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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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hinaus und sah den dritten Kampfjet -es war ein F-16, glaube ich. Er tauchte scheinbar aus dem Nichts aus der Dunkelheit auf. Du hast recht, er flog in höchstens zwölf bis fünfzehn Metern Höhe. Und noch während ich ihm nachstarrte, brauste ein vierter von hinten über das Motel hinweg, noch etwa drei Meter tiefer als der andere, und das Fenster hinter mir zerbarst ...«
    »Und dann?« fragte Ginger flüsternd, so als könnte normale Lautstärke die auftauchende Erinnerung wieder in Jacks Unterbewusstsein zurücktreiben.
    »Der dritte und der vierte Jet brausten in Richtung Interstate höchstens sechs Meter über den Stromleitungen -, man konnte die glühenden Düsenöffnungen gut sehen, und jenseits der I-80 schossen sie über die Ebenen, einer in östliche, der andere in westliche Richtung -sie gewannen etwas an Höhe, und dann kehrten sie plötzlich um und kamen zurück ... und ich rannte auf euch zu ... auf die Gruppe vor der Imbissstube ... weil ich dachte, ihr wüsstet vielleicht, was los sei ...«
    Schnee trieb gegen die Windschutzscheibe.
    Der Wind flüsterte den fest geschlossenen Fenstern wimmernd irgendwelche Geheimnisse zu. Schließlich sagte Jack Twist: »Das ist alles. An das weitere kann ich mich nicht erinnern.«
    »Es wird dir einfallen«, meinte Dom. »Es wird uns allen einfallen, denn die Gedächtnisblockierungen bröckeln jetzt immer schneller ab.«
    Jack schaltete und jagte den Wagen den nächsten Hügel hinauf.
    Colonel Leland Falkirk, Lieutenant Horner und zwei schwerbewaffnete DERO-Korporale fuhren von Shenkfield aus mit einem Jeep Wagoneer zur Straßensperre am westlichen Ende des Quarantänegebiets. Zwei große Armeetransporter standen quer auf den breiten Fahrspuren der I-80 und blockierten sie vollständig. (In der Gegenrichtung war die Autobahn auf der anderen Seite des Motels, fünfzehn Kilometer von hier entfernt, gesperrt worden.) Die Warnlichter an den Straßensperren blinkten. Ein halbes Dutzend DERO-Männer in Polarausrüstung sorgte für Ordnung. Drei von ihnen erklärten den angehaltenen Autofahrern an deren heruntergekurbelten Fenstern höflich die Situation.
    Leland befahl Horner und den beiden Korporalen, im Jeep zu warten, stieg aus und ging zur Straßenmitte, um sich kurz mit Sergeant Vince Bidakian zu unterhalten, der hier das Kommando führte.
    »Wie läuft die Sache bis jetzt?« fragte Leland.
    »Gut, Sir«, antwortete Bidakian laut, um den Wind zu übertönen. »Nicht zuviel Leute auf der Straße. Westlich von hier setzte der Sturm schon früher ein, deshalb haben die meisten halbwegs vernünftigen Autofahrer in Battle Mountain oder sogar schon in Winnemucca ihre Fahrt unterbrochen, um das Unwetter abzuwarten. Und es sieht ganz so aus, als hätten alle Fernfahrer beschlossen, irgendwo schnell Unterschlupf zu finden und nicht zu versuchen, Elko zu erreichen. Ich wette, dass die Schlange hier in einer Stunde höchstens aus zweihundert Autos bestehen wird.«
    Sie schickten die Autofahrer nicht nach Battle Mountain zurück, sondern erklärten allen, dass die Sperrung höchstwahrscheinlich nur eine Stunde dauern und die Wartezeit folglich nicht unzumutbar sein würde.
    Eine längere Sperrung wäre sogar bei dem sturmbedingten schwachen Verkehr nur mit starker Rückendeckung möglich gewesen. Leland hätte in diesem Fall die Polizei des Bundesstaates Nevada und den Bezirkssheriff verständigen müssen. Aber er wollte die Polizei so lange wie nur möglich heraushalten, denn sie würde sich seine Vollmachten sofort von höheren Armeedienststellen bestätigen lassen wollen -und erfahren, dass er auf eigene Faust gehandelt hatte, entgegen den ausdrücklichen Befehlen seines obersten Vorgesetzten.
    Wenn die Polizisten dagegen auch nur eine halbe Stunde nichts wussten und danach noch einige Minuten hingehalten werden konnten, würde Lelands Perfidie erst auffliegen, wenn es zu spät war. Er benötigte nur eine Stunde, um die Zeugen im Motel gefangenzunehmen und in die unterirdischen Gewölbe von Thunder Hill zu bringen.
    Leland befahl Bidakian: »Sergeant, sorgen Sie dafür, dass alle Autofahrer genügend Benzin haben, und wenn jemand einen fast leeren Tank haben sollte, so geben Sie ihm vierzig Liter aus dem Vorrat, den Sie dabei haben.«
    »Jawohl, Sir, das dachte ich mir schon.«
    »Keine Polizisten oder Schneepflüge in Sicht?«
    »Bis jetzt nicht, Sir«, sagte Bidakian nach einem kurzen Kontrollblick auf die Autoschlange, der sich in der schneegepeitschten Dämmerung gerade

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