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Schwarze Schilde

Schwarze Schilde

Titel: Schwarze Schilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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brüllte Krasha. »Wir verschwenden unsere Zeit mit diesem Verrückten!« Er beugte sich vor und schrie Gasam an. »Ich werde erleben, wie sich diese unerträglichen Idioten vor Angst bepinkeln, wenn wir die Lanzen senken und die Cabos antreiben!«
    Zur allgemeinen Überraschung brachen die Shasinn in schallendes Gelächter aus, hielten sich die Seiten und schlugen einander auf die Schultern, wie Schuljungen, die etwas unglaublich Witziges gehört haben.
    »Es tut mir leid, Euch töten zu müssen«, erklärte Pashir. »Wir hätten Freunde sein können, wie es unter Königen möglich ist. Da Ihr jedoch diese umständliche Art des Selbstmordes wählt, scheiden wir als Feinde.« Er riss sein Cabo herum, und die Nevaner trotteten gemächlich zur ihrer Armee zurück. Pashir, Shazad und Choula begaben sich unter den königlichen Baldachin, der sich jetzt auf einem Hügel befand, um ihnen einen besseren Überblick über die Schlacht zu ermöglichen. General Krasha ritt davon, um zu seinen Offizieren zu sprechen.
    Diener reichten ihnen Becher mit verwässertem Wein. »Nun, Tochter, was hältst du von ihm?«
    »Er ist beeindruckend, hat eine starke Ausstrahlung. Was die Shasinn betrifft …« Sie lächelte. »Gutaussehende Männer haben mir schon immer gefallen, aber das einzige Wort, das ihnen gerecht wird, ist: Sie sind wahre Schönheiten.«
    Pashir schnaubte. »Zum Glück zählt Schönheit nicht zu den guten Eigenschaften eines Kriegers. Choula?«
    »Sie sehen sich so ähnlich, dass sie alle Brüder sein könnten«, meinte der Gelehrte. »Ein Zeichen von ausgeprägter Inzucht, die ihnen jedoch scheinbar nicht geschadet hat.« Er zögerte und fuhr dann fort: »Hoheit, ich glaube, General Krasha beging einen Fehler, als er sie mit der Drohung unserer Berittenen zu ängstigen suchte.«
    Pashir sah ihn durchdringend an. »Warum?«
    »Vor vielen Jahren habe ich mich oft mit dem jungen Hael unterhalten. Ich kenne die übrigen Wilden nicht, aber die Shasinn sind Hirten und Krieger von Kindesbeinen an. Als Kinder haben sie sich um die Kaggas, wilde und manchmal gefährliche Tiere, zu kümmern, und sie müssen die Herden vor Raubtieren schützen, von denen es auf den Inseln nur so wimmelt. Sie fürchten keine dieser Kreaturen, Hoheit.«
    Pashir runzelte die Stirn. »Es ist etwas an dem, was du sagst. Dennoch gehe ich jede Wette ein, dass diese Barbaren noch nie Cabos gegenüberstanden, die von geschickten, fähigen Kriegern geritten wurden.«
    Shazad behielt ihre Meinung für sich. Schon jetzt erwog sie ihre Chancen gegenüber den Eindringlingen. Ihr Vater hatte die Shasinn aus der Sicht des Kriegers beurteilt, Choula aus der des Gelehrten. Sie hatte die Männer mit den Augen einer Frau betrachtet, und ihr gefiel, was sie sah. Die Shasinn waren groß und schlank, vermittelten jedoch den Eindruck ungeheurer Kraft. Unter der glänzenden Haut spielten erstaunliche Muskeln. Wenn sie sich bewegten, geschah es mit der Anmut vollkommener Athleten.
    Ihr Benehmen gefiel ihr ebenso gut wie ihr Aussehen. Sie besaßen die Überheblichkeit und den Frohsinn von Männern, für die es weder ein Morgen noch ein Gestern gibt. Sie lebten für den Augenblick, wie es nur Wilde vermögen. Im Gegensatz zu ihnen erschienen Shazad die Männer, an die sie gewöhnt war, wie schwache Spiegelbilder eines wahren Mannes. Nur einmal war sie so einer Person begegnet: Dem jungen Shasinnkrieger Hael. Aber er war so ernsthaft und nachdenklich gewesen, dass er diesen Burschen nur im Aussehen gleichkam.
    Gasam war von ganz anderem Schlag. Selbst jetzt, innerhalb der Sicherheit ihres Gefolges und der Leibwache, die zwischen ihr und den Barbaren stand, ließ sie der Gedanke an ihn erschauern. Dieser Mann strahlte eine solche Kraft aus, wie sie es nie zuvor erlebt hatte. Er war eher eine Naturgewalt als ein menschliches Wesen. Trotzdem wirkte er klug und gerissen. Er hatte sie angesehen, wie nie ein Mann zuvor. Sie war daran gewöhnt, mit ängstlichen und begierigen Blicken bedacht zu werden. Gasam hatte sie betrachtet wie ein Mann seinen neuesten Besitz auf dem Sklavenmarkt. Zu ihrer Beunruhigung hatte ihr das sogar gefallen.
    In der Ferne hörten sie, wie General Krasha zu den Truppen sprach.
    »Also, Männer, jetzt habt ihr sie gesehen, und sie machen nicht viel her. Betrachtet den Kampf als eine Gelegenheit, euch Appetit auf mehr zu holen.« Die Soldaten grölten. »Heute gibt es wenig Beute, denn das meiste, was die Barbaren besitzen, haben sie in Floria gestohlen,

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