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Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Titel: Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Amber
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wenn ich gleich mit Charles in die Warwick Street fahre.“
    Der alte Herr läutete in aller Ruhe nach dem Hausmädchen und bestellte zweimal Frühstück. Dann erst fuhr er sich mit der Hand durch das verwühlte Haar, zog den Bindegürtel seines braun gemusterten Morgenmantels fest und lächelte Violet an.
    „Machen Sie sich keine Gedanken, Miss Violet. Ich habe zwar auch keine Ahnung, was Nicholas im Sinn hat, aber ich denke, dass wir beide es bei einem kräftigen Frühstück gemeinsam herausfinden werden. Bitte nehmen Sie Platz.“
    Sein Lächeln war warm und seine Einladung so herzlich, dass Violet kaum widerstehen konnte. Sie brauchte so dringend einen Menschen, dem sie all diese schrecklichen Dinge anvertrauen konnte. Und wer war dazu besser geeignet als dieser freundliche alte Herr, Nicholas’ bester und verlässlichster Freund?
    „Ich möchte Ihnen keine Umstände machen“, sagte sie zögerlich. „Zumal ich zu solch früher Stunde bei Ihnen eingebrochen bin.“
    Sie setzte sich trotzdem, was Forch mit zufriedener Miene zur Kenntnis nahm, und während das Mädchen hantierte, um den Kamin anzufeuern, spürte Violet die klugen, forschenden Augen des ehemaligen Polizisten auf sich gerichtet.
    „Ich bin ein Langschläfer, seit ich außer Dienst bin“, meinte er schmunzelnd, ohne sie dabei aus dem Blick zu lassen. „Sie müssen entschuldigen, dass ich noch im Morgenmantel vor Ihnen sitze, auch kommt mein Verstand erst in die Gänge, wenn ich meinen Tee getrunken habe. Gestern Abend noch sagte man mir, dass Nicholas sich mit Ihnen auf eine Auslandsreise begeben habe.“
    „Das hatten wir auch vor, Mr. Forch.“
    Sie begann zu berichten, zuerst stockend, hatte immer das Gefühl, am falschen Ende anzufangen, sich zu verwirren und Wichtiges mit Unwichtigem zu verwechseln. Doch es war, als hätten sich die Schleusen geöffnet und alles, was sie so lange mit sich herumgetragen hatte, brach nun aus ihr heraus.
    Forch ließ sie reden, unterbrach nur selten für eine kurze Rückfrage, nickte immer wieder, als habe er verstanden, und ermunterte sie, weiterzuberichten. Als das Frühstück serviert wurde, war Violet noch lange nicht fertig. Forch lauschte ihr geduldig, während er den Tee einschenkte und die Teller füllte.
    „Essen Sie jetzt erst einmal“, meinte er nach einer Weile. „Wir können im Augenblick wenig für unseren Freund tun. Das Ganze scheint mir eine ziemlich verworrene Angelegenheit.“
    „Er jagt einem Phantom nach, Mr. Forch.“
    „Ich fürchte eher, dass es sich umgekehrt verhält.“
    Forch spießte eine Portion Rührei auf seine Gabel und kaute gedankenvoll, während Violet jetzt vor Angst keinen Bissen herunterbekam.
    „Wie können Sie so ruhig sitzen und essen“, stöhnte sie. „Er ist in Gefahr! Ich hatte ihn so gebeten, nicht nach London zurückzukehren.“
    „Wir können nichts tun, Miss Burke.“
    „Aber was wird er jetzt unternehmen?“
    Forch brach sich ein Stück gerösteten Toast ab und wischte damit die Reste des Rühreis von seinem Teller. Dann nahm er einen Schluck Tee.
    „Er wird nach John Chrestle suchen, nehme ich an. Vermutlich wird er bei seinen Schwiegereltern vorstellig werden. Möglicherweise auch bei ihrer Freundin. Wie hieß sie doch? Grace?“
    „Das ist doch alles sinnlos. John Chrestle ist tot. Es muss ein anderer sein, der Nicholas in Verdacht bringen will.“
    Forch stellte die Tasse zurück auf die Untertasse und machte eine einladende Geste in Violets Richtung, sich endlich dem Frühstück zuzuwenden. Zerstreut trank sie etwas Tee und sah ihn dann hilflos an.
    Forch räusperte sich, er war jetzt hellwach und schien abzuwägen, was er sagen würde.
    „Anonyme Beschuldigungen gehen häufig bei der Polizei ein, Miss Violet. Meist sind sie völlig aus der Luft gegriffen und dienen nur dazu, einen unbequemen Zeitgenossen in Bedrängnis zu bringen. In Nicholas Fall waren die Anschuldigungen jedoch verflucht konkret, deshalb fragte ich ihn mehrfach, ob er einen Feind habe. Aber Nicholas hat sich mir leider niemals anvertraut.“
    „Ich glaube, er fürchtete, man würde ihm diese Geschichte nicht glauben und er würde sich nur selbst in Verdacht bringen.“
    „Ganz unrecht hatte er da nicht “, sagte Forch und erhob sich, um in seinem Schreibtisch herumzuwühlen. „Sogar die Polizei braucht einige Fantasie, um sich jemanden vorzustellen, der sieben unschuldige Frauen ermordet, nur um einen anderen als Mörder an den Galgen zu bringen. So etwas tut doch nur

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