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Schwarze Piste

Schwarze Piste

Titel: Schwarze Piste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Föhr
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alles im Griff hat.«
    »Du musst dich nicht vor mir rechtfertigen. Ich hab damit kein Problem. Ich sage nur, dass ich die Anneliese irgendwo verstehen kann.« Wallner hatte die Kaffeemaschine mit Wasser und frischem Kaffeepulver bestückt und schaltete sie ein. Er nahm seinen Kaffee und begab sich nach draußen. »Um zwölf bei mir.«
    Als er schon fast auf dem Gang war, sagte Kreuthner: »Wart amal! Was is’n des?«
    »Was?« Wallner drehte sich um.
    »Da, an deiner Schulter.« Kreuthner ging zu Wallner und betastete die Daunenjacke. »Dreh dich mal um.« Am oberen Ende des Ärmels, dort, wo er in den Rücken überging, war etwas. Es sah aus wie ein kleines Stöckchen. Wallner zog die Jacke aus und betrachtete die Stelle.
    »Vielleicht ein Federkiel.«
    »Schmarrn. Da sind nur ganz kleine Federn drin.« Kreuthner betastete das Stöckchen, das die Dicke einer Kugelschreibermine hatte, und stellte fest, dass weiter unten etwas Größeres daran war. Auch Wallner konnte das ertasten.
    »Hast recht. Da ist was. Wie kommt das da rein?« Er untersuchte die Jacke. Zunächst von außen. Aber hier waren keine Löcher zu sehen. Dann inspizierte er die Innenseite und fand im Ärmel ein kleines Stück Klebeband, unter dem ein Schlitz sichtbar wurde, durch den man den Gegenstand in den Jackenärmel praktiziert hatte. Nach einigem Gefinger gelang es Wallner, den Gegenstand auf eben jenem Weg ins Freie zu befördern. Es war ein schwarzes, rechteckiges Klötzchen mit einem dickeren Draht dran. Kreuthner und Wallner betrachteten den Gegenstand und sagten nichts. Als Kreuthner ansetzte zu reden, legte Wallner den Finger auf seinen Mund. Dann ging er zum Kühlschrank und verstaute den schwarzen Gegenstand im Gefrierfach.
    Kurz darauf war die Wanze deaktiviert. Oliver kannte sich mit Abhörgeräten ein wenig aus. Er hatte früher für den Berliner Verfassungsschutz gearbeitet.
    »Seit wann hast du die?« Oliver wog das kleine Teil anerkennend in seiner Hand.
    »Vermutlich, seit ich in München beim Verfassungsschutz war.«
    »Unwahrscheinlich. Erstens dürfen die das gar nicht.«
    »Sehr lustig. Und zweitens?«
    »Das Teil kommt aus Israel. Ich schätze, hierzulande vertraut man eher auf deutsche Technik. So haben wir es in Berlin jedenfalls gehalten.«
    »Scheiße. Ich hab keine Ahnung, seit wann ich abgehört werde.«
    »War jedenfalls ein genialer Schachzug, die Wanze in deiner Daunenjacke zu verstecken. Damit ist praktisch eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung sichergestellt.« Oliver grinste unverschämt, und auch Kreuthner konnte sich ein spöttisches Lächeln nicht verkneifen.
    »Ich weiß, dass hinter meinem Rücken ganz miese Scherze über meine Daunenjacke gemacht werden. Ich steh da drüber, okay?«
    »Nein, Clemens, versteh das nicht falsch. Deine Jacke ist Kult. Und nach diesem«, Oliver deutete auf die Wanze, »Vorfall natürlich erst recht.«
    »Bin ich damit wirklich die ganze Zeit abgehört worden?«
    »Der Sender hat eine Reichweite von drei- bis vierhundert Metern. Je nach Wetter auch mehr. Wenn jemand also unten auf dem Parkplatz steht, kann er mithören, was bei dir im Büro gesprochen wird.«
    »Und wenn er mir nach Wasserburg oder München nachgefahren ist …«
    »Dann natürlich auch. Selbst Gespräche im Auto.«
    »Oder beim Verfassungsschutz.«
    »Ja. Sehr witzig, dass man bei den Profispionen mit Wanzen reingelassen wird.«
    Auch Mike war hinzugezogen worden. »Was wäre denn der Worst Case?«
    »Was meinst du?«
    »Was sind die sensibelsten Informationen, die jetzt in den falschen Händen sind?«
    »Dass Annette Schildbichler mit den beiden anderen Opfern in einer WG gewohnt hat und dass wir Kontakt zu ihr aufgenommen haben.«
    »Wenn die Morde wirklich mit der WG von damals zusammenhängen, dann weiß der Täter das. Zumindest, dass Schildbichler die dritte Bewohnerin war.«
    »Richtig. Aber wenn er sie umbringen will, dann weiß er auch, dass er jetzt nur noch wenig Zeit hat.«
    »Aber du hast sie gewarnt.«
    »Ich hoffe, sie nimmt es ernst.«
    »Was ist mit diesem V-Mann vom Verfassungsschutz?«, schaltete sich Kreuthner ein.
    »Neu dürfte für den Täter sein, dass die WG beobachtet wurde. Und dass es einen V-Mann gibt, der uns möglicherweise mit Informationen versorgen kann. Gott sei Dank hat uns Herr Hauser nicht gesagt, wer das ist.«
    »Der Täter kann es sich vielleicht denken. Er kennt vermutlich die Strukturen von damals besser als wir.«
    »Das sind alles Spekulationen. Und wir gehen wie

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