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Schwarze Sonne Afrika

Titel: Schwarze Sonne Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Frobenius
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der große Jäger, der letzthin wieder drei Leoparden getötet hat?« Die Leute sagten: »Ja, der wohnt hier!« Die schöne Frau ging hinein. Sie traf den großen Jäger. Die schöne Frau sagte: »Bist du der erste der Jäger?« Der Jäger sagte: »Ja, der bin ich.« Die schöne Frau sagte: »Ich will heute bei dir schlafen.« Der Jäger sagte: »Es ist recht. Setz dich.« Nachher fragte der Jäger die schöne Frau: »Was willst du essen? Darf ich dir Leopardenfleisch anbieten. Ich habe davon.« Die schöne Frau sagte: »Ich esse nie Leopardenfleisch. Gib mir eine Suppe!« – Nachher schlief der Jäger mit der schönen Frau.
    Die schöne Frau blieb fünf Tage bei dem ersten Jäger und schlief mit ihm. Am fünften Tage sagte sie: »Ich will nun heute heimgehen. Willst du mich ein wenig begleiten?« Der Jäger sagte: »Ja, ich will dich begleiten.« Er ging hinein und zog sein Jagdkleid (ein altes Kleid, mit dem die Jäger immer zur Jagd gehen und das auch seine Amulette enthält) an. Als er in dem Kleid wieder herauskam, sagte die schöne Frau: »So sollst du nicht mitmir gehen, als wenn du zur Jagd gingest. Geh zurück und lege dein gutes Kleid an.« Der Jäger ging zurück und legte seine Stadtkleider an. Im Hause sah er seine erste Frau. Die erste Frau sagte zu ihm: »Wenn du mit der schönen Frau fortgehst, nimm dir ja ein gutes Messer mit!« Darauf steckte der Jäger ein Messer zu sich und kam heraus. Die schöne Frau sagte: »So komm mit. Ich will dir mein Haus zeigen.«
    Der Jäger ging mit der schönen Frau durch das Farmland. Als sie an den Busch kamen, sagte die schöne Frau: »Warte hier eine Weile. Ich komme sogleich wieder.« Sie trat in den Busch und legte die Kleider wieder an, die sie hier zurückgelassen hatte. Nun wurde wieder aus der schönen Frau eine Leopardin. Als sie wieder aus dem Busch kam, sagte der Jäger: »Jetzt sehe ich erst. Du bist eine Leopardin.« Die Leopardin sagte: »Das macht nichts aus. Komm nur bis an mein Haus.«
    Der Jäger ging mit der Leopardin weiter. Sie kamen an das Haus, aus dem der Jäger neulich die drei jungen Leoparden genommen hatte. Sie kamen zu dem Leoparden hinein. Die Leopardin sagte: »Das ist der Jäger, der meine drei Kinder genommen hat.« Der Jäger sagte: »Ahun hat sie mir gezeigt.« Ahun sagte: »Nichts habe ich ihm gezeigt. Er hat das allein gefunden. Ich habe ihm noch gesagt: ›Geh hier fort!‹ Da hat er mich fortgejagt. Ich bin ihm mit meiner Frau entgegengekommen. Ich will euch zeigen, wie er es gemacht hat. Denkt einmal, ihr wäret Ahun und seine Frau. Legt die Hände vors Gesicht und werft euch vor mir nieder. Ich werde dann so tun, als sei ich der große Jäger.«
    Der Leopard und die Leopardin legten darauf die Hände vors Gesicht und warfen sich vor Ahun auf die Erde. Der Jäger nahm sein Messer heraus und tötete sie alle beide. Er beschenkte Ahun reichlich und kehrte nach Hause zurück.
Die Frau des Hahnes
    Eine Frau hatte nichts zu essen. Sie hatte nichts anzuziehen. Sie hatte keine Kleider. Sie war arm. Sie trug Blätter. Sie hatte schon als Kind nichts. Ihre Brüste schwollen. Ein Mann sagte: »Ich schicke dir Stoffe. Schlafe bei mir.« Die Frau sagte: »Nein, ich weiß nichts von einem Mann.« (Heißt etwa: bin Mädchen und will Mädchen bleiben, bis ich heirate.) Die Frau hatte nichts zu arbeiten. Sie hungerte. Sie ging zu dem Mann abends und sagte: »Ich will bei dir schlafen.« Sie schlief mit dem Mann. Sie blieb bei dem Mann bis zum andern Morgen. Der Mann gab ihr am andern Morgen ein Kleid und sagte zu ihr: »Bleibe bei mir!« Die Frau blieb bei dem Mann.
    Die Frau wurde schwanger. Die Frau gebar Zwillinge. Eins der Kinder war ein Mädchen. Als die Frau die Zwillinge geboren hatte, stellte der Mann seine erste Frau beiseite und seine zweite Frau beiseite (d. h. er stellte die Frau, die ihm die Nachkommenschaft beschert hatte, über seine rechtmäßigen Frauen). Er schenkte der Mutter der Zwillinge schöne Kleider. Er gab ihr Perlen.
    Das Mädchen (von dem Zwillingspaar) war sehr hübsch. Alle Leute kamen und wollten es heiraten. Das Mädchen sagte: »Ich will die nicht heiraten.« Der Leopard kam und sagte: »Ich möchte dich zur Frau haben.« Das Mädchen sagte: »Ich will dich nicht zum Mann haben!« Der Elefant kam und sagte: »Ich möchte dich zur Frau haben.« Das Mädchen sagte: »Ich will dich nicht zum Mann!« Der Büffel sagte: »Ich will dich zur Frau haben.« Das Mädchen sagte: »Ich will dich nicht zum Mann!« Jedes

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