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Schwarze Rosen

Schwarze Rosen

Titel: Schwarze Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Giuttari
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ordnungsgemäß brannte. Bei den Inspektionsgängen waren sie niemandem begegnet und hatten auch keine verdächtigen Geräusche gehört.
    Sergis Vernehmung der jungen Reinigungskraft sollte sich als etwas ergiebiger erweisen.
    Sie hieß Rosa Pizzimenti, stammte aus Lecce und war vierundzwanzig Jahre alt. Seit fast zwei Jahren arbeitete sie in Florenz, und zwar immer bei derselben Firma, die neben den Cappelle del Commiato auch mit der Reinigung einiger Abteilungen des Krankenhauses beauftragt war.
    »Wann sind Sie heute Morgen zur Arbeit gekommen?«, fragte der Ispettore. Ricci saß am Computer und schrieb das Protokoll nach dem Diktat des Kollegen.
    »Um sechs, wie jeden Tag. Ich putze zwei Stunden, bis um acht. Wir sind immer zu zweit, meine Kollegin sitzt draußen im Wartezimmer.«
    »War sie heute auch da?«
    »Ja.«
    »Sagen Sie uns bitte, was Sie genau gemacht haben.«
    Die junge Frau erklärte, dass ihre tägliche Arbeit darin bestand, die Papierkörbe in den Büros und in den Fluren zu leeren, außerdem die Böden zu fegen und die Schreibtische abzustauben. Jeden zweiten Tag mussten die Fußböden feucht gewischt werden. Rosa Pizzimenti hatte an diesem Morgen auch in den Aufbahrungskammern geputzt.
    »Ist Ihnen da irgendetwas aufgefallen?«
    »Nein, ich habe nur ein paar Papierschnipsel vom Boden aufgesammelt und …« Sie hielt inne und runzelte die Stirn. Die beiden Kriminalbeamten sahen sie auffordernd an. »Ich weiß nicht, ob das wichtig ist, aber in einer Ecke des Gangs habe ich eine Verpackung aufgehoben …« Sie stockte erneut.
    »Eine Verpackung?«
    »Ja. Vielleicht irre ich mich, aber es schien eine von diesen Pappschachteln für Einwegkameras zu sein. Ich dachte mir, dass jemand vielleicht ein letztes Foto von einem Angehörigen geknipst hat.«
    »Und was haben Sie damit gemacht?«
    »Was sollte ich schon damit machen? Ich habe sie in den Müllsack geworfen, den ich dann in einen der Container vor dem Gebäude gesteckt habe, bevor ich gegangen bin.«
    »Haben Sie davor schon einmal ähnliche Verpackungen gefunden?«
    »Nein, noch nie.«
    »Wussten Sie zu dem Zeitpunkt bereits, dass in den Cappelle etwas vorgefallen war?«
    »Nein, mir ist nichts gesagt worden, aber als ich herauskam, habe ich die Polizeiautos im Hof gesehen. Und dann hat mein Arbeitgeber mir nach Schichtende ausgerichtet, dass ich nachmittags zur Befragung hierherkommen soll. Da habe ich mir natürlich gedacht, dass etwas passiert ist.«
    »Sie wissen also nicht Bescheid?«
    »Nein. Verraten Sie es mir jetzt?«
    Sergi antwortete ausweichend und sagte nur, dass es zu einem Fall von Leichenschändung gekommen sei.
    »Madonna! Ausgerechnet dort!«
    Der Ispettore bedankte sich bei der jungen Frau und brachte sie zur Tür, um zugleich ihre Kollegin hereinführen zu lassen. Deren Befragung verlief kurz und ergebnislos: Sie hatte in den Büroräumen, die sie geputzt hatte, nichts Verdächtiges bemerkt.
    Nachdem auch die zweite Frau gegangen war, eilten die beiden Polizisten zurück zu den Cappelle, um zu versuchen, die erwähnte Verpackung aus dem Müllcontainer zu retten.
    Sie war zwar kein konkretes Indiz, sondern vermutlich nur eine falsche Fährte, wie sie sich oft zu Beginn einer Untersuchung häufen. Doch es sollte nichts außer Acht gelassen werden.
    10
    Es war kurz nach acht Uhr abends.
    Der Commissario öffnete die Haustür des kleinen Palazzos mit Eigentumswohnungen, in dem er mit seiner Frau wohnte. Von ihrer gut sanierten Dachgeschosswohnung aus genoss man einen herrlichen Blick über den Arno hinweg bis hinaufzur Piazzale Michelangelo, dem berühmten Aussichtspunkt über der Stadt, und noch weiter in die Hügel dahinter.
    Zwischen dem ersten und dem zweiten Stock holte er seinen Schlüssel aus der Hosentasche, obwohl er wusste, dass er ihn nicht brauchen würde, denn Petra erkannte seinen Schritt immer sofort.
    Sie hatte sich noch nie geirrt.
    »Hier, sieh dir das an! Kaum sind wir zurück, geht das schon wieder los«, empfing sie ihn bereits an der Tür.
    Petra war sichtlich aufgebracht. Ihre Unterlippe zitterte, und ihre Augen sprühten Funken. Sie hielt ein Blatt Papier in der Hand, das sie vor ihm herumschwenkte.
    Ferrara zog die Augenbrauen hoch.
    Die Beleuchtung in der Wohnung war warm und anheimelnd wie immer, aber die Atmosphäre roch nach einer bevorstehenden Katastrophe.
    »Michele, soll ich dir was sagen? Lass uns nach Rom zurückgehen. Ich will hier weg, und zwar ein für alle Mal! Ich halte das nicht mehr aus

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