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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Angelpunkt, weil ihm zwei eigenartige Dinge aufgefallen sind: Erstens nehmen viele der Wissenschaftler, die damals in jener Kommission mitarbeiteten, in letzter Zeit häufig ungewöhnlich langen Urlaub oder fehlen aus irgendwelchen anderen Gründen an ihrer normalen Arbeitsstätte. Zweitens wurden am 8. Juli des vorletzten Sommers die Geheimhaltungsvorschriften für sämtliche CISG-Akten erheblich verschärft. Das war genau zwei Tage, nachdem Brendan und die anderen da draußen in Nevada diese Probleme hatten!«
    »Was genau bedeutet die Abkürzung CISG? Worüber hat dieses Komitee seinerzeit beraten?«
    Michael Gerrano sagte es ihm.
    »Mein Gott, ich dachte mir schon, dass es das sein könnte!« sagte Vater Wycazik.
    »Tatsächlich? Vater, ich weiß, Sie kann man nicht so leicht überraschen. Aber das! Sie können doch bestimmt nicht geahnt haben, dass das hinter Brendans Problemen steckt. Und ... und Sie meinen ... dass es tatsächlich so etwas sein könnte, was da draußen geschehen ist?«
    »Vielleicht geschieht es immer nach. Aber ich muss gestehen, dass ich nicht nur durch Anwendung meines überragenden Verstandes auf des Rätsels Lösung gekommen bin. Calvin Sharkle hat heute morgen unter anderem etwas in dieser Art aus dem Kellerfenster gebrüllt, kurz bevor er sich in die Luft sprengte.«
    »Mein Gott!« murmelte Michael.
    »Vielleicht stehen wir an der Schwelle einer völlig neuen Welt, Michael«, sagte Vater Wycazik. »Sind Sie dafür gerüstet?«
    »Ich ... ich weiß es nicht«, erwiderte Michael. »Und Sie, Vater?«
    »O ja!« sagte Stefan. »O ja, ich bin bestens vorbereitet und gerüstet, und wie! Aber der Weg dorthin könnte gefährlich sein!«
    Ginger bemerkte, dass Jack Twists Unruhe von Minute zu Minute wuchs. Er hatte offenbar eine Vorahnung, dass die letzten Sandkörnchen durch das Stundenglas rannen. Während er bei den Vorbereitungen zum Aufbruch half, schaute er immer wieder auf Fenster und Türen, so als erwarte er, feindliche Gesichter dort auftauchen zu sehen.
    Sie brauchten fast eine halbe Stunde, um sich für die vor ihnen liegende bitterkalte Winternacht anzuziehen, alle Waffen und Ersatzpatronenrahmen zu laden und das Gepäck hinter dem Motel im Lieferwagen der Sarvers und in Jacks Cherokee zu verstauen. Sie arbeiteten nicht schweigend, weil die Männer, die sie bestimmt immer noch abhörten, sonst vielleicht misstrauisch geworden wären. Deshalb plauderten sie über belanglose Dinge, während sie ihre Vorbereitungen trafen.
    Um zehn nach vier stellten sie schließlich ein Radio sehr laut ein, in der Hoffnung, dass ihre Abwesenheit dann eine Zeitlang nicht auffallen würde, und verließen das Motel durch den Hinterausgang. Draußen, in Wind und Schnee, umarmten sich alle und sagten: »Auf Wiedersehen« und »Pass gut auf dich auf« und »Ich werde für dich beten« und »Alles wird gut werden« und »Wir werden diese Drecksäue besiegen«
    Ginger bemerkte, dass Jack und Jorja einander besonders lange umschlungen hielten, und als er Marcie zum Abschied küsste und an sich drückte, hätte man glauben können, sie wäre seine eigene Tochter. Es war viel schlimmer als das Ende eines Familientreffens, denn trotz aller Beteuerungen des Gegenteils rechneten die Mitglieder dieser Familie doch damit, dass einige von ihnen nicht überleben würden, dass sie kein weiteres Zusammentreffen aller mehr erleben würden.
    Ginger unterdrückte mühsam ihre Tränen und sagte: »So, Schluss jetzt, machen wir, dass wir endlich von hier wegkommen.«
    Mit Ned am Steuer des Cherokees, brachen zuerst die sieben auf, die später nach Chicago und Boston fliegen sollten. Der feine Schnee fiel so dicht und schnell, dass der Jeep nach 30 Metern nur noch ganz verschwommen zu sehen war. Er fuhr nicht geradewegs die Hügel hinauf, weil die von Jack mit Hilfe des Wärmedetektors ausfindig gemachten Beobachter ihn dann vielleicht hätten sehen können. Statt dessen würde Ned so lange wie irgend möglich in Talsenken, Hohlwegen und ausgetrockneten Bachbetten bleiben. Der Motorlärm ging zum Glück im Heulen des Windes unter, noch bevor der Jeep vom Schnee verschluckt wurde.
    Ginger, Dom und Jack stiegen in den Lieferwagen der Sarvers und folgten dem Cherokee. Während sie durch die Talsenke langsam hügelaufwärts ruckten, schaukelten und schwankten, starrte Ginger, die zwischen den beiden Männern saß, durch die Windschutzscheibe auf die Scheibenwischer und das dichte Schneetreiben, und sie fragte sich, ob sie die

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