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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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bis hinten bedient zu werden, dessen glaubte er niemals überdrüssig zu werden.
    »Daran könnte man sich gewöhnen«, murmelte er, während er sein drittes Glas Frühstücks-Perlwein trank. Amalicia warf ihm einen Seitenblick zu und schwieg.
    Später am Nachmittag spazierten sie durch die Gärten, zwischen den Blumenbeeten und Lauben hindurch. Frey war kein großer Pflanzenfreund, aber er fühlte sich an diesem Tag ziemlich großartig und war mehr als ein wenig
beschwipst vom Wein. Die Anwesenheit einer schönen Frau, die ihn offen anbetete, war ihm auch nicht gerade unwillkommen.
    Sie waren eine Weile herumgeschlendert, als ein Diener sich näherte und Amalicia etwas ins Ohr flüsterte. Sie lächelte und nickte.
    »Schmiedest du irgendwelche Pläne?«, fragte Frey, während er dem davoneilenden Diener nachsah.
    »Ja, ganz recht«, sagte sie. »Ich habe uns Einladungen zu einer Soirée in Lapin besorgt.«
    »Eine Party?«, rief Frey aus. »Warum hast du das getan?«
    »Weil du dort herausfinden wirst, was du wissen willst.«
    Frey kratzte sich im Nacken. Der Gedanke an eine Festlichkeit der gehobenen Gesellschaft machte ihn nervös. Eine gute alte, lebensgefährliche Schießerei – jederzeit. Wenigstens konnte man jemandem, der geistreicher war als man selbst, dabei einfach ins Gesicht schießen.
    »Es ist eine sehr exklusive Soirée«, sagte Amalicia. Frey spürte, wie seine Nerven sich noch etwas mehr anspannten. »Unter den Gästen werden drei Deuter und ein Großorakel sein.«
    »Drei wer und ein was?«
    »Hochrangige Erwecker, Darian«, erklärte sie geduldig. »In ganz Vardia gibt es nur vier Großorakel, und über ihnen steht nur noch der Lordkryptograf.«
    »Und du meinst, die könnten etwas über die Kugel wissen?«
    »Ich bin sicher, dass du etwas Nützliches aus ihnen herausholen kannst. Du bist doch ein findiger Bursche.«
    »Das bin ich«, sagte er. »Aber glaubst du denn, dass sie überhaupt mit mir reden werden? Ich meine, schau mich
an. Deren Taschentücher kosten mehr als meine komplette Garderobe.«
    Amalicia musterte ihn prüfend von oben bis unten. »Ja, wir werden dich ein bisschen herausputzen müssen. Aber ich würde mir keine Sorgen machen. Solange du mit mir zusammen bist, werden sie dich akzeptieren. Und du wirst feststellen, dass die Reichen und Mächtigen bei diesen kleinen, privaten Zusammenkünften weitaus weniger formell sind als in der Öffentlichkeit. Wir Aristokraten stellen alles Mögliche an, wenn das gemeine Volk nicht hinschaut.« Sie lächelte, um ihm zu zeigen, dass sie scherzte – halb und halb.
    »Ich bin nicht sehr gut im Austausch von Höflichkeiten«, sagte Frey. »Das fällt mehr in Crakes Fach.«
    »Keine Angst, mein Schatz. Ich habe einen Plan. Weißt du, bei diesen kleinen Veranstaltungen gibt es immer ein Spielzimmer. Und dieses spezielle Großorakel ist ein großer Rake-Freund.«
    Freys Augen leuchteten auf. »Rake, sagst du?«
    »Setz ihn an einen Tisch, besorg ihm einen Drink, verlier ein paar Spiele gegen ihn. Schon ist er dein bester Freund.«
    Frey kaute auf seiner Unterlippe. »Das könnte klappen. Ich würde mich trotzdem besser fühlen, wenn Crake auch dabei wäre. Vier Ohren hören besser als zwei. Er ist ein Aristokrat; er würde dich nicht blamieren.«
    Amalicia schnalzte mit der Zunge. »Na schön. Ich kümmere mich darum. Aber er sollte sich wirklich benehmen, Darian, sonst werde ich sehr ungehalten sein.«
    »Lass die Einladung nicht auf seinen richtigen Namen ausstellen.«
    Amalicia verdrehte die Augen. »Was für achtbare Freunde
du hast. Ich werde sagen, er sei dein Vetter. Einverstanden?«
    Sie gingen eine Weile dahin.
    »Warum hilfst du mir, Amalicia?«, fragte Frey schließlich.
    »Weil ich dich liebe, natürlich«, erwiderte sie.
    »Nicht, weil du dich an den Erweckern für all diese Zeit rächen willst, die du in der Einsiedelei verbracht hast?«
    Ein boshaftes Lächeln umspielte ihre Lippen. »Für was für eine kleinliche, rachsüchtige Frau hältst du mich?«, fragte sie mit übertriebener Unschuld. »Die Soirée ist in einer Woche. Bis dahin gehörst du mir.«
     
    Frey durfte der Ketty Jay einen kurzen Besuch abstatten, um seiner Crew alles zu erklären und Grist zu sagen, was vor sich ging. Grist war wütend über die Verzögerung, konnte aber wenig dagegen tun. Er hatte einigen seiner Leute aufgetragen, das Lager, in dem die Kugel verborgen war, weiterhin zu überwachen, falls die Erwecker sie wegbrachten, aber Frey hielt das für

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