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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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konnte.
    Nick schaute sich nach Sarahs blauem Licht um, von dem er zwar Spuren fand, doch sie waren so schwach, dass sie alt sein mussten.
    Sämtliche Alarmglocken schrillten in seinen Gedanken. Er hatte geahnt, dass etwas nicht stimmte, und nun hatte er den Beweis. Was ihm noch fehlte, waren Antworten oder eine klare Vorstellung davon, was genau hier los war.
    Als er wieder in seinen Körper zurückkehrte, standen Mai und Sarah neben dem Küchentisch, und Mai versicherte Sarah, dass alles okay war.
    »Mai«, sagte Nick gelassen, »ich würde gern kurz unter vier Augen mit dir sprechen.«
    Mai sah ihn verwundert an. »Was?«
    Er reichte ihr die Hand, behielt jedoch Sarah im Blick. »Bitte, es ist wichtig.«
    »Na gut.« Mai schaute zu Sarah. »Ich bin gleich wieder da.« Sie machte einen Schritt auf ihn zu, doch Sarah packte ihren Arm.
    »Nein!«, knurrte Sarah.
    »Lass sie los!«, warnte Nick sie.
    »Nick, ist schon gut«, entgegnete Mai sichtlich verwirrt. Dann fiel ihm der Spiegel auf. Vorher war er ein Scherbenhaufengewesen, doch nun war er auf wundersame Weise wieder vollkommen ganz. »Mai, weg von hier – sofort!«
    Er sah, dass sie nicht begriff, aber sie schloss die Augen, um ihm zu gehorchen. Ihr kurzes Zögern war fatal. Grinsend nahm Sarah Mai an der Hand und schwenkte die andere durch die Luft.
    Ein Magieblitz erschien, der Nick blendete, und als er wieder sehen konnte, waren Sarah und Mai fort.

Kapitel 22
     
    Nick eilte zu der Stelle, an der Mai und Sarah gestanden hatten, doch dort existierte keine Spur von den beiden. Es war ja auch idiotisch, auf einen Hinweis zu hoffen. Die beiden hatten sich schließlich nicht in irgendeinem Winkel der Wohnung versteckt. Sie befanden sich in dem Spiegel.
    Er sah zu dem immer milchiger werdenden Glas und erkannte zwei Gestalten im dichten Nebel. Die kleinere wehrte sich gegen die andere, und Nick wusste instinktiv, dass es Mai war.
    Als er das Glas berührte, betete Nick, seine Hand möge hindurchdringen, was sie nicht tat. Es zu zerbrechen würde ihn Mai nicht näher bringen. Er musste einen anderen Weg finden, um zu ihr zu gelangen.
    Nick haderte mit dem Schicksal, das ihm gestattete, seine Geistverwandte zu finden, um sie ihm gleich darauf auf so grausame Weise wieder wegzunehmen.
    Aber er würde sie retten, das schwor er sich, als er aus der Wohnung rannte. Sosehr es ihm auch widerstrebte, Mai zu verlassen, musste er mit dem einen Menschen reden, der imstande sein konnte, ihm zu helfen.
    Bis er das Kellergeschoss erreichte, hatte er es geschafft, seine Gedanken halbwegs zu ordnen. Er musste Ruhe bewahren, wenn er Mai helfen wollte.
    Eilig lief er zu Wills Tür und donnerte mit der Faust dagegen. Keine Reaktion. Er trommelte nochmals gegen dieTür. Allmählich verlor er die Geduld. Seiner Ansicht nach war Will an allem schuld. Hätte er den Dschinn nicht herbeigerufen, wäre Mais Leben jetzt nicht in Gefahr.
    Als immer noch nicht geöffnet wurde, reichte es Nick. Er trat die Tür ein, dass die Splitter flogen.
    Drinnen war es unnatürlich still.
    »Will!«, rief Nick. »Wo bist du?«
    Niemand antwortete. Nick lief in die Küche und von dort ins Wohnzimmer.
    Auf den ersten Blick schien das Zimmer leer, und Nick fragte sich, ob der Hausmeister vielleicht ausziehen wollte. Dann aber sah er einen Fuß am Ende der Couch hervorlugen.
    Nick lief hin und fand Will auf dem Fußboden vor. Sein Körper lag in einem seltsamen Winkel, und seine Augen starrten leblos in Richtung der Decke. Unter seinem Kopf war der Teppich blutgetränkt.
    Obwohl er wusste, dass es sinnlos war, hockte Nick sich neben Will und fühlte nach seinem Puls. Nichts.
    Wer hatte ihn umgebracht? Sarah konnte es gewesen sein, wenn auch nicht die Sarah, die verschwunden war. Die Sarah, die Will ermordete, war die Kreatur, die Mai aus dem Spiegel gerettet hatte: der Dschinn.
    Und nun entführte der Dschinn Mai. Aber warum? Nick wusste, dass er Mai nur retten konnte, wenn er den Grund herausfand.
     
    Mai wurde einen langen dunklen Tunnel entlanggezerrt, der nur von schwebenden gelben Lichtfäden beleuchtet war. Als sie genauer hinsah, entdeckte sie, dass die Fäden aus geschriebenen Worten in allen möglichen Sprachen bestanden. An einer Stelle gingen sie durch einen solchen Faden hindurch,und Mai glaubte, das Echo von Stimmen zu hören. »Ich wünschte, ich könnte zum …« – »Ich wünschte, er würde mich anrufen …« – »
Je voudrai bonne chance …
« – »
Querro una Mercedes …
«
    »Wo

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