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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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die Erwecker betraf, doch in anderen Punkten hatte Frey nichts aus ihm herausbekommen. Als er das Großorakel fragte, was die Erwecker mit der Energiequelle aus dem Manen-Schlachtschiff anfangen wollten, hatte Pomfrey nur ein verwirrtes Gesicht gemacht.
    Frey hatte nicht locker gelassen. Beabsichtigten sie, die
Kugel zu verkaufen? Wollten sie vielleicht einen Handel mit dem Erzherzog machen und sie ihm als Gegenleistung für die Freiheit vor weiterer Verfolgung aushändigen? Oder schmiedeten sie Pläne, eine eigene, unbesiegbare Flotte aufzustellen?
    Das Großorakel schien vor einem Rätsel zu stehen. »Was für eine Energiequelle?«
    In diesem Augenblick hatten mehrere Leute den Salon betreten, und Crake war gezwungen gewesen, die Sache rasch zu beenden, indem er dem Großorakel befahl, das ganze Gespräch zu vergessen.
    Aber Frey hatte es nicht vergessen.
    Was für eine Energiequelle?
    Grist hatte ihn belogen. Die Kugel war gar keine Energiequelle. Und was genau war sie dann?
    Was immer dieser Hurensohn im Schilde führte, er war immer noch nicht ehrlich zu Frey. Und Frey sollte verdammt sein, wenn er sich dermaßen verarschen ließ.
    Nachdem sie ihre Ziele aufgespürt hatten, würde es die Aufgabe der Storm Dog sein, mit der Delirium Trigger fertig zu werden. Die Ketty Jay war bei weitem zu klein dafür. Sie würde stattdessen die Erwecker-Bark verfolgen, um deren Fracht zu erbeuten. Die Manen-Kugel.
    Sobald sie die hatten, würde Frey sich vom Acker machen. Zur Hölle mit Grist und seinen Geheimnissen. Was immer dieses Ding war, Frey würde es haben, und Grist konnte ihm gestohlen bleiben. Er würde sich später überlegen, was er damit machen würde.
    Es gibt Sachen, für die lohnt sich jedes Risiko, hatte Grist gesagt. Aber worauf war er so scharf? Was war so viel wert?
    »Doc!«, rief er durch die Cockpit-Tür. »Sind sie noch da?«

    »Moment!«, rief Malvery aus der Geschützkuppel. Über ihnen zuckte ein Blitz auf, und man hörte ein reißendes Geräusch. »Die Storm Dog ist direkt hinter uns, Käpt’n!«
    Frey starrte in die Nacht hinaus. Die Lichter im Cockpit waren gelöscht, bis auf die matten Nachtflug-Glühlampen zur Beleuchtung der Instrumente. Ein weiterer Blitz zeigte ihm die Firecrow und die Skylance, die in einigem Abstand unter ihnen flogen, wie Frey es ihnen befohlen hatte. Ein Blitzschlag würde der Ketty Jay und der Storm Dog nichts ausmachen, aber kleinere Flugzeuge explodierten dabei manchmal. Die Begleitjäger der Storm Dog waren sicher in einem Hangar in ihrem Bauch verstaut, aber auf der Ketty Jay, die nicht einmal ein Zehntel so groß war, ging das nicht. Stattdessen benutzte er sein Schiff, um seine Flieger nach besten Kräften zu beschützen, in der Hoffnung, dass es den Blitz auf sich ziehen würde.
    »Harkins. Pinn. Alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Dunkler als im Arsch eines Bergmanns hier unten«, kam Pinns Antwort durch seinen Ohrclip. »Ansonsten alles bestens.«
    Jez hatte vorgeschlagen, Grist einen Ohrclip zu geben, damit sie den Angriff besser koordinieren könnten, aber Frey hatte das rundweg abgelehnt. Die Ohrclips waren ein Geheimnis, in das nur die Crew der Ketty Jay eingeweiht war. Ein kleiner Geniestreich von Crake. Es verlieh ihnen einen Vorteil gegenüber anderen Crews. Das teilte er nicht mit einem Mistkerl wie Grist, dem man nicht vertrauen konnte.
    Er beugte sich in seinem Sitz nach vorn und durchsuchte die Dunkelheit. »Wo bist du, Trinica?«, murmelte er. »Wohin bist du verschwunden?«
    Trinica. Zusätzlich zu all seinen anderen Problemen
war da auch noch Trinica. Warum musste gerade sie sich einmischen? Warum musste gerade sie ihn auf Kurg berauben? Wäre es jemand anders gewesen, hätte er vielleicht aufgegeben, um weitere Verluste zu vermeiden, und sich von Grist getrennt. Aber er konnte die Demütigung nicht ertragen, nicht von ihr.
    Er merkte, dass Trinica für ihn bei dieser Operation immer mehr ins Zentrum rückte. Sie war es, die er besiegte. Vielleicht konnte er selbst es nicht mit ihr aufnehmen, aber dieser Überfall war sein Plan, seine Unternehmung. Er würde am Ende im Besitz der Beute sein. Vielleicht würde die Storm Dog Trinica abschießen, oder sie würde Grist abschießen. Solange sie einander lange genug beschäftigten, war ihm das vollkommen egal. Aber er würde gern ihr Gesicht sehen, wenn sie erkannte, wer sie ausgeraubt hatte.
    »Käpt’n«, sagte Jez. Sie reckte den Hals und kniff die Augen zusammen. »Kontakt.«
    Frey setzte sich auf.

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