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Schwarzer Koks (German Edition)

Schwarzer Koks (German Edition)

Titel: Schwarzer Koks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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Droge auf das Gehirn.
Mit Black Coke injizierte Ratten zeigten eine 15fache Steigerung zwanghaften Suchtverhaltens im Vergleich zur Kontrollgruppe. Unserer Arbeitshypothese zufolge wirkt Black Coke auf Neurorezeptoren – Dopamin-, Serotonin- und Opioid-Rezeptoren –, obwohl die genaue Wirkungsweise noch zu klären sein wird. Es lässt sich jedoch bereits sagen, dass die evozierten psychotropen Symptome mit der simultanen Verabreichung von Crack, Heroin und Methamphetaminen sowie deren Potenzierung durch eine starke Dosis Steroide zu vergleichen sind.
    Nathan musste an die Süchtigen in dem Crackhaus denken. In seinem ganzen Leben waren ihm keine derart verblitzten Junkies untergekommen. Er lehnte sich in den Stuhl zurück; die Ereignisse des Vormittags traten hinter dem Kribbeln in seiner investigativen Ader zurück.
    »Spannende Lektüre, was?«
    Cedric zog sich einen leeren Stuhl an den Tisch.
    »Ziemlich dramatisch«, sagte Nathan. »Sieht den Laborfuzzis gar nicht ähnlich, so poetisch zu werden.«
    »Der Bericht ist von mir.«
    »Also alles Bullshit?«
    »Nein, nein, natürlich nicht. Aber ich brauchte etwas, um mir George vom Hals zu halten. Und um dir ein bisschen den Rücken zu stärken. Soweit das geht.«
    »Nicht gerade ein durchschlagender Erfolg.«
    »Bei einem Haudrauf wie dir?«
    »Manchmal bleibt einem einfach keine andere Wahl«, sagte Nathan. »Wenn man mir bei den Spezialkräften was beigebracht hat, dann dass man nicht kopflos in eine feindliche Situation rennt.«
    »Ach ja?«
    »Hör zu, Cedric, ich weiß, ich hätte Steve aufhalten sollen. Ich stehe dafür gerade. Aber nicht für den Haufen Lügen in dieser Mail.«
    »Ich weiß.« Cedric stieß einen Seufzer aus. »Überlass das mir, ich bieg das schon wieder hin. Aber zu diesem schwarzen Koks. Im Labor haben sie die chemische Struktur entziffert. Sie gleicht keiner der uns bekannten Sorten.«
    »Hat jemand was davon probiert?«
    Cedric schüttelte den Kopf. »Da ist der Arbeitsschutz vor.«
    »Aber wie hat die Front den Stoff entwickelt? Ich weiß ja immerhin so viel, dass es gar nicht so einfach ist, Pflanzen genetisch zu manipulieren.«
    »Das war ein Genetiker aus Cambridge, ein gewisser Christopher Aldridge. Ist vor einigen Wochen verschwunden. Vor zwei Tagen hat man ihn tot aus einem Teich gefischt. Garrottiert. Er hat mit dieser Nobelpreis-Professorin gearbeitet. Die, die behauptet hat, sie hätte das Geheimnis des Lebens entdeckt. Die beiden haben in der Gentechnik einen Riesensprung vorwärts getan.«
    »Und du meinst, die Front hat das Geheimnis gestohlen?«, fragte Nathan.
    »Höchstwahrscheinlich.«
    »Was sagt denn die Professorin dazu?«
    »Auch tot. Fiel vor ein paar Tagen aus dem Fenster. Aus dem obersten Stock.«
    »Gestoßen?«
    »Wahrscheinlich.«
    Nathans Telefon vibrierte. Er holte es aus der Tasche.
    »Es ist Caitlin. Ich muss rangehen.« Er wandte sich ab. »Caitlin, was gibt’s denn?«
    »Es ist jemand hinter mir her. Ein großer Kerl.«
    »Bist du sicher?«
    »Nate, ich denk mir doch so was nicht aus. Das solltest du mittlerweile wissen, Herrgott noch mal.«
    »Okay, okay. Wie sieht er aus?«
    »Angeklatschtes Haar. Dunkle Haut. Nase wie ein Schwein. Ständig taucht er auf. Wie ein Geist.«
    »Und du bildest dir das nicht nur ein?«
    »Um Himmels willen, Nate. Ich bin ja vielleicht depressiv, aber ich leide nicht an Verfolgungswahn. Er starrt mich an, er fotografiert mich. Er versucht mir Angst zu machen.«
    »Wo bist du?«
    »Vor der Angel Station.«
    »Geh nach Hause. Schließ ab. Ich bin unterwegs.«
    Er legte auf und wandte sich wieder Cedric zu, der ihn aufmerksam musterte.
    »Ist was mit Caitlin?«, fragte Cedric.
    »Sie denkt, dass sie jemand verfolgt.« Nathan stand auf. »Ich muss los.«
    »Warte doch.« Cedric legte Nathan eine Hand auf den Arm. »Ich hab dir noch was zu sagen.«
    »Nicht jetzt.«
    »Caitlin kommt schon klar. Setz dich. Ich mach’s auch kurz.« Cedric schlug die Klappe seiner Tasche auf und holte eine braune Aktenmappe heraus.
    Nathan saß auf der Stuhlkante. Womöglich bildete Caitlin sich ja tatsächlich nur etwas ein.
    »ASI und Front«, begann Cedric und legte die Mappe vor sich auf den Tisch. »Die beiden arbeiten Hand in Hand.«
    »Das weiß ich selbst. Was weißt du über Amonite? Wie passt sie da rein?«
    »Lass mich ausreden. Die ASI versorgt die Front mit Informationen über die anderen Kartelle. Wo sie operieren, wie viele Leute sie haben, ihre Ressourcen. Die Front plant damit

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