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Schwarze Orchideen Kommissar Morry

Schwarze Orchideen Kommissar Morry

Titel: Schwarze Orchideen Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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stöberte den Mann auf, der Bishop aus dem Statler-Hotel gelegentlich einen Brief schrieb. Es ist ein Berufskollege von Bishop. Ich bezweifle, ob er mit der Sache etwas zu tun hat. Jedenfalls besitzt er für die fragliche Zeit ein Alibi.“
    „Selbstmord ist ausgeschlossen?“
    „Im Gegenteil. Alles sieht nach einem Selbstmord aus.“
    „Aber?“
    „Ich komme nicht los von dem Verdacht, daß es dem Mörder darum gegangen ist, einen Selbstmord vorzutäuschen. “
    „Hat der Tote eine Nachricht hinterlassen?“
    „Nein.“
    „Dann kann doch von der Vortäuschung eines Selbstmordes nicht die Rede sein.“
    „Findest du? Der Tote hatte eine Pistole in der Rechten — die Waffe, deren Kugeln ihm den Tod brachten. Du weißt, daß das wenig zu besagen hat. Viele Mörder drücken ihrem Opfer die Mordwaffe in die Hand, um einen Selbstmord vorzutäuschen.“
    „Aus welcher Entfernung wurden die Schüsse abgegeben?“
    „Etwa aus siebzig Zentimeter — sie drangen Bishop direkt ins Herz.“
    „Selbstmörder schießen sich selten ins Herz“, meinte ich. „Und wenn sie es tun, halten sie die Pistole nicht fast einen Meter von ihrem Körper weg...“
    „Eben!“
    „Du kamst also hin, und die Polizei war bereits da?“
    „Stimmt. Detektivleutnant Harvey führte die Untersuchung. Du kennst ihn doch?“
    Ich nickte. „Ein sehr tüchtiger Beamter.“
    „Er war ziemlich überrascht, als ich aufkreuzte. Ich hielt es für das beste, ihm zu sagen, weshalb ich zu Bishop wollte. Gerade, als ich dabei war, ihm diese Erklärung abzugeben, tauchte dein Freund auf.“
    „Bill Poster?“
    „Yes Sir, Sheriff Poster. Ein netter Kerl.“
    „Du weißt ja, daß ich den Fall nur ihm zuliebe übernommen habe.“
    „Poster war erschlagen, als er hörte, was passiert war. Er war ziemlich verzweifelt, fürchte ich,“
    „Verzweifelt? Warum?“
    „Er scheint das Gefühl zu haben, daß ihm gar nichts gelingt und daß er überall zu spät kommt. Er hat das Statler noch vor mir aufgesucht, aber erst gegessen, ehe er sich entschloß, zu Bishop zu gehen. Wäre er gleich aufgebrochen, hätte er den Mord vielleicht verhindern können.“
    „Tauchte auch Janet Suffolk auf?“
    „Wer ist denn das?“
    „Eine Reporterin aus Drumola. Jung, hübsch, clever. Sie bildet sich ein, den Mörder zu kennen.“
    „Ich habe keine Janet Suffolk gesehen. Jedenfalls nicht zu dem Zeitpunkt, als ich noch in Bishops Wohnung weilte.“
    „Bist du mit Bill zurückgekommen?“
    „Nein, er mußte zurück ins Hotel, um sein Gepäck zu holen. Er wird wohl heute morgen eintreffen.“
    „Falls er es nicht vorzieht, Leslie Carson aufzuspüren“, sagte ich.
     
    *
     
    „Sheriff Poster!“ sagte Leslie Carson überrascht, als sie von dem Frühstückstisch in die Höhe blickte. „Wie kommen Sie denn hierher?“
    „Darf ich Platz nehmen?“
    „Bitte —“
    Bill ließ sich seufzend an Leslies Tisch nieder. Es war kurz nach neun Uhr und das Hotelrestaurant war gut besetzt. „Ich bin schon die ganze Nacht unterwegs, um Sie zu suchen.“
    „Hat Papa Sie geschickt?“
    Er schüttelte den Kopf. „Natürlich hat er mir tüchtig eingeheizt, aber das war nicht der eigentliche Grund meiner Reise. Ich war hinter Bishop her.“
    „Weil er ein Mörder ist?“ fragte Leslie rasch.
    Bill blickte sie erstaunt an. „Warum sagen Sie das?“
    „Ach, nur so“, murmelte Leslie und bestrich eine Scheibe Toast mit Better. „Das ist mir nur so herausgerutscht. “
    „Herausgerutscht?“ fragte Bill. „Das können Sie mir doch nicht erzählen, Leslie. Hat Bishop Sie entführt?
    „Nein. Ich bin freiwillig mit ihm gegangen.“
    „Und warum sind Sie jetzt hier, im Hotel?“
    Leslie biß in den Toast. „Muß ich Ihnen das erzählen?“ fragte sie hochmütig.
    „Ich denke schon“, sagte Bill ruhig. „Bishop ist nämlich tot.“
    Leslie legte den Toast aus der Hand. Sie vergaß das Kauen. „Das ist nicht wahr!“
    Bill nickte mit ernstem Gesicht. „Erschossen“, sagte er.
    „Wer hat es getan?“
    „Das versucht die Polizei gerade herauszufinden.“
    „Wann ist es passiert?“
    „Zwanzig Minuten vor elf Uhr.“
    „Um diese Zeit bin ich doch aus dem Haus gegangen.“
    „Eben“, sagte Bill und blickte Leslie an.
    „Was wollen Sie damit ausdrücken?“ stieß Leslie hervor. „Weshalb schauen Sie mich so merkwürdig an?“
    „Die Sache ist ziemlich ernst, Miß Carson“, sagte er ruhig. „Ich möchte, daß Sie sich darüber im klaren sind. Ich persönlich halte

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