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Schwarzer Engel

Schwarzer Engel

Titel: Schwarzer Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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hast.« In diesem Moment schlenderte Jillian ins Zimmer und ließ sich graziös in einen Sessel sinken.
    »Was höre ich da… jemand heiratet?«
    »Troy und Heaven«, erklärte Tony und warf seiner Frau einen scharfen Blick zu, als ob er ihr befehlen wollte, nicht etwas zu sagen, was einen von uns alarmieren könnte. »Sind das nicht wunderbare Neuigkeiten zum Abschluß eines perfekten Sommertages?«
    Sie sagte nichts, kein einziges Wort. Sie drehte mir nur ihre kornblauen Augen zu. Sie wirkten leer, völlig ausdruckslos.
    Noch am selben Abend wurden die Hochzeitspläne und die Gästelisten aufgestellt. Die Geschwindigkeit, mit der Tony und Jillian die Situation akzeptiert hatten, machte mich völlig sprachlos. Ich hatte angenommen, keiner von beiden würde es zulassen. Als Troy und ich uns im Foyer einen Gutenachtkuß gaben, waren wir beide von dem Tempo von Tonys Plänen überwältigt. »Ist Tony nicht einfach wunderbar?« fragte er.
    »Ich hatte echt angenommen, er würde alle möglichen Einwände vorbringen, aber er hatte keinen einzigen. Mein ganzes Leben lang versuchte er, mir alles, was ich wollte, zu geben.« Verwirrt zog ich mich aus, ehe ich mich an die beiden Briefe erinnerte, die Tony auf meinen kleinen Schreibtisch gelegt hatte. Beide Briefe waren von Tom, der etwas über Fanny erfahren hatte:
    »Sie lebt in irgendeiner billigen Pension in Nashville und möchte, daß ich dich um Geld anschreibe. Du kannst drauf wetten, daß sie dich selbst anrufen würde, aber es sieht so aus, als hätte sie ihr Adreßbuch verloren. Und sie hatte ja nie das Gedächtnis, sich Nummern zu merken, das weißt du ja.
    Außerdem, sie bleibt in Verbindung mit Pa und bettelt ihn an, ihr Geld zu schicken. Ich wollte nicht wieder Fanny deine Adresse ohne deine Erlaubnis geben. Sie könnte alles zerstören, Heavenly, ich weiß, daß sie’s konnte. Sie will ihren Anteil von dem, was du bekommen hast, und sie wird alles dransetzen, um es zu bekommen. Denn anscheinend hat sie die Zehntausend, die sie von der Familie Wise erhielt, in Kürze durchgebracht.« Es war genau das, was ich am meisten gefürchtet hatte: Fanny konnte überhaupt nicht mit Geld umgehen.
    Sein nächster Brief enthielt noch mehr verwirrende Nachrichten für mich: »Ich glaube nicht, daß ich aufs College gehen werde, Heavenly. Ohne dich an meiner Seite, die mich antreibt, habe ich einfach nicht den Willen oder das Bedürfnis, weiterzustudieren. Pa geht’s finanziell ziemlich gut, und er hat ja nicht einmal die Grundschule zu Ende gebracht. Ich habe mir gedacht, ich werde in sein Geschäft eintreten und eines Tages dann heiraten, wenn ich das richtige Mädchen treffe. Es war nur ein Spaß dir zuliebe, dieses Gerede davon, Präsident unseres Landes zu werden. Niemand würde doch je für einen Kerl wie mich stimmen, mit einem Hillbilly-Akzent.« Und mit keinem Sterbenswörtchen auch nur eine Anspielung, welches Geschäft denn Pa jetzt betrieb!
    Dreimal las ich die beiden Briefe von Tom durch. Alles Schöne passierte mir, während Tom dort in irgendeinem Provinznest in Südgeorgia festsaß und seine Träume, jemand Wichtiges zu werden, aufgab… Das war weder in Ordnung, noch fair. Ich konnte es einfach nicht glauben, daß Pa je bei einer wirklich wichtigen Sache Erfolg haben könnte. Wie denn auch, hatte ich doch Pa sagen hören, er habe nie ein Buch zu Ende gelesen, und eine einfache Rechnung hatte bei ihm Stunden gedauert. Was für eine Arbeit konnte er schon machen, die sich auszahlte? Tom opferte sich selbst auf, um Pa zu helfen – das war der Schluß, den ich daraus zog.
    Wieder rannte ich durch die mondbeschienenen Pfade des Labyrinths und riß Troy aus dem Schlaf, als ich seinen Namen rief.
    Mitten aus seinen Träumen hatte ich ihn herausgerissen, und er sah so verwirrt aus wie ein kleiner Junge, ehe er lächelte.
    »Wie schön, daß du gekommen bist«, murmelte er schlaftrunken.
    »Es tut mir leid, dich aufgeweckt zu haben, aber ich konnte nicht bis morgen warten.« Ich knipste seine Nachttischlampe an und gab ihm die beiden Briefe von Tom. »Bitte, lies sie und sag mir dann, was du davon hältst.«
    In Sekundenschnelle war er mit beiden Briefen fertig. »Ich kann nichts drin finden, was Grund für deinen verzweifelten Gesichtsausdruck wäre. Alles, was wir tun müssen, ist, deiner Schwester das Geld zu schicken, das sie braucht, und Tom können wir auf diese Weise ebenso helfen.«
    »Tom würde weder von dir noch von mir Geld annehmen.
    Fanny wird’s

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