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Schwarze Schilde

Schwarze Schilde

Titel: Schwarze Schilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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gespielten Lässigkeit, die bei den jungen Männern von edler Herkunft üblich war.
    »Mein General, die Feinde kommen uns in großer Zahl entgegen. Das Funkeln der Sonnenstrahlen auf ihren Waffen ist ein wahrhaft beeindruckender Anblick.«
    »Ein Anblick, der uns allen bald zuteil werden wird«, antwortete Krasha. »Wenn du ›in großer Zahl‹ sagst, Junge, welche Zahl würdest du mir nennen?«
    »Nun, General, es war nicht gerade eine Unmenge, aber auf Grund der Speere würde ich sagen, es sind wenigstens drei oder viertausend Krieger.«
    »Und du gehst davon aus, die ganze Armee gesehen zu haben, Junge?«
    »Nun, General, viele Männer waren ziemlich weit hinten, und ich konnte die Nachhut nicht sehen. Es könnte sein, dass ich vielleicht tausend oder so übersehen habe.«
    Der König ertrug die alberne Berichterstattung mit Fassung. Er war sich bewusst, dass manche Männer diese kleinen Rituale benötigten, um ihre natürliche Angst vor der bevorstehenden Schlacht zu überdecken. Als junger Soldat hatte auch er sich betont nachlässig und gleichgültig gegeben, während sich ihm der Magen vor Angst zusammenkrampfte. Nahm man den Burschen ihre Überheblichkeit und ihre Posen, war das ebenso schlimm, als würde man sie ihrer halben Rüstung berauben.
    »Und mit welcher Geschwindigkeit marschieren diese Barbaren?« wollte der General wissen.
    »Nun, General, sie marschieren gar nicht«, antwortete der Junge.
    »Entschuldige bitte, Herzensknabe, wenn ich dich bisher falsch verstanden habe, aber bis jetzt hast du nicht gesagt, dass die Barbarenhorde unbeweglich auf einem Fleck steht.«
    »O nein! Keineswegs, verehrter General. Sie rennen!«
    Bei diesen Worten brachen die umstehenden Offiziere in schallendes Gelächter aus. »Sie rennen!« rief ein junger Mann. »Dann werden sie so erschöpft sein, dass wir unsere Waffen nicht gebrauchen müssen, sondern sie einfach tottrampeln können!«
    »Ihr seid vor nicht allzu langer Zeit losgeritten und schnell zurückgekehrt«, stellte der General fest. »Was glaubst du, wie lange sie brauchen, um hierher zu gelangen?«
    »Wenigstens zwei Stunden, General«, erwiderte der Späher. »Wenn sie keine Pause einlegen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie die Geschwindigkeit beibehalten können, ohne sich einmal auszuruhen.«
    »Ein hervorragender Bericht, mein Junge«, antwortete der General. Dann wandte er sich an seine Offiziere: »Wir gehen davon aus, dass sie nicht ausruhen. Die Männer sollen eine ordentliche Mahlzeit zu sich nehmen, aber keine Feuer anzünden. Anschließend gehen sie in Kampfaufstellung. Wenn wir uns diese Piraten angesehen haben, erteile ich die entsprechenden Befehle. Bis dahin behaltet die jetzige Formation bei und bereitet euch auf eine kurze Morgenarbeit vor. Wegtreten.«
    Die Offiziere eilten mit den freudigen Mienen von Männern, denen eine etwas beängstigende, aber nicht unbedingt gefährliche Begegnung bevorsteht, zu ihren Truppen. Als sie ihre Befehle erteilten, brachen die Soldaten, die sich zum Essen niedersetzten, in aufgeregtes Stimmengewirr aus.
    »Choula!« rief der König. Sofort eilte der königliche Schriftführer herbei. »Karte«, befahl Pashir knapp. Augenblicklich entrollte der Mann die Karte, die eine Übersicht über das vor ihnen liegende Gebiet enthielt.
    »Tochter!«
    Shazad kannte den Tonfall. Der König meinte es ernst. »Vater?«
    »Welches Cabo reitest du?«
    »Schönheit. Sie ist mein angenehmstes Reittier.«
    »Ehe der Feind in Sicht kommt, wirst du dein schnellstes Cabo besteigen. Sollte irgendetwas passieren, reitest du zur Hauptstadt zurück und hältst nicht eher an, bis sich die Stadttore hinter dir schließen. Hast du mich verstanden?«
    »Wie du es wünschst, Vater.« Sie versuchte, einen Blick auf die Karte zu werfen.
    »Wir befinden uns hier, Hoheit«, erklärte der Schriftgelehrte und tippte mit einem tintenbeschmierten Finger auf die Karte. »Es ist aber eine alte Zeichnung. Sie zeigt keine Erhebungen an. Ich habe immer gesagt, wie wichtig es ist, auch Hügel zu beachten.«
    »Das weiß ich, Choula. Auch ist mir nicht entgangen, dass wir auf drei Seiten von Erhebungen umgeben sind. Mein Auge für die landschaftlichen Besonderheiten, wenn es sich um Schlachtfelder handelt, ist wahrscheinlich besser als das Eure.«
    »Vater, ist das ein schlechtes Zeichen?«
    »Das wäre es, wenn die Feinde beritten wären oder über Bogenschützen und Geschütze verfügten«, antwortete der König. »Auf jeden Fall behaupten

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