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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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»Siehst du sie?«
    Jez schaute noch ein paar Sekunden lang hin. »Zielobjekt auf Zwo-fünfundachtzig, quert unseren Kurs Richtung Ost.«
    Frey schlug erregt auf die Instrumententafel. »In Ordnung, wir haben sie!«, verkündete er. »Harkins, Pinn, runter mit euch. Bleibt unten und hört auf Jez, falls es Kurskorrekturen gibt. Wir steigen in die Wolken.«
    »Dürfen wir diesmal auf sie schießen, Käpt’n?«, fragte Pinn. Er war immer noch sauer wegen ihres letzten Zusammenstoßes, als sie von Bauerntrampeln mit Post- und Sprühflugzeugen besiegt worden waren.
    »Wenn euch nichts anderes einfällt, wie ihr sie vom Himmel holen könnt«, antwortete Frey.

    Pinn jauchzte. »Achtung, Jungs! Jetzt geht’s ans Sterben!« , brüllte er. Frey nahm an, dass er den Gegner meinte.
    »Verrückter Idiot«, sagte Harkins im Flüsterton, aber laut genug, dass jeder es hören konnte.
    »Miau«, sagte Pinn.
    »Halt die Klappe! Halt bloß deine fette Klappe!«, fauchte Harkins. So dumm Pinn war – wenn es darum ging, einen Nerv zu treffen, konnte er sehr präzise sein.
    »Haltet beide die Klappe«, sagte Frey. »Ich möchte, dass ihr lebendig zurückkommt. Denkt daran, sobald wir die Kugel an Bord haben, brecht ihr ab und fliegt, als stünde euer Leitwerk in Flammen. Wir treffen uns in Osken’s Bar in Westport. Verstanden?«
    »Verstanden, Käpt’n«, sagte Harkins.
    »Miau«, sagte Pinn.
    »Jetzt reicht’s!«, kreischte Harkins. »Ich habe langsam die Nase voll von dir, du, du dämliches Stück …«
    Frey nahm seinen Ohrclip ab und warf ihn auf die Instrumententafel. Er kniff sich in den Nasenrücken, wo sich seine Kopfschmerzen konzentriert hatten. Er brauchte das nicht auch noch, zusätzlich zu einem Kater und einer schlaflosen Nacht.
    »Ich bringe uns rauf.« Er füllte mehr Aerium in die Tanks, und die Ketty Jay stieg zu den Wolken empor. »Doc! Sag mir Bescheid, wenn wir die Storm Dog verlieren, okay?«
    »Alles klar!«, kam die Antwort. Frey hörte das unverkennbare Gluckern einer Flasche, die an die Lippen gesetzt wurde.
    »Säufst du dir da oben etwa einen, Doc?«
    »Zwischen mir und Blitzen von fünf Krillionen Volt sind nur ein paar Millimeter Windglas, Käpt’n. Sie werden’s
mir nachsehen, wenn ich mir da mal ein Schlückchen genehmige, hm?«
    Frey fand das nur recht und billig, deshalb sagte er nichts. Hauptsache, Malvery konnte noch geradeaus schießen. An der Maschinenkanone war er nicht gerade ein Meisterschütze, aber Crake war noch schlechter, und Frey konnte niemand anderen entbehren. Silo musste sich darauf konzentrieren, die Schiffsmotoren am Laufen zu halten. Da ihm noch immer die Ersatzteile fehlten, die er benötigte, um sie richtig zu reparieren, musste er mit dem, was er hatte, sein Bestes tun.
    Die schwarzen Wolken verschluckten sie. Sobald sie tief genug drin waren, schaltete Frey die Hecklampen ein, damit die Storm Dog ihnen besser folgen konnte. Jez kehrte zu ihren Karten zurück und begann, die Flugbahn der Zielobjekte auf Grundlage ihrer Geschwindigkeit und ihrer Flugrichtung abzustecken. Frey fand es ziemlich eindrucksvoll, dass sie diese Informationen in einer dunklen, regnerischen Nacht auf viele Kloms Entfernung gewonnen hatte, aber er war es gewohnt, von Jez beeindruckt zu sein. Mittlerweile betrachtete er es schon als selbstverständlich.
    »Gehen Sie auf zwo-siebzig«, sagte sie. Frey gehorchte. Windböen stießen die Ketty Jay hierhin und dorthin. Frey zwang sie wieder auf ihren Kurs zurück. Er ließ etwas Aerium ab, um ihr Gewicht und Stabilität zu verleihen. Blitze flackerten auf, gedämpft von den Wolken. Donnerschläge krachten überall um sie herum.
    Frey packte den Steuerknüppel. Seine Schultermuskeln waren verkrampft. Er verließ sich darauf, dass Jez sie schon an die richtige Stelle bringen würde.
    »Zwei Grad nach Steuerbord«, sagte Jez.

    Frey korrigierte den Kurs. Ein seltsames Gefühl der Unwirklichkeit hatte sich auf ihn herabgesenkt. Während er durch dieses schwarze Gebrodel von Wind, Regen und Blitzgeflacker flog, die Luft von elektrischer Spannung aufgeladen, hätte er beinahe glauben können, vollständig in eine andere Welt übergewechselt zu sein. Er nahm den Ohrclip von der Instrumententafel und steckte ihn sich wieder an. Auf einmal musste er mit etwas Vertrautem verbunden sein, etwas außerhalb des Unwetters.
    »Sieht jemand irgendwas?«, fragte er Harkins und Pinn.
    »Nein, Käpt’n«, sagte Harkins schmollend.
    »Ich auch nicht«, sagte

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