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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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zu deiner Märchenprinzessin zurückkehrst?« , beendete Crake den Satz für ihn ziemlich boshaft.
    »Hey!«, rief Pinn, aber Malverys brüllendes Gelächter übertönte ihn.
    Frey beschlich ein ungutes Gefühl, was die Situation betraf. Es wurde schlimmer, als er das Klackern hörte, mit dem hinter ihm eine Schrotflinte entsichert wurde. Malverys Gelächter verebbte zu einem fragenden und ziemlich besorgten Glucksen.
    »Bleibt alle, wo ihr seid«, sagte eine Stimme. »Und Hände weg von euren Kanonen!« Er hörte Schritte auf dem steinigen Boden. Männer kamen aus dem Wald hinter ihnen.
    Ihm rutschte das Herz in die Hose. Er hätte es kommen sehen sollen. Hätte wissen müssen, dass Grist versuchen würde, irgendein linkes Ding zu drehen.
    »Werft alle eure Waffen auf den Boden!«, befahl die Stimme.
    »Gerade eben haben Sie gesagt, wir sollen die Hände von ihnen lassen«, sagte Frey. »Nun entscheiden Sie sich mal.«

    Das war nicht besonders schlau, aber Frey war frustriert und konnte sich nicht rechtzeitig zügeln. Zur Belohnung bekam er den Kolben einer Schrotflinte an den Hinterkopf, so dass er auf die Knie fiel. Sein Schädel pulsierte in weißglühendem Schmerz.
    »Noch jemand, der geistreich sein will?«
    Frey spuckte erbittert aus und zwinkerte, um wieder klar sehen zu können. Er zog seine Pistole heraus und warf sie weg.
    Ich hätte es kommen sehen müssen. Hätte diesem Dreckskerl nie vertrauen dürfen. Nicht mal einen Moment lang.
    Doch als er hochschaute, sah er, wie Grist seine Waffe auf den Boden warf, das Gesicht so dunkel wie eine Gewitterwolke.
    Er also nicht? Wer dann?
    Frey stand mit erhobenen Händen wieder auf und drehte sich zu den Neuankömmlingen um. Er sah sechs Mann und etliche weitere, die von der anderen Seite auf die Lichtung kamen. Sie mussten die Schiffe umzingelt und sich auf die Lauer gelegt haben. Männer mit harten Gesichtern, die aussahen, als verstünden sie ihr Geschäft. Der vorderste – derjenige, der ihm mit dem Kolben einer Schrotflinte beinahe den Schädel eingeschlagen hätte – war ein klotziger Schläger mit einem Gesicht wie ein Beutel Schraubenschlüssel. Ein Mann hinter ihm fummelte mit einer Leuchtpistole herum; er hob sie und feuerte sie in den Himmel ab.
    »Wo sind meine Leute?«, knurrte Grist.
    »Sicher verschnürt, Käpt’n Grist. Keine Sorge«, sagte Schraubenschlüssel.
    »Und meine?«, fragte Frey.
    Schraubenschlüssel warf ihm einen Blick zu. »Noch in
der Ketty Jay, soviel ich weiß. Sie wird nirgendwohin fliegen, und niemand ist so blöd und versucht hineinzugelangen, wenn dieser Golem dort wartet. Mit diesem Biest wollen wir kein zweites Mal aneinander geraten.«
    Kein zweites Mal?, dachte Frey. Wer sind diese Leute?
    Dann hörte er das Dröhnen von Triebwerken hoch über ihnen. Er schaute auf. Hinter dem Gipfel eines nahe gelegenen Berges kam der Bug einer Fregatte in Sicht. Das Herz war ihm bereits in die Hose gerutscht; jetzt fühlte es sich so an, als wollte es an seinem Bein abwärts gleiten, um sich durch seinen Fuß zu graben und im Untergrund zu verschwinden.
    Er kannte diese Fregatte. Dieses schwarze, narbige, wie ein Ozeandampfer gebaute Monstrum mit seinem Deck voller Waffen.
    Trinica Drackens Schiff: die Delirium Trigger.
     
    Mit einem Gefühl tiefer Beklommenheit sah er zu, wie die Fähre von der Fregatte herunterkam. Natürlich würde sie an Bord sein. Die Frau, die er einmal geliebt hatte, damals, als sie beide jung gewesen waren und es nicht besser gewusst hatten. Die Frau, die er am Tag ihrer Hochzeit verlassen hatte. Die Frau, die in ihrem Kummer einen Selbstmordversuch unternommen, dabei jedoch nur das Baby in ihrem Bauch getötet hatte. Sein Baby.
    Aber das war lange her. Bevor sie in die Riege der gefürchtetsten Piraten in Vardia aufgestiegen war. Bevor sie ihm in der Nähe von Retribution Falls ein Vermögen geraubt hatte.
    Bevor sie sich in etwas anderes verwandelt hatte.
    Sie warteten, umringt von Männern, die sie mit vorgehaltener Waffe in Schach hielten. Ihre eigenen Pistolen
waren entladen und zusammen mit ihren Klingen und anderen Waffen nicht weit entfernt auf einem Haufen abgelegt worden. Freys Entermesser lag obenauf; darunter waren diverse Messer, Macheten, Knüppel und ein Satz Schlagringe verstreut.
    Ein kalter Wind wehte über den Landeplatz. Frey bemühte sich, in seinen nassen Sachen nicht zu frösteln. Er biss die Zähne zusammen, weil sein Unterkiefer zu zittern drohte. Er würde keine Schwäche zeigen.

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