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Schwarze Orchideen Kommissar Morry

Schwarze Orchideen Kommissar Morry

Titel: Schwarze Orchideen Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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plötzlich in dich gefahren?“ fragte Bishop stimrunzelnd. „Was war das für ein komischer Kerl? Worum ging es?“
    „Ach, nichts Besonderes.“
    „Hast du auf einmal Geheimnisse vor mir? Was wollte der Kerl?“
    Leslie ging an ihm vorbei. Sie nahm ihre Handtasche vom Tisch. „Ich muß jetzt gehen“, sagte sie.
    „Gehen?“ fragte Bishop. „Wohin denn?“
    „Ich weiß es nicht — ich rufe dich später an.“ „Was ist los? Hast du den Verstand verloren? Du kannst doch nicht so einfach weglaufen, ohne mir einen Grund angegeben zu haben. Was hat dir der Kerl am Telefon erzählt? Womit hat er dich verrückt gemacht?“
    „Nichts — er hat mich nicht verrückt gemacht, wirklich!“ stammelte Leslie, die plötzlich das Gefühl hatte, daß Bishops Augen hart, drohend und gefährlich wirkten. „Ich rufe dich an“, versprach sie und ging zur Tür.
    Bishop war vor ihr dort. Er vertrat ihr den Weg. „Das kannst du mit mir nicht machen!“ erklärte er.
    Leslie blieb einen Schritt vor ihm stehen. Das Haus hatte ziemlich dünne Wände. Jedenfalls hörte man aus der Nachbarwohnung das Plärren eines Radios. Würde man sie hören, wenn sie laut um Hilfe schrie?
    „Ich habe dich nicht darum gebeten, mich nach New York zu begleiten!“ fuhr er fort. „Es war, wie du dich erinnern wirst, deine Idee. Aber jetzt, da du einmal da bist, kannst du mich nicht einfach beiseite schieben.“
    „Niemand will dich beiseite schieben!“
    „Was war das für ein Anruf?“
    „Es — ich muß erst mit mir ins reine kommen, Bip — bitte, laß mich durch! “
    „Wohin willst du gehen?“
    „In irgendein Hotel. Ich rufe dich an. Ehrenwort!“
    „Liebe!“ sagte Bishop plötzlich verächtlich. „Da hast du deine Liebe! Irgendein verdammter Narr setzt dir einen Floh ins Ohr und du läufst weg, als hätte ich die Pest. Meinetwegen. Ich halte dich nicht. Du kannst gehen!“
    Er trat zur Seite und gab die Tür frei-
    Leslie zögerte. „Du hältst mich nicht zurück?“
    „Sehe ich so taus? Verschwinde!“ sagte er grob.
    „Vielleicht äst alles nur ein schreckliches Mißverständnis“, meinte Leslie unsicher.
    „Vielleicht“, sagte er, ohne sie anzublicken. „Also los, worauf wartest du noch?“
    Leslie schluckte. Sie machte einen Schritt nach vorn, überzeugt, daß er sie in letzter Sekunde zurückreißen würde. Aber nichts dergleichen geschah. Sie drückte die Klinke nach unten und betrat den Flur. Ihr Herz hämmerte hoch oben im Halse, als sie durch den kleinen Flur schritt. Bishop war dicht hinter ihr. Leslie stürzte plötzlich auf die Flurtür zu und riß sie auf. Alis sie über die Schwelle trat, atmete sie auf. Sie wandte sich um. Bishop wirkte ruhig, gelassen. Er schaute sie beinahe verächtlich an. „Liebe!“ sagte er und schlug ihr die Tür vor der Nase zu.  
    Leslie merkte, daß sie zitterte. Sie ging zum Lift und fuhr ins Erdgeschoß. Bishop marschierte indessen zurück ins Wohnzimmer und schenkte sich einen Whisky ein. Er trank ihn mit einem Schluck aus und grinste plötzlich vor sich hin. In diesem Moment klingelte es. Ich dachte es mir, schoß es ihm durch den Sinn. Sie ist zurückgekommen. Er seufzte. Wie verdammt anstrengend so ein Mädchen aus gutem Hause doch sein konnte! Er ging durch das Zimmer und den Flur und öffnete die Wohnungstür. Draußen stand ein großer, hochgewachsener Mann, der eine Maske vor dem Gesicht hatte. Der Mann hielt eine Pistole in der rechten Hand. Die Mündung der Waffe zielte auf Bishops Herz.
    Bishop hob unwillkürlich die Hände. „Was soll das heißen?“ fragte er mit rauer Stimme. „Ich habe kein Geld im Hause.“
    Der Mann mit der Maske machte eine Bewegung mit der Pistole, die Bishop dazu aufforderte, in die Wohnung zurückzugehen. Bishop gehorchte. Er ging rückwärts, noch immer mit erhobenen Armen, und mit weit aufgerissenen Augen. Der Mann mit der Maske schloß die Flurtür. Als sie das Wohnzimmer betreten hatten, machte er zum ersten Mal den Mund auf.
    „Stellen Sie sich mit dem Gesicht zur Wand!“ forderte er. Bishop gehorchte.
    Der Mann mit der Maske trat an das Radio. Er stellte es an. Sekunden später erfüllte laute Tanzmusik den Raum. Bishop glaubte zu wissen, was dieses Manöver zu bedeuten hatte. Der Eindringling wollte eine Geräuschkulisse schaffen, die das Knallen seiner Pistole übertönen oder zumindest ersticken würde. Bishop wandte sich um. Er hatte keine Lust, sich auf diese Weise überwältigen zu lassen.
    „Was soll das alles?“ fragte

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