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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Pinn.
    »Haltet die Augen offen«, ermahnte sie Frey. »Ihr werdet sie erst sehen, wenn ihr direkt über ihnen seid.«
    »Was war das?«, rief Pinn plötzlich. Frey zuckte erschrocken zusammen.
    »Was ist? Was ist?« Harkins geriet bereits in Panik.
    »Irgendwas ist im Dunkeln an mir vorbeigeflogen«, sagte Pinn. »Hat mich um Schnurrhaaresbreite verfehlt.«
    Es dauerte einen Moment, bis Harkins begriff. »Du stinkender Bastard, Pinn!«
    »Miau.«
    Harkins ließ einen Schwall unzusammenhängender Schimpfworte vom Stapel. Frey schaute grinsend zu Jez hinüber. Jez schüttelte verzweifelt den Kopf.
    Die Ketty Jay wurde herumgestoßen und in alle Richtungen geschleudert, aber sie hatte schon jede Menge Stürme abgeritten. Frey behielt sie mit geübter Geschicklichkeit im Griff, wenn sie auswich und absackte. Malvery vermeldete in regelmäßigen Abständen lauthals, dass die Storm Dog mit ihnen Schritt hielt. Jez verlangte hin und wieder Kurskorrekturen.

    Frey versuchte, sich auf den Flug statt auf das Ziel zu konzentrieren. Seine Nerven kribbelten, und das lag nicht nur an der Elektrizität in der Atmosphäre. Der Einzige von ihnen, der sich auf den bevorstehenden Luftkampf freute, war Pinn. Jeder, der noch halbwegs bei Sinnen war, hatte eine Heidenangst.
    »Ich sehe sie!«, rief Pinn plötzlich. »Direkt vor uns!«
    »Er hat recht!«, bestätigte Harkins. Ihre Differenzen waren sofort vergessen.
    »Geradeaus, Käpt’n«, sagte Jez. Frey glaubte, eine Spur Selbstzufriedenheit in ihrem Ton zu hören. »Drei Kloms, würde ich sagen.«
    »Gute Arbeit«, lobte Frey. Jez hatte sie schnurstracks zu ihrem Feind gebracht, indem sie nach einem flüchtigen Blick aus mehreren Kloms Entfernung durch Koppelnavigation ihren Kurs festgelegt hatte. Die Frau war phänomenal.
    Jetzt war er an der Reihe. Er schaltete die Hecklampen der Ketty Jay aus: ein Signal für die Storm Dog.
    »Macht euch bereit!«, schrie er. »Runter! Runter! Runter!«
     
    Schwarze Wolken wirbelten auf das Windglas zu, als die Ketty Jay durch die Wolken tauchte. Frey saß über den Steuerknüppel gekrümmt; das Herz hämmerte ihm in den Ohren. Im Cockpit klapperte und vibrierte es überall um ihn herum. Von den Motoren kam ein unbekanntes und beunruhigendes Jaulen, aber jetzt war es zu spät, um sich darüber Gedanken zu machen. Zu spät, um etwas anderes zu tun, als weiterzumachen.
    Die Wolken zerrissen und flatterten davon, und unter ihnen lagen die wogenden Moore der Flashpan, erhellt
von einem atemberaubenden Blitzschlag. Die Delirium Trigger war unter und vor ihnen, riesig, schwarz und schrecklich; ihr Deck und die Flanken starrten von Kanonen. Frey spürte, wie bei diesem Anblick Übelkeit in ihm emporstieg. Sie fungierte als Geleitschutz für eine doppelwandige Bark, die um ein Vielfaches größer war als die Ketty Jay, von ihrer Eskorte aber immer noch in den Schatten gestellt wurde.
    »Die Storm Dog bricht hinter uns durch die Wolken, Käpt’n!«, brüllte Malvery aus der Kuppel. »An Ihrer Stelle würde ich aus dem Weg gehen!«
    Gute Idee, dachte Frey. Er schwenkte mit der Ketty Jay nach Steuerbord, aus der Schusslinie der Storm Dog, und hielt auf die Bark zu. Einer Fregatte wie der Delirium Trigger konnten seine Geschütze nichts anhaben, aber in das Erwecker-Schiff würden sie garantiert ein paar Löcher stanzen können.
    »Feuer frei!«, rief er Malvery zu. Mit ausgezeichnetem Timing wählte die Storm Dog genau diesen Augenblick, um mit ihrer Batterie von Kanonen ein ohrenbetäubendes Trommelfeuer loszulassen.
    Die Delirium Trigger wurde völlig überrascht. Eine Kette von Explosionen raste über ihren Rumpf und das Deck, Flammenblumen erhellten sie vor dem Regen und der Dunkelheit. Die Wucht der Explosionen genügte, um sie vom Kurs abzubringen; sie kippte zur Seite und gierte nach Backbord. Frey grinste wild, als er sich die Panik und den Schock unter Deck vorstellte. Mitten in offenem Gelände, fest davon überzeugt, so gut wie unsichtbar zu sein, hatten sie bestimmt geglaubt, sie wären vor einem Überfall sicher. Aber Frey hatte ihnen das Gegenteil bewiesen.
    Das hast du nicht kommen sehen, stimmt’s, Trinica?

    Die Storm Dog donnerte an der Ketty Jay vorbei, während Frey sein eigenes Ziel ins Visier nahm. Grist bezog Stellung zwischen der Delirium Trigger und der Bark, um sie abzublocken und Frey Zeit für seine Arbeit zu geben. Die Delirium Trigger würde binnen kurzem ihre Kanonen zum Einsatz bringen. Sie war verwundet, aber noch lange

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