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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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die Trommel seines verbliebenen Revolvers auf und steckte neue Patronen hinein.
    Grists Augen unter den buschigen Brauen waren grimmig. »Vielleicht sind sie klug genug, um es zu merken, wenn sie sich zu viel zugemutet haben.«
    »Hoffen wir’s«, sagte er und ließ die Trommel zuschnappen. Hinter ihm quälte sich Malvery auf den Kamm. Der Letzte von ihnen. »Alle da?«, fragte er.
    »Alle da, Käpt’n«, antwortete Jez und wischte sich mit einem Ausdruck vagen Erstaunens schweißnasses Haar aus dem Gesicht. »Irgendwie.«
    »Mr. Hodd!«, rief Frey. »Zeigen Sie uns die Richtung. Wir sollten machen, dass wir wegkommen, bevor diese Tiermenschen beschließen, es noch mal zu versuchen.«
    »Dort entlang«, sagte Hodd und streckte ohne zu zögern einen Finger aus.
    »Okay«, sagte Frey. »Augen auf und Waffen schussbereit! Ladet nach, wenn nötig. Und wenn ihr etwas seht, was zu mehr als fünfzig Prozent behaart ist, erschießt es!«

ZWÖLF
Doktor Malverys Prognosen – Alte Bekannte – Kapitän Grist erscheint in neuem Licht
    In der Nacht begann es wieder zu regnen. So stapften sie durch den Schlamm und rutschten auf Wurzeln aus, frierend und bis auf die Knochen durchnässt. Jede Hoffnung auf Schutz war mit ihren Rucksäcken zurückgeblieben. Obwohl sie hungrig und müde waren, dachte niemand daran, eine Pause einzulegen. Sie hatten keine Ahnung, ob die Tiermenschen sie verfolgten oder nicht, aber Frey wollte nicht im Schlaf erwischt werden. In stillschweigendem Einverständnis marschierten sie die ganze Nacht hindurch, bahnten sich ihren langsamen, frustrierenden und gelegentlich schmerzhaften Weg durch die nahezu vollständige Dunkelheit des Regenwaldes.
    In der Morgendämmerung ließ der Regen nach, und ein trübes Licht legte sich über das wolkenverhangene Land. Mittlerweile fühlte sich Frey einfach nur noch elend: Er war triefnass und erschöpft, und er fror. Aber nichts hatte sie in der Nacht umgebracht, und die schlimmsten Verletzungen, die sie auf ihrem Marsch davongetragen hatten, waren Schürfwunden und blaue Flecken, also konnten sie sich wohl glücklich schätzen.
    Wir kommen mit drei Mann weniger zurück, als wir aufgebrochen
sind, dachte er. Aber keiner davon gehörte zu meinen Leuten. Das ist das Entscheidende. Ich habe sie alle lebend zurückgebracht.
    Grist trottete in Hodds Fußstapfen müde vor ihm her. Frey betrachtete die seltsame Metallkugel, die er unter dem Arm trug. Er hatte sie keine Sekunde lang losgelassen, nicht einmal beim Angriff der Tiermenschen.
    Wie regeln wir das?, fragte er sich. Er vertraute nicht darauf, dass Grist kein falsches Spiel trieb. Ihm war ganz und gar nicht wohl dabei, dieses Ding in seinen Händen zu lassen. Es würde eine weitere Konfrontation geben, bevor das alles vorbei war. Ob es beim zweiten Mal wohl auch wieder so gut für ihn ausgehen würde?
    Sie erreichten den Landeplatz am frühen Morgen. Als sie das Schandeck der Storm Dog erblickten, das sich über die Baumkronen erhob, gab es allgemeine Ausrufe der Erleichterung und Glückwünsche für Hodd, der sie meisterhaft durch die Nacht geführt und in Sicherheit gebracht hatte. Auf einmal gerieten sie alle in Hochstimmung. Sie hatten es geschafft. Auch wenn sie nicht gerade Truhen voller Beute mit sich führten, kam es ihnen trotzdem so vor, als hätten sie die wilde Insel erobert. Freys Leute würden froh sein, irgendwohin zurückkehren zu können, wo man ordentliches Essen und einen Becher Grog bekam.
    Die Bäume lichteten sich, und sie traten auf die kahle Lichtung hinaus, auf der ihre Schiffe standen. Die Geräusche des erwachenden Regenwaldes erfüllten die Luft, und sie hörten das ferne Tosen des Wasserfalls in den Bergen, doch ansonsten war alles still. Die Laderampen der Schiffe waren geschlossen, und nirgends war auch nur ein einziges anderes Lebewesen zu sehen. Sie blieben stehen, weil sie spürten, dass etwas nicht stimmte.

    »Vielleicht ist es früher, als wir dachten?«, meinte Crake und zog seine Taschenuhr zurate. »Noch niemand auf?«
    »Irgendwas stimmt da nicht«, brummte Malvery. »Ich spür’s in meinen Schoten.«
    »In deinen Schoten? «, fragte Pinn.
    Malvery legte eine Hand in seinen Schritt. »Meine Schoten schrumpfen«, sagte er. »Die versuchen sich zu verstecken, oder? Sicheres Anzeichen für Ärger.«
    »Sicheres Anzeichen, dass du ein verdammter Spinner bist«, brummte Pinn. »Der Tag, an dem ich einen Rat von deinen Eiern annehme, ist der Tag, an dem ich …«
    »An dem du

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