Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Rosen

Schwarze Rosen

Titel: Schwarze Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Giuttari
Vom Netzwerk:
Sachverhalte erläutert.«
    Der Commissario begann neugierig zu lesen.
    »Bald werden wieder die Rosen blühen.«
    Rosen sind ein Symbol für Blut, und ihr Blühen könnte ein gewalttätiges Verbrechen ankündigen. Im Kontext der Freimaurerriten nehmen Rosen darüber hinaus eine spezielle Bedeutung an. Bei der Beerdigung eines Logenbruders werden drei Rosen auf den Sarg geworfen. Sie werden »die drei Rosen San Giovannis« genannt, die Licht, Liebe und Leben symbolisieren. Einige Logen feiern auch am Tag des Heiligen Giovanni Battista, dem 24. Juni, kurz nach der Sommersonnenwende, das Fest der Rosen.
    »Die Kapuzenträger werden ihr Unwesen treiben.«
    Die »Kapuzenträger« verweisen vermutlich auf die Mitglieder von Freimaurerlogen, die bei ihren Ritualen oft Umhänge mit Kapuzen tragen, oder auf Adepten von Geheimsekten, die solche Umhänge bei ihren schwarzen Messen anlegen. Es handelt sich in jedem Fall um eine zeremonielle Bekleidung, deren Farbe je nach esoterischer Gruppierung verschieden sein kann.
    Hier legte der Commissario eine kurze Pause ein.
    Die Freimaurerei? Die pervertierte? Schon wieder?
    Er schüttelte den Kopf und las weiter.
    »Die schwarze Rose«
    Sie kommt in der Natur nicht vor und kann nur künstlich erzeugt werden. Schwarz ist die Farbe des Todes, die schwarze Rose steht aber auch für unerwiderte Liebe, frustrierten Eros. Sie ist die klassische Blume des Bösen. Je nach Verwendung und Kontext, in dem sie dargestellt wird, können ihr weitere metaphorische Bedeutungen zugeschrieben werden. Zum Beispiel kann sie das Versprechen symbolisieren, dass der Empfänger der Botschaft bald etwas erfahren wird, das ihm vorher völlig unbekannt war.
    Der Commissario runzelte die Stirn.
    Eine Botschaft?
    »Doch Sie können nichts weiter, als Ihre stinkenden Zigarren rauchen, an denen nur der Name gut ist. «
    Eine eindeutige Verspottung.
    Genauer äußerte sich die Expertin nicht. Auch ging sie nicht auf das Postskriptum über die Wildschweinjagd ein.
    Ferrara hob den Kopf, worauf Venturi ihm prompt einen Artikel aus La Nazione hinschob, auf den er bei seinen Web-Recherchen gestoßen war.
    »Das ist eventuell des Rätsels Lösung, was die Wildschweinjagd betrifft«, sagte er mit zufriedener Miene.
    Die Überschrift lautete:
    Jäger erschossen. Ein makabrer Witz.
    Im Artikel wurde berichtet, dass bei einer illegalen Treibjagd auf Wildschweine in der ländlichen Umgebung von Florenz ein zweiundfünfzigjähriger Mann von einem anderen Wilderer getötet worden war, der es im Gebüsch hatte rascheln hören und in der Annahme, es handele sich um ein Wildschwein, geschossen hatte.
    Ferrara blickte auf das Datum – der Unfall hatte sich nur wenige Tage, bevor er selbst den anonymen Brief erhalten hatte, ereignet.
    Alles klar. Was für ein Witzbold.
    Er fragte sich, ob der Mord an Giovanna Innocenti der erste in einer Reihe von weiteren sein sollte, ja diese ankündigte, und ihm entfuhr ein »Verdammte Schweine!«.
    »Das müssen Psychopathen sein«, bemerkte Venturi. Dann übergab er Ferrara die Plastiktüte, die er neben sich abgestellt hatte. »Capo, meine Freundin schickt Ihnen noch diese Bücher. Darin können Sie weitere Informationen über die Welt der Geheimbünde, Sekten und so weiter finden.«
    Der Commissario sah ihn verdutzt an, nahm aber die Tüte und holte die Bücher heraus. Es waren ziemlich alte Bände, abgenutzt und wer weiß wie oft konsultiert. Er überflog Titel und Impressum und bemerkte, dass sie alle in Florenz erschienen waren. Nie hätte er gedacht, dass diese Art von Literatur in der Toskana einmal so floriert hatte und womöglich immer noch so beliebt war. Er betrachtete erneut die Buchdeckel und hielt bei einem besonders auffälligen inne. Darauf war eine Frau auf einem Pferd abgebildet. Sie war nackt und hatte die Hände über dem Kopf erhoben. Um sie herum schwenkten Männer mit Kapuzen lange Stöcke und versuchten, sie damit zu treffen.
    Ganz unten in der Tüte fand er eine Karte.
    L ieber Dott. Ferrara,
    in der Hoffnung, dass Sie etwas damit anfangen können, schicke ich Ihnen diese Bücher. Zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren, falls Sie weitere Fragen haben. Es wäre mir eine große Freude, Ihnen weiterhelfen zu können.
    Herzlich
    Silvia De Luca
    Ferrara fragte sich, warum Venturi auf einmal dazu übergegangen war, die Identität seiner Informantin preiszugeben. Er selbst hatte die Anonymität der Frau immer respektiert, in dem Bewusstsein, dass es sich in erster Linie um

Weitere Kostenlose Bücher