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Schwarze Sonne Afrika

Titel: Schwarze Sonne Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Frobenius
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den Weg zu dir wissen. Sie wollte mich wegjagen. Ich bin ihr nachgelaufen. Sie ist über den Blutfluß gegangen und wollte mich wegjagen.
    Aber ich bin ihr nachgelaufen, denn ich will von dir viele Geschenke haben. Sie ist über den schwarzen Fluß gegangen und wollte mich wegjagen. Aber ich bin ihr nachgegangen, denn ich will von dir viele Geschenke haben. Sie ist an den Himmelsbäumen entlanggegangen und wollte mich wegjagen. Aber ich bin ihr nachgelaufen, denn ich will von dir viele Geschenke haben. Sie ist durch das eiserne Himmelstor gegangen und wollte mich wegjagen. Aber ich bin ihr nachgelaufen, denn ich willvon dir viele Geschenke haben. Sie ist über das Schlangenwasser gegangen und viele Schlangen kamen aus ihrer Haut. Sie wollte mich wegjagen. Aber ich bin hinter ihr hergelaufen, denn ich will von dir viele Geschenke haben. Ich bin bis zu dir gekommen, denn ich will viele Geschenke haben und will so reich werden wie mein Bruder.«
    Orisa sagte: »Setz dich!« Das Mädchen setzte sich. Orisa ließ für das Mädchen Essen bringen. Das Mädchen aß. Orisa sagte zu dem Mädchen: »Nun rasier mir den Kopf!« Das Mädchen rasierte Orisa den Kopf. Auf dem Kopf Orisas kroch ein Regenwurm durch das Haar. Das Mädchen sah den Regenwurm. Orisa fragte: »Was siehst du auf meinem Kopf?« Das Mädchen sagte: »Ich sehe einen häßlichen Regenwurm, der durch dein Haar kriecht.« Orisa sagte: »Äh!«
    Orisa sagte zu dem Mädchen: »Wasche mein Kleid. Geh hin und wasche mein Kleid mit Sand!« Das Mädchen nahm das Kleid Orisas und ging damit zum Wasser. Das Mädchen nahm Sand und wusch das Kleid Orisas mit Sand. Dann brachte das Mädchen Orisa das Kleid. Orisa fragte: »Womit hast du mein Kleid gewaschen?« Das Mädchen sagte: »Ich habe dein Kleid mit Sand gewaschen.« Orisa sagte: »Äh!«
    Orisa sagte zu dem Mädchen: »Reibe den Fußboden meines Hauses mit Hundemist ein!« Das Mädchen sagte: »Ich werde den Fußboden deines Hauses mit Hundemist einreiben.« Das Mädchen ging hin und tat, wie Orisa gesagt hatte; es rieb den Fußboden mit Hundemist ein. Das Mädchen ging dann zu Orisa und sagte: »Ich habe den Fußboden deines Hauses eingerieben.« Orisa fragte: »Womit hast du den Fußboden eingerieben?« Das Mädchen sagte: »Mit Hundemist!«
    Orisa sagte: »Äh!« Orisa gab dem Mädchen noch drei Tage Essen. Dann sagte Orisa zu dem Mädchen: »Du kannst zurückkehren. Du hast Geschenke von mir erbeten. Du sollst Geschenke von mir haben. Die Geschenke werden dich bezahlen.Geh in mein Agballa. Im Agballa wachsen meine Ado. Einige der Ado sagen: »Kami, kami, kami!« Diese Ado nimm nicht. Andere Ado sagen nichts und sind still. Von diesen stillen Ado nimm drei Stück und gehe mit ihnen nach Hause. Auf dem Weg nach Hause wirst du erst an eine Stelle kommen, an der der Weg sich in drei Teile teilt. Dort wirf die erste Ado zu Boden. Nach einiger Zeit wirst du an eine Stelle kommen, an der du den Weg nicht mehr weiter wissen wirst. Dort wirf die zweite Ado auf den Boden. Wenn du dann nach Hause kommst, geh in dein Zimmer und schließ es hinter dir zu. Dann wirf die dritte Ado auf den Boden. Nun geh!« Das Mädchen ging in das Agballa Orisas.
    Das Mädchen fand dort viele Ado, die dort wuchsen. Einige Ado sagten: »Kami, kami, kami!« Andere Ado sagten nichts. Das Mädchen sagte bei sich: »Weshalb hat Orisa mir gesagt, ich solle die stillen Ado pflücken. Orisa wird nichts Gutes gemeint haben. Die Ado müssen selbst wissen, was in ihnen ist. Die immer Kami sagen, müssen die vollsten sein. Orisa wird sie für sich behalten wollen.« Das Mädchen ging hin und pflückte drei von den Ado, die immer Kami, kami, kami sagten. Dann machte das Mädchen sich auf den Heimweg.
    Nach einiger Zeit kam das Mädchen an eine Stelle, da teilte sich der Weg in drei Arme. Das Mädchen sagte: »Hier soll ich die erste Ado hinwerfen!« Das Mädchen nahm eine Ado und warf sie auf den Boden. Die Ado zersprang und heraus kam ein Schwarm von Agban (Stechfliegen wie die in Ilife). Die fielen über das Mädchen her und zerstachen es, so daß es so schnell wie möglich weiter lief. Nach einiger Zeit kam das Mädchen an eine Stelle, an der wußte es nicht mehr den Weg. Das Mädchen sagte: »Nun ist es Zeit, die zweite Ado hinzuwerfen.« Es nahm eine zweite Ado und warf sie auf den Boden. Sie zersprang. Es kam eine Sklavin heraus, die hatte eine Trommel. Sie hatte nur ein Auge. Das Mädchen lief. Die Trommlerin ging hinter ihr her.
    Nach einiger Zeit

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