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Schwarze Sonne Afrika

Titel: Schwarze Sonne Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Frobenius
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kam das Mädchen heim. Es rannte schnell in sein Haus. Es schloß die Tür hinter sich zu und sagte: »Nun werde ich die dritte Ado hinwerfen. In ihr wird das viele Geld sein!« Das Mädchen warf die Ado zu Boden. Die Ado zersprang. Es kam ein Leopard heraus und biß das Mädchen tot.
    Der Bruder schnitt dem Mädchen den Kopf ab und legte ihn neben seiner Haustür zu Boden. Jeden Morgen spie er auf den Kopf und sagte: »Du hast dich selbst getötet.«
    Man soll jedes Geschenk annehmen, wenn es auch nur klein ist.
Der Jäger und die Tierfrau
    Ein großer Jäger war der Führer aller andern Jäger. Der Mann hatte zwanzig Frauen. Aber keine seiner Frauen wurde schwanger. Der Orisa dieses Jägers war Ogun (der Gott der Schmiede). Er opferte Ogun fleißig und bat um Kinder. Aber keine seiner Frauen wurde schwanger. Da ging der Jäger zu den Alufa (den Mohammedanern) und betete fleißig und trank nur Wasser. Aber keine seiner Frauen wurde schwanger. Darauf sagte er sich: »Mohammed ist nicht gut für mich. Ich will zu Ogun zurückkehren.«
    Darauf bereitete der Jäger Ogun ein großes Opfer und sprach: »Wenn mein erstes Kind geboren wird, will ich dir auch einen Leoparden opfern.« Nachdem der Jäger dies dem Orisa Ogun versprochen hatte, vergingen keine drei Monate und alle seine zwanzig Frauen waren auch insgesamt schwanger. Als der Jäger das hörte, ging er voller Freude in den Busch. Er traf einen Leoparden. Er sagte: »Warte; wenn mein erstes Kind geboren wird, will ich Ogun einen Leoparden schlachten.« Er ging weiter und traf einen anderen Leoparden. Er sagte: »Warte;wenn mein erstes Kind geboren ist, will ich Ogun einen Leoparden schlachten.« Er ging weiter und traf einen anderen Leoparden. Er sagte: »Warte; wenn mein erstes Kind geboren ist, will ich Ogun einen Leoparden schlachten.« Er ging durch den Busch und traf viele Leoparden. Aber er tötete keinen. Er wollte warten, bis sein erstes Kind geboren war. Er sagte: »Ich kann euch nicht töten, bis meine Frauen geboren haben. Dann aber will ich es tun.«
    Als die Zeit gekommen war, gebaren alle zwanzig Frauen Kinder. Als der Jäger das gehört hatte, nahm er seine Flinte und ging in den Busch, um für Ogun einen Leoparden zu töten. Er ging durch den Busch und sah keinen Leoparden. Er ging weithin durch den Busch und sah keinen Leoparden. Nirgends war ein Leopard zu sehen. Der Jäger lief überall umher und suchte, aber er konnte keinen Leoparden finden. An einem Baum traf der Jäger Ahun (die Schildkröte). Ahun fragte den Jäger: »Was suchst du?« Der Jäger sagte: »Ich habe Ogun einen Leoparden zu opfern versprochen, wenn ich ein Kind erhalte. Nun sind mir heute zwanzig Kinder geboren. Ich kann aber keinen Leoparden finden.« Ahun sagte: »Ich weiß einen Leoparden, der wohnt mit seiner Frau und seinen drei Kindern daheim. Jetzt ist die Mutter der Kinder zu Hause. Wenn sie aber weggegangen ist, kannst du die drei Kinder mitnehmen und für Ogun schlachten.« Der Jäger sagte: »Es ist gut. Ich werde wiederkommen.«
    Als der Jäger wiederkam, sagte er: »Ist die Leopardenmutter jetzt bei den Kindern?« Ahun sagte: »Ich bin hier aufgestellt, darauf zu achten, daß niemand hineinkommt. Ich weiß also, daß die Leopardin nicht zu Hause ist. Komm! Ich werde es dir zeigen.« Ahun zeigte dem Jäger den Weg. Der Jäger fand die drei jungen Leoparden. Er nahm sie mit nach Hause. Er tötete sie für Ogun. Er pflockte ihre Felle zum Trocknen in der Sonne auf die Erde.
    Nach einiger Zeit kam die Leopardin nach Hause. Sie suchte ihre Kinder und fand sie nicht. Sie fragte Ahun: »Wo sind meine Kinder?« Ahun sagte: »Während du fort warst, kam der große Jäger und nahm sie mit. Ich bat ihn, sie hier zu lassen. Er kümmerte sich aber nicht darum, sondern nahm sie mit nach Hause in das Dorf.« Die Leopardin sagte zu ihrem Mann (dem Leoparden): »Komm, wir wollen unseren Jungen nachgehen!« Der Leopard sagte: »Ich mag nicht mitgehen. Er schießt mich auch noch!« Die Leopardin sagte: »Komm!« Der Leopard sagte: »Ich bleibe!« Die Leopardin sagte: »Dann gehe ich allein!«
    Die Leopardin machte sich auf den Weg. Sie ging aus dem Busch, dem Ort zu. Als sie aus dem Busch in die Farm kam, legte sie alle Kleidung ab und wurde eine schöne Frau (in Menschengestalt). Die schöne Frau kam in das Dorf. Sie fragte einen Mann: »Wo wohnt hier der große Jäger?« Der Mann zeigte es ihr. Die Frau ging dahin. Sie kam an das Haus des großen Jägers und fragte: »Wohnt hier

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