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Schwarze Sonne

Schwarze Sonne

Titel: Schwarze Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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ein Bild weiter und Peter sah ihm über die Schulter. »Nein. Die ist mindestens genauso schlecht. Und jetzt ist auch noch die senkrechte Sprosse drauf.« Der Erste Detektiv drückte ein weiteres Mal auf die Taste.
    »Was soll denn das sein?« Peter schüttelte den Kopf. »Die dritte Aufnahme ist dir ja völlig verunglückt. Da sieht man ja nur Grün und Schwarz und unten was Weißes.«
    Bob stutzte. »Dritte Aufnahme? Welche dritte Aufnahme? Ich habe nur zwei Bilder gemacht.«
    Justus hielt ihm das Display hin. »Das ist die dritte Aufnahme.«
    »Vielleicht war die noch im Speicher«, vermutete Peter.
    Bob schüttelte den Kopf. »Unmöglich, ich habe die Kamera ja vorher gecheckt. Da waren keine alten Aufnahmen drauf.«
    Justus sah ihn aufmerksam an. Dann blickte er noch einmal auf das merkwürdige Bild. »Das könnten Zweige sein. Und das da ist ein Baumstamm.« Er deutete mit dem kleinen Finger auf zwei Stellen auf dem Display. Auf einmal sah er hoch, als wäre ihm eine Idee gekommen. »Bob! Könnte es sein, dass du auf den Auslöser gedrückt hast, kurz bevor du niedergeschlagen wurdest? Das ist eine Aufnahme vom Wald!«
    Bob trat neben ihn und besah sich das Bild, und auch Peter warf einen konzentrierten Blick darauf.
    »Nicht dass es mir bewusst wäre«, antwortete der dritte Detektiv. »Aber sein könnte es schon.«
    »Sieh dir den Aufnahmezeitpunkt an!«, drängte Peter.
    »Gute Idee!« Justus betätigte die notwendigen Tasten. Und stieß einen Laut der Verblüffung aus. »Das könnte hinkommen. Die Aufnahme wurde zwei Minuten nach den ersten beiden gemacht!«
    »Vergrößer das Bild!«, forderte Peter aufgeregt. »Vielleicht hat Bob das Vieh zufällig erwischt!«
    Justus nickte und zoomte das Bild heran.

Sommerblut
    Sosehr die Jungen an dem Apparat auch herumhantierten, sie konnten nichts auf dem Foto erkennen. Es war aus einer viel zu geringen Distanz im Halbdunkel aufgenommen worden und völlig unscharf. Das Grün und Braun konnten sie zwar mit einiger Sicherheit dem Wald zuordnen. Aber das Weiße auf dem Bild war nicht zu identifizieren. Und dabei waren sie sich sicher, dass gerade das aufschlussreich hätte sein können, denn Bob hatte ja kurz vor der Attacke etwas Weißes wahrgenommen. Aber es hätte ein Stück Teppich so gut wie ein Wollhandschuh, ein weißer Lappen, Schuhe oder sonst was sein können. Es war einfach unmöglich zu erkennen.
    Die Jungen beschlossen, erst einmal in die Zentrale zu fahren. Dort wollten sie einiges recherchieren und dann Follister anrufen – falls sie seine Nummer herausbekämen. Vielleicht ließ sich mit dem Mann ja zumindest am Telefon sprechen. Sie würden dabei von Anfang an mit offenen Karten spielen. Keine Tricks, keine List. Sie würden sich entschuldigen, dass sie ihn so erschreckt hätten, und Follister dann sagen, worum es ihnen ging.
    Die Nummer herauszufinden war kein Problem. Follister stand im Telefonbuch. Aber die drei ??? hatten kaum Hoffnung, dass er an den Apparat ging, geschweige denn, dass er mit ihnen redete. Und wenn er erst erfuhr, mit wem er sprach, würde er sicher sofort auflegen.
    Aber zur maßlosen Überraschung der drei Jungen geschah nichts dergleichen! Sei es, dass sie sich einfach in dem Mann getäuscht hatten, sei es, dass Justus den richtigen Ton traf – Follister legte nicht auf! Der Erste Detektiv erzählte ihm alles, angefangen von Denzels Verhaftung über ihre Nachforschungen bis hin zu den Bildern in seinem Haus und dem Angriff auf Bob. Follister hörte ihm konzentriert zu und stellte sogar Fragen. Und dann tat er etwas, womit die drei Detektive überhaupt nicht gerechnet hatten: Er bat sie, zu ihm zu kommen! Heute Abend!
    Justus legte den Hörer auf und sah Peter und Bob verblüfft an. »Das ist ja ’n Ding, oder?«
    Bob nickte entgeistert. »Unglaublich! Wie hast du das angestellt, Just?«
    Peter deutete eine gespielte Verbeugung an. »Just, du solltest unbedingt Vertreter werden. Du könntest wahrscheinlich einem Rocker ein Ballettröckchen verkaufen.«
    »Das lag nicht an mir.« Justus schüttelte den Kopf. »Es war nicht das Wie, das ihn überzeugt hat, sondern das Was. Und irgendwie hatte ich den Eindruck, dass er vor allem bei der Sache mit Denzel hellhörig wurde. Dass wir in sein Haus gesehen haben, schien ihn dann gar nicht mehr so sehr zu interessieren.«
    »Du hast recht«, erinnerte sich Bob, der genau wie Peter das Gespräch über den zugeschalteten Lautsprecher mitgehört hatte. »Und dass Follister mir eins über

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