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Schwarzer Engel

Schwarzer Engel

Titel: Schwarzer Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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erledigst dein Geschäft. Mag keine Betten, die mir nicht gehören!«
    »Ich bin froh, daß er fort ist«, meinte Cal, der mich einfach am Arm nahm. Dann führte er mich in die Hotelhalle und zu einer kleinen Cafeteria. »Ich übernachte übrigens auch hier.
    Bin nach Winnerow gekommen, um einige finanzielle Angelegenheiten mit Kittys Eltern zu regeln. Sie haben mich mit Zähnen und Klauen bekämpft, indem sie behaupteten, ich hätte zum Vermögen ihrer Tochter nichts beigetragen. Deshalb stünde mir auch nicht einmal der Teil zu, den sie mir vermacht hat.«
    »Können sie denn ihren letzten Willen außer Kraft setzen?«
    fragte ich müde, wobei ich mir, weiß Gott, wünschte, ich hätte nicht das Pech gehabt, auf ihn zu treffen.
    Wir setzten uns hinter einen kleinen, runden Tisch. Kurz darauf gab Cal schon eine Bestellung für ein spätabendliches kleines Essen auf. Er benahm sich mir gegenüber, als ob sich nichts in unserer Beziehung geändert hätte. Er erwartete sicher, daß ich abends in seinem Bett landen würde. Steif saß ich da und fühlte mich unbequem. Ich wußte, ich würde ihn in dem Moment enttäuschen, sobald er nur den geringsten Annäherungsversuch unternähme.
    Ich knabberte an meinem Sandwich mit Speck und hörte Cal nur mit halben Ohr zu. Er spuckte alle Probleme aus, die er mit seinen Settertonschen Schwiegereltern gehabt hatte. »Und obendrein bin ich so einsam. Das Leben ist einfach nicht in Ordnung ohne eine Frau an meiner Seite. Rechtlich gehört mir alles, was Kitty mir hinterlassen hat. Wenn aber ihre Familie zu prozessieren anfängt, zwingt mich das, Rechtsanwälte zu nehmen. Und das verzögert die ganze Übertragung. Mit Gerichts- und Rechtsanwaltskosten werde ich die Hälfte von Kittys Vermögen verlieren – aber das schert sie nicht. Sie haben dann ja ihre Rache.«
    Zu diesem Zeitpunkt waren meine Augen schon sehr schwer geworden. »Aber sie hassen dich doch nicht, Cal, warum tun sie dann so etwas?«
    Er seufzte und vergrub den Kopf in seine Hände. »Sie hassen Kitty, weil sie ihnen nichts außer ihren guten Wünschen vermacht hat.« Er sah auf, Tränen schimmerten in seinen Augen. »Gibt es eine Chance, daß sich ein schönes, junges Mädchen wieder mir zuwendet? Diesmal könnten wir heiraten, Heaven, könnten eine Familie haben. Ich könnte meine Ausbildung beenden und du deine. Dann könnten wir beide Lehrer sein.«
    Ich war fast betäubt vor Müdigkeit. Deshalb konnte ich mich kaum wehren, als Cal meine Hand nahm und sie an seine Lippen hielt. Dann drückte er meine Handfläche gegen seine Wange. Genau in diesem Moment schlenderte Logan Stonewall in Begleitung eines hübschen Mädchens in die Cafeteria. Er zog einen Stuhl für das Mädchen heran, und ich erkannte, wer sie war: Maisie, Kittys Schwester!
    O mein Gott! Ich hatte gehofft, Logan nicht zu begegnen. Er machte einen wunderbar gesunden Eindruck, wirkte aber irgendwie älter als bei unserer letzten Begegnung. Ein gewisser jugendlicher Wesenszug hatte einem zynischen Ausdruck Platz gemacht, der bei ihm ein schiefes Lächeln bewirkte. Hatte ich ihm das angetan? Kurz begegneten seine dunkelblauen Augen meinem Blick, dann hob er zum Grüßen die Hand. Plötzlich drehten sich seine Augen zu Cal, überrascht und geringschätzig. Von da an gab er sich alle erdenkliche Mühe, nicht zu uns herzusehen. Leider war Maisie nicht so diskret. »Logan, Schätzchen, ist das nicht deine alte Freundin, Heaven Casteel?«
    Er strengte sich nicht einmal an, ihre Frage durch eine Antwort zu würdigen. Rasch hatte ich mich erhoben. »Mir geht’s nicht gut, Cal, bitte entschuldige mich. Ich gehe jetzt direkt in mein Hotelzimmer und ins Bett.«
    Es war unnötig und obendrein wollte ich auch gar nicht, daß er mitkam, aber meine Augen schmerzten und die Müdigkeit steckte mir tief in den Knochen. Was war wieder mal nicht in Ordnung mit mir? Gegen all meine Einwände, und das waren nicht wenig, folgte mir Cal in die Hotelhalle und betrat den Aufzug. Dieser brachte uns in den sechsten Stock.
    Anschließend bestand er noch darauf, meine Tür aufzusperren.
    Schnell betrat ich den Raum und versuchte, die Tür hinter mir zu schließen, aber er war schneller. Bevor ich realisierte, was geschah, war Cal schon in meinem Zimmer, hielt mich in seinen Armen und bedeckte mein Gesicht mit heißen, leidenschaftlichen Küssen.
    Ich sträubte mich, um loszukommen. »Halt! Nein! Ich will das nicht! Laß mich allein, Cal! Ich liebe dich nicht! Ich habe es, glaube

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