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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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müssen. Einen ganzen Hof, an dem fast alle von Belles Linie abstammten. Als er auseinanderbrach, versuchte sie möglichst viele an sich zu raffen.«
    Großbritannien war das einzige andere Land der Welt, wo Vampirismus legal war. Die Vampire hatten Rechte, und man durfte sie nicht einfach umbringen. Das galt als Mord. Aber in Amerika war das schon seit vier Jahren so, und die Briten hatten das erst seit kurzem. Es hatte ein paar Schwierigkeiten gegeben. Von denen die Medien und Behörden allerdings nichts wussten. Der Meister von London war sehr alt gewesen. Er war einer der ersten Meister gewesen, die Belle Morte gemacht hatte. Manchmal können sich die uralten Vampire nicht mit neumodischen Ideen anfreunden, Sie wissen schon: Elektrizität, wissenschaftliche Medizin und dass sie sich in der Öffentlichkeit zeigen dürfen und eine Attraktion darstellen wie Rockstars. London hatte mehr von Belles schönen Vampiren als jeder andere Ort, und sie bildeten drei Gruppen, einschließlich Belles eigenem Hof. Als ihre Existenz legal wurde, verlangte der Rat vom Meister der Stadt, dass er in den Medien auftrat. Er nannte sich Dracula, da der echte Dracula vernichtet worden und der Name frei war. In einem Land darf ein Name nur einmal vergeben sein, und nur einer kann sich einen der bekannteren Namen zulegen. Es war also nicht der echte Dracula, aber die Medien schienen das nicht zu begreifen und gaben damit an, dass der alte Dracula Meister von London war. Sie wollten ihn lediglich politisch korrekt präsentieren wie Jean-Claude und viele andere Meister in diesem Land. Doch der neue Dracula kam damit nicht zurecht. Er fing an Menschen abzuschlachten.
    Dem Rat gelang es, die meisten Morde zu vertuschen, Dracula ein zweites Mal zu vernichten und schließlich unter Beweis zu stellen, dass Vampire so abergläubisch sein können wie nur was, denn sie erklärten Dracula zu einem erloschenen Namen. Keinem Vampir war es fortan gestattet, diesen Namen zu tragen oder für sich zu wählen. Zwei Träger dieses Namens hatte es gegeben, und beide hatten gegen die Ratsgesetze verstoßen und mussten hingerichtet werden. Zwei waren genug.
    Jean-Claude hatte den Londoner Vampiren eine neue Heimat angeboten. Nicht allen, aber vielen. Allen, die von Belles Linie abstammten. Wer könnte besser strippen und tanzen als die schönsten und verführerischsten Vampire der Welt? Gegen diese Logik konnte ich nichts anführen. Doch da ich gerade unter zwei solchen am Boden lag, kam mir der Gedanke, ob das nicht daran liegen könnte, dass einfach zu viele von ihnen am selben Ort versammelt waren. Gab es so etwas wie Vampirlockstoffe? Wahrscheinlich.
    »Du bist jetzt sicher«, sagte ich, »also alle runter vom Animator. Ich muss aufstehen.«
    »Dass du mich erst dazu auffordern musst, heißt, ich bin kein Gentleman«, meinte Requiem und kam sehr elegant auf die Knie, was ich sicher nicht hinkriegen würde.
    Byron erhob sich auf alle viere und ließ den Kopf hängen wie ein müder, abgearbeiteter Gaul. Ich konnte an seinem Bauch entlangsehen. Er war wirklich müde. Völlig kaputt. »Meine Beine sind bis zu den Knien taub, höher komme ich jetzt nicht. Tut mir leid, Schatz.«
    Es reichte zumindest dafür, dass ich mich plötzlich von der Taille abwärts nackt fühlte, jedenfalls für meine Begriffe nackt. In Halterlosen und Stiefeln habe ich mich noch nie angezogen gefühlt, und dass ich ein Oberteil anhatte und die Pistole im Holster, zählte dabei nicht. Mein Rock war so weit hochgerutscht, dass ich vorne komplett entblößt war, und für mich war das nackt. Ich weiß, ich weiß, sehr konservativ, sehr prüde. Aber wahr ist wahr. Wenn ich die Wahl habe, etwas zu bedecken, dann ist es diese Stelle.
    Ich versuchte, den Rock herunterzuziehen, aber ich lag drauf. Requiem stand auf und reichte mir eine Hand, doch Nathaniel war auf der anderen Seite von mir und hielt mir ebenfalls die Hand hin. Er hatte einen Gesichtsausdruck, den ich nicht deuten konnte, aber ich verzichtete darauf, in seinen Kopf zu gucken. Von Überraschungen hatte ich erst mal genug. Aber ich nahm seine Hand und nicht Requiems.
    Nathaniel musste mich mit beiden Händen unter Byron hervorziehen. Als er mich hochhob und hinstellen wollte, gaben meine Knie nach, und er fing mich mit einem Arm um die Taille ab. Ich blickte zu Requiem, der seinen schwarzen Umhang wieder anlegte. »Nichts für ungut, Requiem.«
    Er schoss mir ein Grinsen zu, bei ihm eine Seltenheit. »Ich bin nicht gekränkt,

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