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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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nahe. »Keine Lügen mehr, Darian.« Sie warf die Haare zurück und fasste sich. »Mir wird gerade klar, dass du nicht ganz bei Sinnen bist.«
    »Ich bin nicht ganz bei Sinnen? Wer hat denn hier die Waffe?«
    »Ich weiß, etwas in dir bringt dich dazu, wegzulaufen. Ich biete dir all das hier, all meine Reichtümer, und du willst trotzdem zu deinem schäbigen Schmuddelleben zurück. Aber ich verstehe das, Darian. Du kannst nicht anders. Du hast Angst. Angst vor der Liebe.«
    »Angst«, sagte Frey ausdruckslos. »Vor der Liebe.«
    »Käpt’n …«, warnte Crake. Er hoffte, dass Frey nicht auf die Idee kam, einen Konfrontationskurs einzuschlagen, während eine Pistole auf seine Brust gerichtet war.
    »Ich weiß, es ist furchteinflößend«, sagte Amalicia plötzlich voller Mitgefühl. »Es macht einem Angst, anderen das Herz zu öffnen. Sich verwundbar zu machen, andere an sich heranzulassen. Du kannst es ruhig zugeben, Darian.«
    Frey machte ein verlegenes Gesicht. »Wirklich, du verstehst das ganz falsch.«

    »Natürlich leugnest du es! Du siehst es nicht einmal. Meine arme Waise. Ich werde dich nicht im Stich lassen.«
    »Was hat die Tatsache, dass ich eine Waise bin, mit all dem zu tun?«, rief Frey.
    Sie schenkte ihm einen bedauernden, von Mitleid triefenden Blick. »Du weißt nicht, was das Beste für dich ist, mein Liebster. Also wirst du hier bleiben. Ich werde dir zeigen, dass es nichts gibt, wovor du Angst haben musst.«
    »Du kidnappst mich?«, sagte Frey entgeistert.
    »Zu deinem eigenen Besten.«
    Frey holte tief Luft, um sich zu beruhigen, und versuchte es anders. »Hör zu. Ich will dir sagen, was ich bei der Party gestern Nacht erfahren habe. Diese Kugel – die Kugel, die mich reich machen wird, du weißt schon –, sie bringen sie woandershin. Mit einem Luftschiff. Heute Abend, bei Einbruch der Dunkelheit. Sie wird schwer bewacht sein, aber mit Hilfe der Storm Dog können wir sie ihnen abnehmen. Wir kennen die Route, und wir werden sie überfallen. Es ist unsere beste und einzige Chance.« Er warf erneut einen Blick auf seine Taschenuhr. »Deshalb schleichen wir uns davon. Ich wollte dich nicht beunruhigen. Sobald wir fertig sind, komme ich sofort zurück. Ich verspreche es.«
    »Stimmt das?«, wandte sich Amalicia an Crake. Er nickte eifrig. Alles außer dem letzten Teil jedenfalls.
    Sie glaubte ihm offenkundig nicht. »Oh, Darian«, sagte sie mit einem nachsichtigen ts, ts. »Du greifst wirklich zu jedem nur denkbaren Trick, nicht wahr? Aber mich legst du nicht herein. Du bleibst hier.«
    Frey stieß einen kleinen frustrierten Aufschrei aus. »Ich kann nicht hier bleiben«, sagte er. »Es ist zu wichtig!«
    »Wichtiger als Liebe?«

    »Ja!«, antwortete er ohne die kleinste Pause.
    »Siehst du?«, sagte Amalicia. »Du denkst nicht klar. Du hast Angst. Welcher Mensch, der noch ganz bei Sinnen ist, würde Geld der Liebe vorziehen?«
    »Oh, heilige Scheiße«, sagte Frey erbittert. Er zog eine Pistole aus seinem Gürtel und richtete sie auf ihren Kopf. »Lass einfach die verdammte Knarre fallen.«
    Amalicia erbleichte und starrte ihn überrascht an. Dann breitete sich ein unsicheres Lächeln über ihre Lippen aus. »Du würdest nicht auf mich schießen«, sagte sie.
    »Ich bin ein Pirat, Amalicia. Glaubst du, ich hätte noch nie eine Frau kaltblütig erschossen?«
    Genau das hatte Crake bisher geglaubt, doch auf einmal war er nicht mehr sicher. Amalicia beunruhigte die Andeutung noch mehr. Diese Seite von Frey – die harte, gefühllose, brutale Seite – hatte sie noch nie gesehen. Sie rührte sich nicht, vielleicht weil sie erwartete, dass er jeden Moment mit dem Theater aufhören würde. Aber Freys Miene war wie aus Stein.
    Er spannte den Hahn. »Runter mit der Waffe, Amalicia. Das ist kein Spiel. Du bedrohst ein Mitglied meiner Crew. Ich sage es nicht noch einmal.«
    Bei seinem Ton stiegen Amalicia erneut die Tränen in die Augen. Als sie merkte, dass er es ernst meinte, legte sich ein schockierter Ausdruck auf ihr Gesicht. Sie sah aus wie ein Kind, das mit Fassungslosigkeit auf einen unverdienten Tadel reagierte.
    »Darian«, flüsterte sie. »Das könntest du nicht.«
    Er schloss ein Auge und visierte über den Lauf hinweg ihre Stirn an.
    Sie schaute von einem zum anderen, dann ließ sie die Waffe sinken. Crake stieß einen leisen, pfeifenden Seufzer
der Erleichterung aus und nahm ihr den Revolver ab. Ihre Beine gaben nach, und sie sank zu Boden.
    »Wie konntest du das tun?«, fragte sie

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