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Schwarze Rosen

Schwarze Rosen

Titel: Schwarze Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Giuttari
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folglich eine Gruppe existieren«, räsonierte Vinci.
    »Ich möchte noch etwas anderes hinzufügen. Es ist eigentlich nur so eine Ahnung bisher, deshalb legen Sie mich nicht darauf fest«, sagte Ferrara.
    »Reden Sie nur! Ich weiß, dass Ihre Ahnungen sich häufig als zutreffend erweisen. Die arme Kollegin Giulietti hat das oft zu mir bemerkt.«
    Für einen Moment senkte sich Schweigen über den Raum.
    Die Erinnerung an Anna Giulietti versetzte dem Commissario einen schmerzlichen Stich. Das furchtbare Attentat auf sie hatte ihn einer wunderbaren Freundin und der Zusammenarbeit mit einer unersetzlich guten Staatsanwältin beraubt. Den Mord an ihr hatte die Mafia befohlen, jeneMafia, deren Interessen, Mitglieder und Machenschaften in einer Region im Prinzip bekannt waren. Die man wirksam bekämpfen konnte.
    Über diesen Serienmörder oder diese mörderischen Teufelsanbeter wusste man hingegen nichts. Nichts über ihren Einflussbereich, nichts über ihre Mitglieder, nichts über ihr Aussehen. Wahnsinnige, die unbehelligt in der Stadt herumliefen. Vielleicht über jeden Verdacht erhaben waren. Deshalb wusste kein Informant, so aufmerksam und bewährt er sein mochte, etwas Hilfreiches über sie mitzuteilen.
    »Vielleicht spielt dieser Einzeltäter ein doppeltes Spiel«, sagte Ferrara schließlich.
    »Wie bitte?«
    »Die Verbrechen scheinen mit unterschiedlichen Zielen begangen worden zu sein.«
    »Sie meinen, er hat ein eigenes Interesse verfolgt, während er gleichzeitig das einer Gruppe umsetzte?«
    Der Commissario nickte. »Genau. Doch wie gesagt, das ist nur so eine Ahnung.« Er überlegte, ob er auch die Vermutung von Padre Torre, dass der Schnitt in der Stirn der Leiche eine Herausforderung darstellen könne, erwähnen sollte, unterließ es aber. Es war noch zu früh, sich damit zu exponieren, es bedurfte weiterer Zeichen.
    »Ich werde darüber nachdenken«, erwiderte Vinci.
    Die Besprechung ging noch eine halbe Stunde weiter.
    Der Staatsanwalt teilte die Aufgaben zwischen Polizei und Carabinieri auf. Mittlerweile saßen sie, wie es so schön hieß, alle im selben Boot, was bedeutete, dass sie gemeinsam untergehen oder gemeinsam einen Erfolg landen würden.
    »Wir sollten das Detail der aufgefundenen Unterwäsche in den Fällen Innocenti und De Luca vorläufig noch unter Verschluss halten«, empfahl Vinci beim Verabschieden. »Eskönnte dazu dienen, mögliche Mythomanen oder falsche Geständnisse zu entlarven.«
    Hoffen wir mal, dass es morgen nicht wieder die Spatzen von den Dächern pfeifen!, dachte Ferrara.
    105
    Als der Commissario ins Büro zurückkam, war die Pressekonferenz bereits beendet. Sämtliche Journalisten hatten die Veröffentlichung des Phantombildes zugesagt, wie Rizzo ihm mitteilte.
    Ferrara informierte seinen Kollegen über die Besprechung in der Staatsanwaltschaft, sagte ihm jedoch nichts von Luca Fiores Beschwerde.
    Rizzo stimmte mit seinen Einschätzungen überein. »Dass hinter all dem ein einzelner Serienmörder stecken soll, überzeugt mich auch nicht, Chef. Die Schlussfolgerung liegt zwar nahe, nachdem die Halskette des einen Opfers an der Leiche des anderen gefunden wurde, aber die Erfahrung lehrt uns, dass eine Ermittlungshypothese, die allzu schnell als Fakt gehandelt wird, der erste Schritt in einen Irrgarten aus falschen Voraussetzungen sein kann. Wenn man das anfangs Unwahrscheinliche erst dann untersucht, nachdem das Offensichtliche sich als unhaltbar erwiesen hat, ist es oft schon zu spät, das wissen Sie besser als ich«, führte er aus. »Daher bin ich ganz Ihrer Meinung – wir müssen den Mann identifizieren und fassen, der am Samstagabend mit der Clubbesitzerin weggegangen ist, dann wissen wir mehr und können uns neu ausrichten.«
    »Genau, Francesco, du kannst das besser formulieren alsich, ich sollte dich immer dabeihaben. Weißt du, die Wissenschaftler und Theoretiker haben ihre festen Raster, die sie über alles legen. Man muss ihre Theorien zwar im Hinterkopf behalten, sollte sich aber nicht davon beeinflussen lassen, denn die ermittlerische Praxis stellt sich oft ganz anders dar, wie wir wissen.«
    Rizzo nickte lächelnd. »Ja, das haben Sie schon immer gesagt. Und ich versuche, es bei unserer Arbeit zu beherzigen.«
    »Aber eines verstehe ich nicht, Francesco.«
    »Was denn?«
    »Eine Sache, die mir schwer zu schaffen macht.«
    In Rizzos gespannten Blick mischte sich Besorgnis.
    »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie die Täter von Silvia De Lucas Mitarbeit

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