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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Schlafzimmer geht’s dort entlang.«
    Frey hielt sich den demolierten Unterleib. »Ich weiß nicht recht, ob ich …«
    »Darian!« In ihrem Ton lag eine unmissverständliche Warnung.
    Frey holte tief Luft, um Kraft zu schöpfen. »Na schön«, sagte er. »Ich krieg’s wohl noch hin.«

     
    Es dauerte eine Weile, bis sich seine traumatisierten Gerätschaften dazu bewegen ließen, in Aktion zu treten, aber dann brachte er eine passable Leistung zustande. Dass er nicht voll mithalten konnte, schien Amalicia nicht weiter zu stören. Sie explodierte mit einem Schrei, bei dem Frey ihr eilends eine Hand auf den Mund legte, damit die Hauswachen nicht hereingestürmt kamen und ihn erschossen.
    Später lagen sie zusammen im Bett. Sie hatte sich an ihn gekuschelt, er lag auf dem Rücken und schaute zur Decke hinauf. »Was denkst du?«, fragte sie ihn.
    »Nichts«, antwortete er.
    Er dachte, wie schön es war, hier in einem teuren Bett zu liegen, mit einer schönen jungen Frau an der Seite. Sie konnten die ganze Nacht und den ganzen Tag hier liegen bleiben, wenn sie wollten. Und die nächste Nacht, und die danach. Er würde nie mehr zu seiner muffigen Koje auf der Ketty Jay zurückkehren müssen, wo diese abgenutzte Hängematte über ihm hing, die immer abzureißen und ihn unter einer Lawine von Gepäckstücken zu zermalmen drohte. Wie es wohl wäre, so zu leben?
    Das war es, was er dachte, aber er sagte nichts davon.
    Sie regte sich an ihm und hob den Kopf. »Warum bist du zurückgekommen?«, fragte sie leise.
    »Ich bin deinetwegen gekommen.«
    »Darian«, sagte sie, und das Wort war eine sanfte Drohung. »Weshalb gerade jetzt? Und erzähl mir nicht, du hättest es keinen Moment länger ohne mich aushalten können.«
    Genau das hatte Frey gerade sagen wollen. Er musste einen Moment lang überlegen. Zu benommen von der postkoitalen Lethargie, um sich etwas Schlaues auszudenken,
sagte er ihr schließlich die Wahrheit. »Ich brauche deine Hilfe.«
    Sie versteifte sich in seinen Armen.
    »Warte, lass mich ausreden«, sagte er. »Ich habe eine Möglichkeit gefunden, reich zu werden. Wirklich reich. Ich wollte deiner würdig sein, erinnerst du dich?«
    »Ich erinnere mich«, sagte sie argwöhnisch. Jetzt, wo das erste Chaos der Leidenschaft sich gelegt hatte, wuchs ihre Skepsis.
    »Die Sache ist die: Es geht nicht ohne deine Hilfe.«
    »Dann brauchst du also Geld«, vermutete sie. Eis klirrte in ihrer Stimme.
    Ja. Immer. »Nein!«, sagte er. »Wofür hältst du mich?«
    »Ich weiß es nicht, Darian. Ich weiß nicht, was ich denken soll.« Jetzt war sie missmutig und verärgert. Frey hatte bereits Probleme, mit ihren Stimmungswechseln Schritt zu halten. Ihm fiel wieder ein, weshalb er sie immer wieder verließ. Ein vertrauter Ärger schlich sich in seine Gedanken, aber er hielt ihn aus seiner Stimme fern. »Ich versuche, an etwas heranzukommen. Etwas sehr Wertvolles, was die Erwecker haben.«
    »Ah.«
    »Dein Vater war bekanntlich ein großer Freund der Erwecker. Ich habe irgendwie angenommen, du hättest noch Verbindungen zu ihnen, auch wenn du sie nicht besonders magst. Deshalb habe ich mich gefragt, ob …«
    »Was brauchst du?«, unterbrach sie ihn.
    »Dieses … Ding. Eine Metallkugel. Sehr wertvoll. Sie bewahren sie in einem Lager oben in den Splittern auf. In so einer Art Festung. Ich brauche eine Möglichkeit, dort hineinzukommen, oder eine Möglichkeit, sie herauszuholen.«

    »Eine Kugel«, wiederholte sie. »Wertvoll.«
    »Ja.«
    »Ich glaube, mehr will ich gar nicht wissen.«
    »Kluge Strategie. Die Kugel gehört von Rechts wegen mir, falls du dich dann besser fühlst. Na ja, mir und meinen Kollegen jedenfalls. Sie haben sie uns gestohlen. Wir wollen sie uns zurückholen.«
    »Und wenn du sie hast, bist du reich?«
    »Ja, und zwar astronomisch reich, wie es scheint.«
    »Und dann, meinst du, bist du meiner würdig?«
    »Voll und ganz.«
    Sie drehte sich von ihm weg. Es gelang ihr, ihre Traurigkeit und Enttäuschung durch die Haltung ihrer nackten Schultern zu vermitteln, obwohl Frey nicht herausfand, wie sie das anstellte.
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, sagte sie.
     
    Am nächsten Tag frühstückten sie auf der Südterrasse mit Blick auf einen ruhigen See, der von schläfrig nickenden Bäumen gesäumt war. Die Sonne brannte stark, denn sie hatten bis nach Mittag geschlafen, und Amalicia strahlte wieder übers ganze Gesicht. Frey war ebenfalls bester Dinge. Die Etikette war ihm unangenehm, aber von vorn

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