Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)
damit durchkommen.«
Sein Blick bekam wieder das übliche Maß Unaufrichtigkeit. »Sie kommen zurück. Pflichten Sie mir einfach lächelnd bei.«
»Bert, entweder sagen Sie mir, was Sie getan haben, oder ich vermassle Ihnen die Tour.«
Er fasste mich am Arm, was er sonst nie tat, und lächelte über meinen Kopf hinweg. »Ms Blake muss erst noch von unserer Abmachung überzeugt werden.«
»Oh, bitte, Ms Blake, bitte zeigen Sie uns nicht an. Ich möchte nicht, dass sie Zeitungen schreiben, dass ich verrückt bin. Unsere Töchter mussten schon so viel Schlechtes über uns lesen.«
Ich hätte etwas dazu gesagt, aber Bert schob mich in sein Büro und schloss die Tür hinter uns. Wenn ich keinen Streit anfangen wollte, blieb mir nichts anderes übrig, als mich von ihm ein bisschen unsanft behandeln zu lassen.
Er blieb an der Tür stehen, mit dem Rücken dazu, als hätte er Angst, ich könnte entwischen. »Anita, das ist eine faire Sache.«
»Was ist eine faire Sache?«, fragte ich und wärmte mich stimmlich bereits auf, um wütend zu werden.
»Wir könnten sie anzeigen«, sagte er.
»Aber wir werden es nicht tun.«
»Aber wir könnten.«
»Bert, entweder Sie sagen mir die Wahrheit oder gehen von der Tür weg.«
»Es ist nur ein Bonus, Anita, dafür dass sie Sie zusammengeschlagen haben. Was ist daran falsch?«
»Wie viel?«
Sein Blick wurde verlegen.
»Wie viel?«
»Zehn Riesen«, sagte er und redete hastig weiter. »Er hat eine Baufirma. Er kann es sich leisten, und sie haben es wirklich übertrieben.«
Ich schüttelte den Kopf. »Sie Mistkerl.«
»Die Frau hat mir den großen Scheck über ihr Haus angeboten, als ich von der Strafanzeige angefangen habe. Aber ich habe ihn nicht angenommen. Ich bin also nicht ganz so ein Mistkerl, wie Sie glauben.«
»Sie dürfen kein Geld dafür nehmen, dass Sie auf eine Anzeige verzichten. Das ist illegal.«
»Ich habe ja nicht gesagt, dass ich das Geld dafür nehme. Vielleicht angedeutet, aber ich bin nicht so dumm, dass ich da deutlich werde. Vertrauen Sie mir ein bisschen.«
Ich starrte ihn an. »Ich vertraue Ihnen so weit, wie es realistisch ist, Bert. Wenn die Browns sich beruhigt haben und der Polizei erzählen, was Sie getan haben, was werden Sie dann sagen, wofür das Geld sein soll?«
»Es ist das Honorar.«
»Ich darf ihren Sohn nicht erwecken, Bert, auch nicht seine Freundin.«
»Können Sie wenigstens mit dem Beamten sprechen, der in dem Fall ermittelt?«
»Damit Sie das Geld behalten können?«
»Ich stelle mir vor, Sie könnten der Polizei Ihre fachmännische Hilfe anbieten.«
»Ich bin kein Fachmann für Mord, außer die Monster sind im Spiel.«
»Zählt ein Serienmörder als Monster?«, fragte er.
»Wovon reden Sie?«
»Ihr Sohn und seine Freundin waren nur die ersten Opfer. Ein Jahr später hat der Kerl noch ein Pärchen umgebracht.«
»Ist man sicher, dass es derselbe Täter war?«
Er zuckte die Achseln. »Sie müssen mit den Ermittlern reden, und dafür brauchen Sie die Erlaubnis der Eltern, denn wie Sie schon sagten, ist das kein Verbrechen, das in Ihre Zuständigkeit fällt.« Er lächelte beinahe.
»Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Boss. Ich werde mit dem leitenden Ermittler sprechen. Wenn der glaubt, er weiß, wer es ist, aber keinen Beweis hat, dann kann ich ihm vielleicht helfen. Aber wenn er im Dunkeln tappt, kann ich nichts machen.«
Bert lächelte breit. »Wusste ich’s doch.«
»Aber wenn meine Idee nicht hinhaut und nichts dabei herauskommt, werden Sie den Browns einen privaten Scheck über zehn Riesen ausschreiben.«
»Anita, ich werde ihnen einfach ihr Geld zurückgeben.«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, einen privaten Scheck.«
»Dazu können Sie mich nicht zwingen.«
»Aber ich kann eine Abstimmung initiieren, ob wir Sie rauswerfen. Sie können keine Toten erwecken, Sie können nur mit Geld umgehen. Aber das können auch andere, nicht wahr?«
»Anita … Sie meinen das ernst«, sagte er und klang überrascht.
»Sie haben den Browns gerade zehntausend Dollar abgepresst, Bert. Da frage ich mich, was Sie sonst noch getan haben. Ich frage mich, ob wir die Bücher prüfen lassen sollten.«
Er wurde wütend. Das sah ich in seinem Blick und an dem zusammengekniffenen Mund. »Das ist völlig abwegig. Ich habe noch nie jemanden in der Firma betrogen.«
»Mag sein. Aber wenn einer auf eine Weise betrügt, dann wird er es auch auf andere Weise tun.«
»Unglaublich, dass Sie mich beschuldigen.«
»Unglaublich, dass ich
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