte er gründlich danebengelegen. In Grists Innerstem verbarg sich eine Schwärze, die Frey überhaupt nicht gefiel.
    Es fiel ihm nicht leicht, den Versuch aufzugeben, ein Vermögen zu machen. Überdies hatte Trinica ihn nun schon zum zweiten Mal bestohlen, und das war schwer zu ertragen. Aber er hätte trotzdem gehen können. Er war im Begriff, bis über beide Ohren in die Sache hineinzugeraten, und er wusste es. Wenn man einen Partner wie
Grist hatte, konnte man ebenso gut mit Dynamitstangen jonglieren.
    Aber sie hatte ihn kaum zur Kenntnis genommen. Das war es, was richtig weh tat. All diese Zeit, alles, was zwischen ihnen gewesen war, und er bedeutete ihr weniger als nichts. Er fühlte sich brüskiert und gedemütigt, und er wollte, dass sie dafür bezahlte. Er wollte Rache. Nie wieder würde sie ihn derart schikanieren.
    »Ich kriege Hodds fünf Prozent«, sagte er mit einer Geste zu dem Toten.
    Grist schnaubte angewidert. »Also fifty-fifty, Sie verfluchter Blutsauger.« Er kehrte Frey den Rücken zu und machte sich auf den Weg zur Storm Dog. Crattle folgte ihm.
    »Und damit endet eine weitere Mission mit einem überwältigenden Erfolg«, erklärte Malvery sarkastisch. Er lenkte seine Schritte zur Ketty Jay. Die anderen folgten ihm langsam, bis auf Jez, die Hodds Leichnam betrachtete.
    »Sind Sie sich wirklich sicher?«, fragte sie skeptisch.
    »Nein«, sagte Frey. »Aber wir machen es trotzdem.«
    Jez nickte vor sich hin. »In Ordnung, Käpt’n.« Dann ging auch sie zur Ketty Jay, und Frey blieb allein zurück.

DREIZEHN
Zum Schlachtblock – Pinn bekommt einen Brief – Ratschläge eines Säufers
    Marlen’s Hook lag zwischen der Blackendraft-Aschenebene und der

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